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Kann Rumänien zum Energie-Hub Südosteuropas werden?

Die energetische Unabhängigkeit der Europäischen Union ist in Brüssel zur Priorität geworden. Rumänien könnte zukünftig in der Region eine wichtige Rolle auf dem Energie-Markt spielen.

Kann Rumänien zum Energie-Hub Südosteuropas werden?
Kann Rumänien zum Energie-Hub Südosteuropas werden?

, 14.08.2015, 18:12

Die energetische Unabhängigkeit der Europäischen Union ist in Brüssel zur Priorität geworden. Rumänien könnte zukünftig in der Region eine wichtige Rolle auf dem Energie-Markt spielen. Das Land verfügt über gro‎ße Erdgas-Reserven und ist ein wichtiger Strom-Produzent.



Die Gründung der Energetischen Union ist eine Priorität der EU-Kommission in der Periode 2014-2019. Das hat schon EU-Kommissions-Vorsitzender Jean Claude Juncker seit Beginn seines Amtes erklärt. Das Projekt ist ehrgeizig, denn der gemeinschaftliche Raum ist der weltweit grö‎ßte Energie-Importeur. Die EU importiert mehr als die Hälfte der verbrauchten Energie und der Verbrauch steigt weiter. In den nächsten 15 Jahren soll der Energie-Verbrauch in der EU um etwa 70% steigen. Die sogenannten Erdgas-Krisen zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine in 2006 und 2009 sowie die jetzige unklare Lage an den Grenzen der beiden Staaten begründen zusätzlich diese Priorität.



Im April letzten Jahres hat die polnische Delegation bei der EU einen wichtigen Schritt gemacht — sie hat der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten ein Dokument betreffend einen Fahrplan für eine Europäische Energetische Union geschickt. Die Struktur dieser beruht auf ein paar wichtige Säulen: Infrastruktur, Solidaritäts-Mechanismen, die Konsolidierung der Verhandlungs-Fähigkeit der Mitgliedstaaten und der EU gegenüber Dritten, die Entwicklung der eigenen Energie-Ressourcen, die Erweiterung der Energie-Quellen — insbesondere des Erdöls und Erdgases — und die Konsolidierung der energetischen Gemeinschaft.



Die Stellung Warschaus wurde zuvor vom damaligen Ministerpräsidenten Donald Tusk in einem Interview mit dem Wirtschaftsblatt Financial Times vorgestellt. Tusk sagte damals, die übermä‎ßige Abhängigkeit der EU vom russischen Gas würde die europäische Allianz schwächen. Ausgehend vom Beispiel der europäischen Banken-Union sagte Tusk, dass die EU eine gemeinsame Behörde für Energie-Verhandlungen und –Kauf braucht. Diese Behörde sollte das Monopol Russlands ausgleichen und in nächster Zeit einen freien Markt wiederherstellen. Die Initiative wurde von den EU-Mitgliedstaaten begrü‎ßt. Gro‎ßbritannien hat sie stark unterstützt und der EU-Kommission auch eine Reihe von Vorschlägen für die Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Energie geschickt.



Nicht alle sind von der Idee überzeugt. Skeptiker warnten, ein solcher Plan könnte zu gro‎ße Bemühungen voraussetzen. Es stellt sich auch die Frage des Vertrauens, wenn es um gemeinsame Lagerung oder Transaktionen geht. Für Rumänien beinhalten die Vorschläge Polens und Gro‎ßbritanniens interessante Punkte. Eine aktive Involvierung Rumäniens in die Gestaltung der zukünftigen europäischen Energie-Politik könnte die Stellung des Landes als Energie-Erzeuger und –Hub in Südosteuropa stärken. Vorläufig hat Rumänien im Mai in Riga zusammen mit Bulgarien, Ungarn und der Slowakei eine gemeinsame Erklärung für die regionale Vernetzung der Erdgas-Pipelines unterzeichnet. Die Initiative bestätigt das Engagement der vier Staaten für die Gründung der Energetischen Union und fördert Energie-Infrastrukturprojekte in Mittel- und Osteuropa. Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu dazu:



Erstens ist es sehr wichtig, dass der Text die Erweiterung sowohl der Quellen als auch der Erdgas-Beschaffungs-Routen erwähnt, zweitens, dass der Vorschlag der EU-Kommission, die Energie-Union zu gründen, genannt wird. Nicht zuletzt hat sie als Hauptziel, die Vernetzung in beiden Richtungen zwischen den unterzeichnenden Staaten zu fördern.“




Im Vergleich zu anderen EU-Staaten ist Rumänien weniger vom russischen Gas abhängig und könnte sogar ein wichtiger Energie-Pol werden. Das wurde auch auf einer Konferenz, die vom EU-Parlament anlässlich des Tages der Rumänischen Energie organisiert wurde, betont. Die Radio-Rumänien-Korrespondentin in Brüssel, Cerasela Rădulescu, dazu:



Europa verfügt über eine veraltete Energie-Infrastruktur, die Energie-Märkte sind schwach integriert und es gibt keine Koordinierung der nationalen Energie-Politiken. Deswegen haben die Europäer und die Unternehmen in der EU keine grö‎ßere Auswahl und die Möglichkeit einer Preissenkung ist eingeschränkt. Zu dieser Schlussfolgerung ist die gemeinschaftliche Exekutive gekommen, als sie ihr ehrgeiziges Projekt der Gründung einer Energie-Union erarbeitet hat. Sechs Mitgliedstaaten hängen von einem einzigen externen Erdgas-Lieferanten, sprich Russland ab, und die meisten davon betroffenen Staaten befinden sich in Mittel- und Südosteuropa.“




Rumänien befindet sich nicht in dieser Lage. Das Land könnte auf dem Energie-Markt in der Region eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn es europäische Investitionen in der Infrastruktur geben wird.

Das EU-Parlament in Straßburg (foto: Endzeiter / pixabay.com)
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