Koreanische Halbinsel – die Zeitbombe tickt
Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem gespannt. Pjönjang hat den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Präventivschlag angedroht.
Corina Cristea, 14.04.2013, 17:10
Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem gespannt. Pjönjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Präventivschlag angedroht und den „Kriegszustand“ mit Südkorea ausgerufen. Tickt eine Zeitbombe in Nordkorea?
Seit seinem ersten Atomtest im Jahr 2006 ist Nordkorea imstande, Nuklearkraft zu zu militärischen Zwecken einzusetzen. 2007 hatte Nordkorea eingewilligt, seinen Atomreaktor in Yongbyon einzustellen, wenn die internationale Gemeinschaft wirtschaftliche Hilfe und Sicherheitsgarantien bietet. Vor einigen Tagen hat aber Nordkorea die Wiederinbetriebnahme seines Atomreaktors in Yongbyon angekündigt. Damit könnte Nordkorea seine Bestände an Plutonium zum Atomwaffenbau weiter vergrößern. Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem angespannt. Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Präventivschlag angedroht und den „Kriegszustand“ mit Südkorea ausgerufen.
Ungeachtet weltweiter Appelle zur Zurückhaltung hat Nordkorea seine Kriegsrhetorik weiter verschärft. Ein militärischer Konflikt würde zu einem umfassenden und gnadenlosen Vergeltungskrieg Nordkoreas führen, hieß es in einer Erklärung, für die das nordkoreanische Fernsehen am Dienstag sein Programm unterbrach. Seit Jahrzehnten hatte es immer wieder Spannungen auf der koreanischen Halbinsel gegeben, die aber keine gravierende Folgen hatten. Ist die jetzige Lage etwa gefährlicher — wo liegt der Unterschied? Wie reagiert die EU auf die Krise?
Über diese und andere Fragen sprachen wir mit dem Politikkommentator Bogdan Chirieac sowie mit der RRI-Korrespondentin in Brüssel, Luminiţa Apostol.
Corina Cristea / Alex Grigorescu
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