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Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

Auch wenn die Entwicklung der alternativen Energiequellen nicht vernachlässigt wird, möchte Bukarest weiter auch in Atomenergie investieren. In der Welt gibt es 440 Atomreaktoren, weitere 60 sind im Bau und noch 80 sind im Plan.

Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?
Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

, 16.08.2013, 17:19

Laut dem Jahresbericht des Global Wind Energy Council nehme Rumänien den 10. Platz in der EU in puncto Windenergie ein. Die meisten Windparks befinden sich in der südöstlichen Region Dobrudscha, wo auf einer Höhe von ungefähr 100 Metern die Windgeschwindigkeit im Durchschnitt 7,2m/s beträgt. Die Region sei eben und schwach besiedelt und eigne sich perfekt für die Entwicklung von Windparks, so der Bericht.



Dieser Sektor hat sich insbesondere in den letzten drei Jahren stark entwickelt. Die Windenergie macht jedoch zur Zeit nur 5% der gesamten rumänischen Energieproduktion aus. Rumänien benutzt nach wie vor hauptsächlich fossilen Brennstoff (50%), Wasserenergie (25%) und Atomenergie (20%).



Auch wenn die Entwicklung der alternativen Energiequellen nicht vernachlässigt wird, möchte Bukarest weiter auch in Atomenergie investieren. In der Welt gibt es 440 Atomreaktoren, weitere 60 sind im Bau und noch 80 sind im Plan. Rumäniens Wirtschaftsminister Varujan Vosganian nahm an einem speziellen Symposium teil, das in Bukarest von der Atomenergiebehörde organisiert wurde. Er erklärte warum seiner Meinung nach Rumänien sein Atomprogramm erweitern müsse. Varujan Vosganian:



Die rumänische Wirtschaft wird sich entwickeln und der Konsum wird in der nächsten Periode steigen. Das Energiesystem und die energetische Strategie muss im Einklang mit der Wiederindustriealisierungs-Strategie des Landes, mit der Strategie zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit stehen. In diesem Kontext glaube ich, dass eine Steigerung der Stromproduktion nuklearer Herkunft angemessen ist.“



Um mehr Atomenergie zu erzeugen, sucht Rumänien Investoren für den Bau der Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks in Cernavodă. Geplant wurde dieses Atomkraftwerk mit 5 Reaktoren in den 1980er Jahren. Es ist das einzige Werk in der Region, das die kanadische CANDU-Technologie benutzt. Zur Zeit sind zwei Reaktoren im Betrieb, seit 1996 bzw. 2007. Bukarest hat auch die Pläne nicht aufgegeben, zukünftig ein neues Atomkraftwerk im Zentrum des Landes zu bauen.



Experten meinen, die weitere Entwicklung des Programms zur Erzeugung von Atomenergie sei für Rumänien sehr wichtig. Die jetzigen Wärmekraftwerke, die zu relativ günstigen Kosten Energie erzeugen, weil die Investitionskosten inzwischen amortisiert sind, seien langfristig ohne eine Rectechnologisierung dennoch nicht haltbar. Wirtschaftsminister Varujan Vosganian über die Erweiterung des rumänischen Atomprogramms:



Wir sind Teil der EU. Wir müssen aber lernen, sowohl die Perspektive der Investitionen, des Welthandels und der Energie-Strategie zu berücksichtigen, als auch global zu denken. Die friedlichen Atomprogramme werden immer weiter entwickelt. Warum sollten wir das nicht tun? Die Atomenergie sichert uns energetische Unabhängigkeit, es ist eine saubere Energie, es ist eine relativ günstige Energie. Zudem verfügen wir über das nötige Personal, über fortgeschrittene Technologien. Langfristig könnte das die Auschöpfung anderer Ressourcen ausbalancieren. Im Moment haben wir keine klare Dimension betreffend die Perspektiven des Atomprogramms.“



Das Problem der Atomenergie sorgt ständig für Debatten, sowohl in Europa als auch im Rest der Welt, insbesondere nach dem Unfall beim AKW im japanischen Fukuschima, infolge des Erdbebens und des Tsunamis von 2011. Deutschland und Italien wollen auf Atomkraftwerke verzichten, während andere europäische Staaten in diesen Bereich massiv investieren. Teodor Chirică, Vertreter des Rumänischen Atom-Forums zu diesem Thema:



Finnland, Frankreich und die Slowakei implementieren gerade Atomprojekte. Gro‎ßbritanien fördert diesen Bereich und ist innovativ in der Eruierung von Finanzierungsinstrumenten für Atomprojekte und generell für kohlenstofffreie Energieprojekte. Polen ist ebenfalls sehr ehrgeizig in der Entwicklung des Atomenergiebereichs und begründet dies ebenfalls mit Argumenten der energetischen Sicherheit. Der Entwicklung der Nuklearenergie stehen allerdings finanziellen Hürden entgegen. Diese beeinflussen alle gro‎ßen Energie-Projekte, darunter auch Atomprojekte. Die Weltfinanzkrise hat diese Hürden verschärft.“



Laut Teodor Chirică müsste Rumänien zusammen mit den anderen 13 EU-Staaten, die an der weiteren Entwicklung der Atomenergie-Programme interessiert sind, gemeinsame Stellungnahmen erarbeiten und diese in Brüssel vorstellen.

Das EU-Parlament in Straßburg (foto: Endzeiter / pixabay.com)
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