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Erfindersalon in Genf: Rumänische Erfinder heimsen 20 Goldmedaillen ein

Mitte April fand in Genf der 44. Erfindersalon statt. Schirmherren waren die Bundesregierung der Schweiz und die Weltorganisation für geistiges Eigentum. Auch diesmal fanden mehrere Forscher aus Rumänien Anerkennung.

Erfindersalon in Genf: Rumänische Erfinder heimsen 20 Goldmedaillen ein
Erfindersalon in Genf: Rumänische Erfinder heimsen 20 Goldmedaillen ein

, 06.05.2016, 17:30

In diesem Jahr nehmen Rumäniens Erfinder 20 Goldmedaillen aus Genf mit nach Hause. Letztes Jahr war bereits ein beachtliches Ergebnis gemeldet worden: insgesamt 28 Medaillen (18 aus Gold, sieben aus Silber und drei aus Bronze). Über 700 Aussteller waren bei der diesjährigen Erfindermesse dabei, viele der originellsten Konzepte waren für das Gesundheitswesen und den menschlichen Körper entwickelt worden. Vorgefunden hätten sie etwa eine Anwendung zum Schutz von Schlafwandlern oder eine Vorrichtung für die Vermessung des Blutverlustes einer verletzten Person, die dann automatisch eine Transfusion mit der benötigten Blutgruppe startet.



Marioara Avram ist Forscherin am Landesinstitut für Forschung und Entwicklung im Bereich Mikrotechnologie in Bukarest. Sie gehörte auch in diesem Jahr zu den Preisträgern. Gemeinsam mit einem jungen Forscherteam hatte sie vor einem Jahr ein Reagenzmittel aus winzigen Goldpartikeln entwickelt, mit dem Tumorkonturen an der Oberfläche und in der Tiefe ganz klar ermittelt werden können. Dank der Erfindung könnten Ärzte mit Präzision bestimmen, wie sich ein Tumor verbreitet hat und wieviel von dem befallenen Gewebe entfernt werden muss.



Ausgehend von dem 2015 ausgezeichneten Reagenzmittel produzierte das Forscherteam eine andere Erfindung, die bei der diesjährigen Messe mit Gold belohnt wurde. Darüber berichtete Marioara Avram im Interview mit Radio Rumänien:



In diesem Jahr habe ich weiter an denselben Melanoma-Tumoren gearbeitet. Das hei‎ßt, ich musste eine Vorrichtung schaffen, mit der man die sogenannte Dielektrizitätskonstante und den Reflexionskoeffizienten der Tumoren misst. Damit kann man Krebszellen von gesunden Zellen trennen. Mit anderen Worten kann die Krebszelle durch eine nicht invasive Methode ermittelt werden, es ist keine Biopsie mehr notwendig. Die Krebszellen können direkt anhand von Blutwerten erkannt werden, indem man die Dielektrizitätskonstante oder den Reflexionskoeffizienten misst. Die Idee kam mir in Verbindung mit der Erfindung vom vergangenen Jahr, also dem Einsatz eines Reagenzmittels aus kolloidalem Gold. Auf dem Mittel entfalteten die Melanoma-Zellen ihre plasmonische Resonanz auf einer anderen Wellenlänge als erwartet. Generell entfaltet das Gewebe eine Resonanz und deshalb musste ich mir erklären, warum bei Verwendung der Goldpartikel das so passiert. Deshalb mussten wir diese Vorrichtung entwickeln, um die Eigenschaften der Krebszellen genau zu ermitteln — in der Fachliteratur waren die Eigenschaften bislang nicht so genau beschrieben. Das wäre ein neuer Zwischenschritt in Richtung einer neuen Vorrichtung, an der ich arbeite. Ich möchte damit die Krebszellen identifizieren, die in der Blutbahn im Umlauf sind. Das wäre eine weltweit revolutionäre Methode.“




Professor Daniel Ghiculescu von der Universität Bukarest gehört ebenfalls zu den bei dem Erfindersalon in Genf ausgezeichneten Forschern. Man setze derzeit auf eine Kombination zwischen unkonventionellen Technologien und Verfahren. Die Tendenz gehe in Richtung der Mikro- und sogar Nanotechnologien, beschreibt Ghiculescu die erfolgreichen Erfindungen aus Rumänien in diesem Jahr:



Ich hatte zwei Erfindungen, die jeweils mit einer Goldmedaille und Sonderpreisen der Jury belohnt wurden. Es geht hier um eine Fortsetzung unserer Forschungsarbeit und zwar um die Kombination von unkonventionellen Technologien. Das wird als hybride Kombination bezeichnet, in diesem Jahr hatten wir zum Beispiel eine Kombination zwischen Elektroerosion und Ultraschall einerseits und eine zwischen Elektrochemie und Ultraschall andererseits. Derartige Kombinationen schaffen Vorteile, im Sinne, dass eine gewisse Synergie entsteht, der Nutzen eines jeden Verfahrens nimmt um ein Vielfaches zu. Es geht eigentlich um die Tendenz, immer kleinere Oberflächen zu schaffen, Ultraminimalisierung hei‎ßt das. Es ist eine Herausforderung für alle Bereiche, die Informationstechnologie, die Telekommunikationen, die Elektronik, die Optoelektronik und generell viele andere Bereiche. Diese Herausforderung wird durch die unkonventionellen Verarbeitungsverfahren bewältigt.“




Das wahre Problem bestünde darin, dass die Technologie aus dem Labor auf unterschiedliche Marktsegmente übertragen werden müsse, sagt Professor Daniel Ghiculescu noch:



Der Internationale Erfindersalon in Genf bietet eine sehr gute Gelegenheit für die Förderung der Projekte und es bietet uns die Chance, die Erfindungen nach au‎ßen zu tragen, in Regionen, in denen diese Industrien besser entwickelt sind und in denen unsere Erzeugnisse sich besser vermarkten lassen. Ich bin davon überzeugt, dass dort, wo die Ergebnisse sich sehen lassen können, die Investoren nicht lange auf sich warten lassen. Allerdings gibt es noch ein Gefälle zwischen der Entwicklung in Europa, das vielleicht konservativer ist, und jener in Überseegebieten, sagen wir mal die USA oder Asien, wo der technologische Transfer schneller vonstatten geht.“




Laut offiziellen Angaben gehen beim Landesamt für Erfindungen und Marken in Bukarest jedes Jahr 1000-1100 Anträge für Patenteintragungen ein. Davon werden lediglich rund 400 angenommen.

Das EU-Parlament in Straßburg (foto: Endzeiter / pixabay.com)
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