Volkszählung 2022 wird überwiegend online durchgeführt
Die Vorphase des Zensus hätte bereits 2020 stattfinden sollen, wurde aber nicht nur aufgrund der Pandemie verschoben – in Rumänien wie in anderen Ländern. Ab dem 1. Mai dieses Jahres soll die Testphase anlaufen.
Corina Cristea, 19.03.2021, 17:30
Diese aufwändige, umfangreiche statistische Untersuchung soll diesmal hauptsächlich online laufen. Jede Person kann sich sozusagen selbst zählen. In einem ersten Schritt muss ein Formular zur Voranmeldung ausgefüllt werden, das auf der Internetseite des Instituts für Statistik aufgerufen werden kann. Dazu kann man selbst auf die Seite gehen oder den sogenannten QR-Code auf der Mitteilung scannen, die jeder per Post bekommen soll. Die Voranmeldung ist wichtig, denn dort müssen die Menschen ihre E-Mail-Adresse angeben, wo sie den Link zum tatsächlichen statistischen Fragebogen bekommen. Diesen müssen sie dann im zweiten Schritt ausfüllen — auf Smartphone, Tablet, Laptop oder PC. Eigentlich hätte die Volkszählung 2021 stattfinden sollen, aber sie wurde zusammen mit der Testphase um ein Jahr verschoben — die Pilotphase ist jetzt im Gange, sagt Tudorel Andrei, Präsident des Nationalen Instituts für Statistik:
Die Probezählung von 2020 wurde aus mehreren Gründen verschoben — erstens die Pandemie, natürlich. Zweitens haben wir eine andere umfangreiche Erfassung im Agrarbereich. Ab dem 1. Mai und bis zum 31. Juli läuft diese auch sehr umfangreiche Befragung. Dazu kommt die Information für die Bürger. Wir haben einen Transparenzausschuss gebildet, an dem alle Akteure de Zivilgesellschaft beteiligt sind und wollen so umfassend wie möglich kommunizieren. Das kann man schlecht kurzfristig organisieren“, erläutert der Statistiker, der auch darauf hinweist, dass eine solche Verschiebung auch in anderen Ländern stattgefunden hat.
Erfasst werden übliche Daten zu Demographie, beruflichen Tätigkeit, Wohnungen und Haushalten — das alles wird überall in Europa abgefragt. An der Probezählung beteiligen sich rund 50.000 Haushalte am Land und in der Stadt. Zweck der Aktion ist eine Testfahrt des Systems für die Erfassung, Speicherung und Verarbeitung der Daten, um das System für die tatsächliche Volkszählung im ersten Semester von 2022 zu kalibrieren, erläuterte Chefstatistiker Tudorel Andrei im Gespräch mit Radio Rumänien:
Die Pilotphase ist aus mehreren Gründen wichtig. Erstens einmal ist diese Zählung anders — wir ziehen administrative Quellen für die Erfassung der Daten heran und dann ist auch dieser Onlineansatz neu. Viele Institute arbeiten zum ersten Mal damit. Erst in der letzten Phase haben wir eine traditionelle Zählung, die aber auch in einem elektronischen Format verläuft. Es gibt zwei große Vorteile des Onlineverfahrens. Erstens zeigen wir Europa, dass hier im Land die Bürger IT-Systeme im Alltag nutzen, zweitens sparen wir Geld: Je mehr Leute ihre Daten online eingeben, desto weniger Menschen müssen von den Befragern persönlich besucht werden. Denn dort wo sich der Haushalt nicht online anmeldet, muss ein Gespräch mit dem Familienoberhaupt die Daten liefern, die wir dann in unsere Datenbank automatisch eingeben. Es ist ja schließlich so, dass auch in Rumänien, wie in den anderen Ländern manche Haushalte isoliert sind und kein Internet haben“, erklärt Tudorel Andrei.
Die ersten Teilergebnisse werden Ende 2022 vorliegen — sie betreffen die Gesamtbevölkerung auf nationaler Ebene und auf Landkreisebene sowie einige demographische Einzelheiten. Dann beginnt die aufwändigere Phase der Datenverarbeitung, die Auswertung der Erkenntnisse — das abschließende Ergebnis wird wie überall in Europa Ende des Jahres 2023 veröffentlicht.