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Bildende Künstler in Râmnicu Vâlcea – drei Portraits

Die heutige Ausgabe der Kulturchronik widmen wir drei bildenden Künstlern, die repräsentativ für das Kulturleben des Landkreises Vâlcea sind.

Bildende Künstler in Râmnicu Vâlcea – drei Portraits
Bildende Künstler in Râmnicu Vâlcea – drei Portraits

, 21.03.2015, 20:31

Die heutige Ausgabe der Kulturchronik widmen wir drei bildenden Künstlern, die repräsentativ für das Kulturleben des Landkreises Vâlcea sind. Ein paar ihrer Werke warten schon darauf, den Besitzer zu wechseln — einige Gewinner unseres Hörerquiz Bad Govora — eine Gesundheitsoase“ werden sie als Preis erhalten.



Sie hatten zahlreiche Einzelausstellungen in Rumänien und im Ausland, sie erklären sich verliebt in die Region Vâlcea, wo sie leben, und sie sind unsere Gesprächspartner in der heutigen Ausgabe der Kulturchronik, die für Teilnehmer am Preisausschreiben Bad Govora — eine Gesundheitsoase eine Ermunterung zur Auflösung der Quizfragen sein soll: die Künstler Petti Velici, Sergiu Plop und Marcel Duţu. Ein paar ihrer Werke haben sie zur Verfügung gestellt — sie werden nach der Auslosung einigen Gewinnern unseres Preiswettbewerbs zugeschickt.




Mit 18 Jahren hatte Petti Velici die erste Einzelausstellung, studierte Konservierung und Restaurierung und vor 20 Jahren lie‎ß er sich in Râmnicu Vâlcea nieder, einer Stadt, die bei ihm nostalgische Gefühle weckt und ihm die benötigte Ruhe bringt. Nach Râmnicu Vâlcea kam ich zum ersten Mal als Gymnasium-Schüler, ich nahm an einem Ferienlager teil, das von dem Kunstgymnasium Craiova organisiert worden war. Aus diesem Anlass lernte ich die alte Stadt Râmnic kennen. Mittlerweile hat sie sich stark verändert, aber ich hätte nie gedacht, dass ich mich hier niederlassen werde. Die starke Ähnlichkeit dieser Stadt zu meiner Heimatstadt Turnu Severin und der Fluss Olt haben mich überzeugt, hier zu bleiben. Die Ruhe, der Olt, der durch die Stadt flie‎ßt, erinnern mich an die Donau, da meine Geburtsstadt ein Donauhafen ist. Selbstverständlich ist das Kulturleben hier viel reicher als in Turnu Severin und das spielte eine ausschlaggebende Rolle bei meiner Entscheidung, hier zu bleiben. Es gibt Menschen, die in einem Bahnhof malen können, das bin ich aber nicht, ich brauche Intimität, Ruhe, und das kann ich hier finden. Nur so kann ich mein Thema, meine Farben finden und den seelischen Zustand, der in mir herrscht, wenn ich male“, erinnert sich Petti Velici.



Petti Velici zeigt sich enttäuscht über den gesellschaftlichen Status des zeitgenössischen Malers in Rumänien, der eher schlecht als recht über die Runden kommt, und ist unzufrieden mit der Nachlässigkeit der rumänischen Behörden im Umgang mit dem Kulturerbe des Landes. Die Malerei bleibt unter den aktuellen sozialen Umständen seine Zuflucht:



Ich male Blumen. Die Blumen versetzen mich in eine ruhige Stimmung. Ich mache auch Graphik und es gibt Werke, denen ich eine besondere Aufmerksamkeit schenken muss. Ich plane, auch Porträts zu malen, ich habe sogar vor, eine Porträtgalerie zu eröffnen. Ich möchte Dorfbewohner, alte Menschen porträtieren, die mich an meine Eltern, an meinen Gro‎ßvater und meine Urgro‎ßeltern erinnern. Vorerst gibt es nur ein paar Skizzen und Zeichnungen.“




Sergiu Plop wurde im Dorf Arineşti in Bessarabien geboren, er empfindet sich dennoch als Mitglied der russischen Avantgarde. Nach dem Erfolg, den er 1993 mit seiner ersten Ausstellung in Râmnicu-Vâlcea erzielte, an der er sich zusammen mit dem Künstlerkollegen Arcadie Răileanu beteiligte, fühlt er sich der Region Oltenien (Kleine Walachei) eng verbunden. Seine Malerei sei von gewissen Perioden geprägt worden, sagt der Künstler. Es handelt sich dabei um die schwarze Zeitspanne bis 1993, die zweite Zeitspanne, eine Art Pointilismus, die mit dem Ankauf der ganzen Ausstellung durch einen deutschen Sammler zu Ende ging. Dann kam die grüne Periode, erzählt der Künstler, jetzt malt er eher figurativ, es sei aber nicht ausgeschlossen, dass er nicht mehr zur abstrakten Malerei zurückkehrt:



Ich bin im Norden Bessarabiens geboren. Bekanntlich sind die Bewohner des Nordens zurückhaltend, während die des Südens hingegen eher kontaktfreudig wirken. Als ich mich in Râmnicu Vâlcea niederlie‎ß, musste ich mich ändern. Was ich hier besonders mag, ist, dass die Menschen stets sehr aktiv sind. Das lie‎ß sich auch in meiner Malerei erkennen, insbesondere aus Sicht der Farbe. Meine Farben sind froh und leuchtend. Die Farbe der Gegend wahrzunehmen, spielt in der Malerei eine wesentliche Rolle.“




In der Republik Moldau entfalte sich ein bedeutendes Kunstpotential, sagt Sergiu Plop. Deshalb würde er sich vor allem um die Förderung der bessarabischen Künstler bemühen.



