NASA-Entdeckung: Ist Leben auf Exoplaneten möglich?
Die NASA hat angekündigt, eine große Entdeckung gemacht zu haben – um einen weit entfernten Stern hat sie Planeten entdeckt, auf denen Leben möglich sein könnte.
Corina Cristea, 18.08.2017, 17:30
Die sieben Exoplaneten bilden ein System mit einem Alter von mindestens einer Milliarde Jahren, das um den Stern Trappist-1 — einen Stern mit niedriger Dichte — gravitiert, der sich in 40 Lichtjahren Entfernung von der Erde befindet. Laut den am Projekt beteiligten Forschern machen die Nähe dieses Systems und die beträchtliche Größe der sieben Exoplaneten im Vergleich zu dem Stern Trappist-1 aus dem neuen Himmelsgebilde ein perfektes Ziel für zukünftige Erforschungen. Trappist-1 bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, in den nächsten Jahren die Atmosphäre der Planeten derselben Größe wie die Erde zu erforschen“, sagte Nikole Lewis, Astronomin beim Forschungszentrum Space Telescope Science in Baltimore, USA. Der Wissenschaftsjournalist Alexandru Mironov erläutert die Bedeutung dieser Entdeckung:
Es ist ein Augenblick, auf den die Wissenschaft, aber auch unsere Vorstellungskraft gewartet hat — ein Beweis, dass das Universum überall eigentlich dasselbe ist. Das heißt mit Sternen, mit Planeten, die um die Sterne gravitieren, mit Planeten von verschieden Größen, die um verschieden große Sterne umlaufen. Viele davon können der Erde ähneln, was die Merkmale und die Möglichkeiten zur Entwicklung des Lebens angeht. Es ist also ein Augenblick, in dem wir uns die Frage stellen, ob unsere Nachfolger in Zukunft vielleicht den Schritt außerhalb unseres Sonnensystems wagen. Gleichzeitig ist es allerdings ein Augenblick, in dem sich die Mentalität der Menschengesellschaft ändert. Denn ab jetzt können wir über unser Sonnensystem hinaus denken. Wir müssen diesen Schritt hier in unserem Sonnensystem machen. Überlegen Sie sich, dass man in 15-20 Jahren den Fuß auf Mars setzen und den Planet besiedeln wird. Außerdem werden die Mondreisen und die wirtschaftlichen Abenteuer starten, die uns dort erwarten werden. Die Entdeckung hat zwar keine unmittelbare wirtschaftliche Auswirkung, aber, wie gesagt, wird es danach ein kategorisches Umdenken geben. Keiner kann ab jetzt noch glauben, dass die Erde einzigartig im Universum ist. Das Universum ist das aus den Gleichungen der Mathematiker, der Astrophysiker und der Kosmologen.“
Wenn man die Dichte der Planeten in Betracht zieht, dann scheinen diese felsig zu sein, meinen die Fachleute. Sie erinnern daran, dass Wasser das Grundelement des Lebens ist, und das ist der Grund, warum die Erforschung an diesem Punkt startet. Experten stufen die Entdeckung als ein bedeutendes Puzzleteil ein, wenn man über lebenserhaltende Medien spricht. Sie werden ermitteln, ob die Planeten reich an Wasser sind und ob sich dieses in flüssiger Form an der Oberfläche befindet. Vorerst weiß man über die Exoplaneten nur, dass sie sich in der idealen Entfernung von dem Stern befinden, um flüssiges Wasser zu haben. Drei davon könnten sogar bewohnbar sein. Alexandru Mironov kommt erneut zu Wort:
Es handelt sich um eine Erforschung, die die NASA der Öffentlichkeit nicht laut mitgeteilt hat, um das so zu sagen. Es ist aber deutlich, dass sie sich den Himmel in Abschnitten eingeteilt haben, die Astronomen, die in Atacama, in Chile, arbeiten und verschiedene versprechende Teile studieren. Also: In 40 Lichtjahren Entfernung gibt es einen Stern, der gute Möglichkeiten bietet, dass von den sieben Planeten rundum, wie gesagt, drei lebensversprechend sein können. Was für Leben, das wissen wir nicht, aber meine Behauptung ist, dass dieses auf Kohlenstoff basiert.“
Der erste Exoplanet — 51 Pegasi B — wurde 1995 von schweizerischen Astronomen entdeckt. Seitdem wurde bisher laut NASA die Existenz weitere 3.500 Exoplaneten im Weltall bestätigt. Gerade letztes Jahr wurde ein erdähnlicher Planet in der Galaxie Proxima Centauri, in 4,24 Lichtjahren Entfernung und damit etwas näher entdeckt. Was ist aber diesmal besonders? Es ist das erste Mal, dass so viele Planeten der Größe der Erde, die denselben Stern umlaufen, entdeckt wurden. Was können wir von nun an erwarten? Erneut Alexandru Mironov:
Wir müssen vollkommen außerordentliche Ereignisse erwarten. Vergessen wir nicht, dass man vor ungefähr sechs Monaten die Idee für salonfähig erklärt hat, um das so zu sagen, dass es Gravitationswellen gibt, nachdem sie vom amerikanischen LIGO-System aufgezeichnet wurden. Das heißt, dass man neue Teleskope bauen wird, die diesen Gravitationseffekt ausnutzen. Das bedeutet eine weitere Möglichkeit, in das Weltall zu blicken, außer Licht, Infrarot, Röntgen- und Gammastrahlen. Wir wissen viel über das Universum, aber wir können viel mehr erfahren. Wir haben uns mit Geräten gewappnet, die sich um die Erde drehen, die sich auf dem Mond, auf dem Mars und um den Mars herum befinden. Wir wissen immer mehr, wir sind Homo sapiens, der sich immer mehr in Homo cosmicus verwandelt.“
Der allgemeine Gedanke ist ohnehin, dass dieses Ereignis uns die Antwort auf die Frage näher bringt, ob wir allein im Universum sind oder nicht.