Die Gefahr des radikalen Islamismus in Nordafrika
Zwei Jahre nach Beginn des sogenannten arabischen Frühlings, einer Bewegung, die langjährige und bekannte Diktatoren von der Macht beseitigte, ist die Zukunft Nordafrikas und des Nahen Osten ungewiss.
România Internațional, 08.02.2013, 16:36
Zwei Jahre nach Beginn des sogenannten arabischen Frühlings, einer Bewegung, die langjährige und bekannte Diktatoren von der Macht beseitigte, ist die Zukunft Nordafrikas und des Nahen Osten ungewiss. Internationale Experten und Analysten haben beobachtet, wie die Begeisterung in den meisten Ländern einer Enttäuschung wich — die Folgen ware Aufstände und Unruhen.
Die Regimeänderungen in der Region und der Übergang zur Demokartie hatten in Ägypten und Lybien gar nicht die erwarteten Folgen. Sie haben den Weg zu Chaos, Gewalt und sozialen Unruhen geebnet und den gesteigerten Einfluss des religiösen Fundamentalismus ermöglicht. Während sich die Westmächte auf die Interventionen in Afghanistan und Irak konzentrierten, wurde Afrika, ein Kontinent, auf dem Armut sich mit politischer Instabilität paart, ein Herd der islamischen Bewegungen.
Die Ereignissen in Mali und Algerien haben die internationale Gemeinschaft an die Bedrohung des radikalen Islamismus im Norden Afrikas und das Risiko seiner Erweiterung in Europa neu erinnert. Am 11. Januar hat Paris nach der Aufforderung der malischen Behörden eine militärische Boden- und Luftoperation gestartet, um eine Offensive der islamischen bewaffneten Gruppierungen in Richtung Süden, die auch Beziehungen zum Terrornetz Al-Qaida pflegen, zu blockieren. Diese kontrollierten seit über neun Monaten den Norden des Landes. Die an der algerischen Grenze gelegenen Großstädte Gao, Tombouctou und Kidal wurden zurückerobert. Frankreichs Präsident, Francois Hollande, besuchte Mali, wo er hervorhob, dass Paris seine Mission damit nicht als beendet betrachte. Der Terrorismus sei beseitigt, aber nicht besiegt worden.
Die Auswirkungen der Ereignisse in Mali überschritten rapide die algerischen Grenzen. Hier griffen die Terroristen ein Gaswerk an, als Antwort auf die französische Militärintervention. Dutzende ausländische Mitarbeiter wurden zu Geiseln genommen, darunter auch Rumänen. Die umstrittene Intervention der algerischen Behörden, die von den Westmächten kritisiert wurde, hatte tragische Folgen: 40 Geiseln, darunter zwei Rumänen, kamen dabei ums Leben.
In der Sendung kommen Iulian Chifu, Präsidentenberater für Sicherheitsfragen, und der Militärexperte Ion Petrescu zu Wort.
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