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Rumänien ist zunehmend Ziel von Cyberangriffen

Die geographische Region, in der Rumänien liegt, ist in letzter Zeit unsicherer geworden - auch an der digitalen Front.

Rumänien ist zunehmend Ziel von Cyberangriffen
Rumänien ist zunehmend Ziel von Cyberangriffen

, 24.07.2015, 17:55

Die Anzahl der digitalen Angriffe ist in Rumänien im Jahr 2014 um 80% gegenüber dem Vorjahr explodiert, Tendenz weiterhin steigend. In diesem unsichtbaren Krieg wird mit harten Bandagen gekämpft. Täglich versuchen Hacker, in die Netze von Behörden, Unternehmen oder Banken einzudringen – selbst die Homepage der Patriarchie der Orthodoxen Kirche blieb nicht verschont, berichtet Augustin Jianu, Leiter des rumänischen Computer Emergency Response Teams (CERT-RO). Seine Dienststelle ist Teil eines europäischen Netzes für die schnelle Reaktion bei digitalen Vorfällen. Trotz Ma‎ßnahmen gegen die Angriffe bleiben die Systeme verwundbar und das einfache Verschicken einer E-Mail oder das Posten auf sozialen Netzwerken verrät Informationen, die von Hackern genutzt werden können, erläutert Augustin Jianu:



Ist einmal ein Computer oder ein anderes Gerät in einem Netz infiziert, wird es Teil von so genannten Bot-Netzwerken. Sie werden also von den Hackern gekapert und missbraucht, um später neue Angriffe zu starten. Der Besitzer des infizierten Rechners muss sich darüber nicht einmal bewusst sein. Es kann zum Beispiel möglich sein, dass ein ans Heimnetz und dadurch ans Internet angeschlossener Kühlschrank täglich tausende oder gar hunderte Tausende von Spam-Nachrichten verschickt, ohne dass der Besitzer etwas davon merkt,“ wei‎ß Jianu.




Nach einem offiziellen Bericht des CERT-RO kamen im Jahr 2014 mehr als die Hälfte – genauer gesagt 54% – der Alarmmeldungen von mangelhaft eingestellten, ungesicherten oder verwundbaren Netzen. 24%, also fast eine von vier eindeutigen rumänischen IP-Adressen, war 2014 in einen digitalen Vorfall verwickelt – ganze acht Prozentpunkte mehr als noch 2013. Die Angriffe auf Objekte im rumänischen Cyberspace zielten bereichsübergreifend auf Akteure der Wirtschaft, Gesellschaft oder Verwaltung ab, berichtet auch der Leiter des Studienzentrums für Sicherheit, Krisenmanagement und Konfliktprävention in Bukarest, Alexandru Groşeanu:



Im Jahr 2013 haben wir rund 44 Millionen Angriffe registriert, 2014 waren es über 78 Millionen. Nach unseren Erkenntnissen ist die Zunahme der Risiken und der Angriffe auf das gestörte Sicherheitsgleichgewicht in der Region und auf die Konfrontation mit unserem gro‎ßen Nachbarn im Osten zurückzuführen. Die weitaus meisten Angriffe werden adäquat zurückgeschlagen. Die zuständigen Behörden im Bereich der digitalen Sicherheit haben einen guten Job gemacht, es kam zu keinen ernsten Zwischenfällen, obwohl auch Datenbanken von Verwaltungseinrichtungen und Unternehmen angegriffen wurden.“




Alexandru Groşeanu erinnert im Kontext an die Tatsache, dass Rumänien die digitale Verteidigung der Ukraine übernommen hat und fit sei, eine aktivere Rolle in der Region zu spielen. Das sei umso relevanter, als der gegenwärtige geopolitische Kontext eher auf eine Zunahme der digitalen Angriffe hindeutet:



Berücksichtigen wir die Zahl der aktiven IP-Adressen, der aktiven rumänischen Internetseiten, können wir von einem immer grö‎ßeren Raum sprechen. Es mag zwar stimmen, dass zwischen 2013 und 2014, die Anzahl der IP-Adressen leicht gesunken ist, aber der Inhalt – zum Beispiel nach Anzahl der Datenbanken beurteilt – wird jeden Tag grö‎ßer. Es liegt also auf der Hand, dass in einem grö‎ßeren Raum auch mehr Potenzial für Angriffe da ist. Wenn wir auf den geopolitischen und geostrategischen Kontext schauen, sehe ich kurzfristig – innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate keine Aussichten für ein neues Sicherheitsgleichgewicht.“




Die Zahlen sind besorgniserregend – während in den letzten Jahren täglich etwa 30 Tausend digitale Angriffe registriert wurden, sind es heute über 390 Tausend. Sicherheitsexperten zufolge muss der Schutz auf dem eigenen Rechner oder anderen, ans Internet angeschlossenen Geräten beginnen. Auf ihnen müssen Softwareanwendungen gegen Viren, Phishing oder Spyware laufen. Das trifft auch auf Smartphones, Tablets und anderen Geräten zu, mit denen die Familie im Internet surft. In einem Haushalt sind es im Schnitt zwischen 10 und 55 Endgeräte, die ans Internet angeschlossen sind – die meisten von ihnen sind nur schwach abgesichert, wei‎ß Florin Talpeş, Gründer und Geschäftsführer des weltweit agierenden rumänischen Softwareunternehmens Bit Defender. Die Firma hat unlängst in den USA die so genannte Bit Defender Box auf den Markt gebracht – die Box sichert alle Geräte im Haus. Talpeş rechnet mit einer hohen Nachfrage auf den starken digitalen Märkten wie USA, Deutschland oder Japan:



Jedes Gerät in einem Haushalt, das ans Inernet angeschlossen ist – Computer, Smartphone, Spielkonsole, Fernseher – riskiert einen Angriff der sehr schwerwiegend sein kann- Technisch ist möglich, dass jemand die Kontrolle über das Fernsehgerät erlangt und verfolgt, was die Familie in den eigenen vier Wänden tut. Oder es kann sein, dass jemand die Bankdaten vom Rechner.“ Das sind, so Bit Defender-Chef Florin Talpeş, Situationen, die unserem digitalen Alltag immer wieder vorkommen.

Das EU-Parlament in Straßburg (foto: Endzeiter / pixabay.com)
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