Ehrengastland Rumänien beim Internationalen Pariser Buchsalon
Rumänien war in diesem Jahr Ehrengast des Pariser Buchsalons, der vom 21. bis 25. März 2013 stattgefunden hat. Bei der Abschlussveranstaltung am Montagabend wurde die rumänische Präsenz als ein Erfolg bewertet.
Corina Sabău, 30.03.2013, 18:41
Rumänien war in diesem Jahr Ehrengast des Pariser Buchsalons, der vom 21. bis 25. März 2013 stattgefunden hat. Bei der Abschlussveranstaltung am Montagabend wurde die rumänische Präsenz als ein Erfolg bewertet. Überschattet war die Buchmesse allerdings von einem Boykott mehrerer Schriftsteller aus Rumänien.
Ich denke, es ist ein echter Erfolg. Alles war sehr lebendig. Es waren sehr vielfältige Events, es wurde sehr unterschiedlichen Meinungen Audruck verliehen“, erklärte Jean-Francois Colosimo, Vorsitzender des CNL (des Nationalen Buchzentrums — Centre National du Livre — in Frankreich) anlässlich der Abschluss-Veranstaltung der Pariser Buchmesse. Der rumänische Schriftsteller Radu Aldulescu drückte im Gegenzug seine Hoffnung aus, dass die rumänische Literatur nach dem Gastauftritt in Paris im Westen mehr Bekanntheit erlangen wird. Die Autorin Marta Petreu sprach indes von der notwendigen Förderung der rumänischen Literatur in den wichtigsten Fremdsprachen, die fortgesetzt werden müsse.
Mehr als 50 rumänische Autoren nahmen an den Veranstaltungen des Pariser Buchsalons teil. Dabei waren alle literarischen Genres vertreten, beginnend mit Gedichten, Dramen, über Comics, bis hin zu Essays und Romanen. Der rumänische Stand präsentierte auf insgesamt 400 Quadratmetern und in einem spektakulären Design eine Buchkollektion und eine Bühne für literarische Debatten. Die Handelskette FNAC, Partner der Buchsalons, stellte dem Publikum gut 1000 rumänischsprachige Bänder sowie mehr als 600 rumänische Werke in französischer Übersetzung zur Verfügung. Im Laufe der fünf Messetage waren die meisten der gut 60 Veranstaltungen und Debatten am rumänischen Stand und am Stand des Nationalen Buchzentrums (CNL) organisiert.
Überschattet wurde die rumänische Präsenz bei der größten Buchmesse Frankreichs von der Absage bedeutender Schriftsteller. Mircea Cărtărescu, Andrei Pleşu, Neagu Djuvara und Gabriel Liiceanu verweigerten ihre Teilnahme als Zeichen des Protests gegen die neue Führung des Rumänischen Kulturinstituts (ICR). In einer Stellungnahme zu der Entscheidung verwies der französische Botschafter in Rumänien, Philippe Gustin, darauf, dass Frankreich zur Teilnahme an der Buchmesse eingeladen hatte und deshalb die Abwesenden immer die Schuldigen sind“. Theater-Autor Matei Vişniec nahm in Paris ebenfalls Stellung zu dem Skandal:
Ich denke, dass man über das Thema lange diskutieren wird, vor dem Hintergrund des Führungswechsels beim Rumänischen Kulturinstitut. Die neue Führung hat ihre eigene Politik, im Zuge deren massive Einschnitte im Budget der Kulturinstitution beschlossen wurden. Es wäre aber ideal, dass die Schriftsteller, die beim Pariser Buchsalon dabei sind, eher die Vielfalt der Kreativität auf literarischer Ebene präsentieren, anstatt Politik zu machen. Denn das ist eine kulturelle Groß-Veranstaltung.“
In der Audiodatei können Sie weitere Eindrücke von der Pariser Buchmesse hören.
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