Seit 2009 habe ich zwei Ausstellungen im Museum »Nicolae Bălcescu« in der gleichnamigen Ortschaft unweit von Vâlcea organisiert, die den bessarabischen Künstlern gewidmet waren. Diesen folgten drei weitere Veranstaltungen dieser Art, die unter dem Namen »La Râmnic« (»In Râmnic«) stattfanden. Ich habe dazu bessarabische Maler eingeladen, weil einige von ihnen in unserer Gegend nicht bekannt sind. Ich versuche, die Malerei-Schule von Chişinău zu fördern. Viele von diesen Malern sind auch als Professoren an der Kunstakademie tätig. Ich bin sehr zufrieden damit, wie es mit unseren Aufenthaltsförderungen gelaufen ist, es war eine Zeit, in der ich dem Publikum fast monatlich einen Künstler aus Chişinău in der Bibliothek »Antim Ivireanul« vorstellte. Die meisten Veranstaltungen fanden um den Tag der Nationalhymne, also um den 29. Juli statt, der in Râmnicu Vâlcea jedes Jahr gefeiert wird. Voriges Jahr fand die Ausstellung beim Kunstmuseum statt und alles lief sehr gut. Zwei Jahre wurde sie im Museum des Dorfes Bujoreni organisiert, die Künstler haben dort direkt vor dem Publikum gemalt. Wir haben auch ein paar Reisen organisiert, um den Künstlern, die wir zu Gast hatten, die Gegend zu zeigen. Vâlcea ist ohne Zweifel einen Besuch wert, hier gibt es so vieles zu sehen: schöne Orte, berühmte Klöster — und anschlie‎ßend sind wir zusammen auch nach Târgu Jiu gereist, um unseren Gästen die berühmte »Endlose Säule« des weltweit berühmten rumänischen Bildhauers Constantin Brâncuşi zu zeigen.“




Am liebsten hält sich Marcel Duţu in seiner Werkstatt in Drăgăneşti-Olt auf, dort, wo er uns auch empfangen hat. Der Maler erinnert sich mit besonderer Dankbarkeit an die Künstler Traian Zorzoliu und Nicolae Truţă, die bei ihm die Liebe zur Malerei erweckten. Nicoale Truţă widmete er einige Ausstellungen:



Die erste Ausstellung, die ich Truţă widmete, hie‎ß blo‎ß »Für Nae« [liebkosende Namensform von Nicolae — Anm. d. Red.]. Nicolae Truţă war für mich der Grundstein meiner Kunst. Er hat mich nicht für die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule vorbereitet, aber ich habe ihn als Organisator, eigentlich Gründer der kreativen Förderungsaufenthalte für Künstler und werdende Künstler kennengelernt. Ein solcher Aufenthalt bietet einem die Gelegenheit, andere Künstler kennenzulernen, persönlich fühle ich mich sehr wohl im Kontakt mit anderen Menschen, sie wirken stimulierend bei mir. Der erste Förderungsaufenthalt, an dem ich mich beteiligte, fand in Vitomireşti statt. Als ich Student war, fanden solche Zusammenkünfte am Ende eines jeden Schuljahres statt, sie stellten gleichzeitig die Prüfung und das Debüt des Nachwuchskünstlers dar.“




Es handelt sich um eine Reihe von Arkaden und Säulen, einen wahren Ausbruch der Sinne, ein Hin-und-her sowie vertikale Bewegungen“ — so beschreibt Marcel Duţu sein Werk. Kurzum, ein Modernist: In der bildenden Kunst gab es entscheidende Änderungen, daher kann ich nicht behaupten, dass ich etwas Neues bringe. Ich bin aber auf einer ständigen Suche. Etwas, das noch nie dagewesen ist, ist schwer zu finden. Meine Werke sind atypisch, im Mittelpunkt meines Schaffens steht die Dreidimensionalität. Neulich schuf ich vier neue Werke für eine Ausstellung in Vâlcea. Ich ging von einem Würfel aus. In der Mitte jedes Gemäldes stand ein gemalter Würfel. Ich ging vom Würfel als Darstellung der vollkommenen Form gegenüber der Unvollkommenheit der Menschen aus. Die ausgestellten Werke sollen bald auch in Deutschland präsentiert werden“, sagte der Künstler.

Foto: Adi Mărineci
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