NATO muss auf das Eindringen Russlands in den Luftraum der Mitgliedsstaaten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine reagieren. So lautet das Fazit des B9-Treffens in Bukarest.
Nach dem jüngsten Zwischenfall mit einer russischen Drohne kündigt das Parlament in Bukarest eine Gesetzesänderung an - sie würde dem Militär erlauben, verdächtige Drohnen zu vernichten, die auf rumänisches Gebiet vordringen.
Die Terror-Kampagne des russischen Militärs in der Ukraine setzte sich auch an diesem Wochenende fort. Laut der ukrainischen Luftwaffe hat Russland 67 Langstrecken-Drohnen in einem massiven nächtlichen Angriff auf 11 Regionen der Ukraine eingesetzt. Auf ihrem Weg zu den Zielen verletzten einige dieser Drohnen diesmal auch den Luftraum der Nachbarstaaten der Ukraine.
Reste russischer Drohnen, die von ukrainischen Abwehrkräften zerstört wurden, sind erneut auf rumänischem Staatsgebiet nahe der Grenze zur Ukraine abgestürzt.
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat dazu geführt, dass Milliarden Liter Treibstoff von Militärfahrzeugen verbraucht, fast eine Million Hektar Felder und Wälder verbrannt, Hunderte von Öl- und Gasinfrastrukturelementen in die Luft gesprengt und riesige Mengen an Stahl und Zement zur Befestigung von Hunderten von Kilometern Frontlinien verbaut wurden. Die in den zwei Jahren der Invasion erzeugten Emissionen belaufen sich auf etwa 175 Millionen Tonnen Kohlendioxid, so die bisher umfassendste Studie dieser Art, vorgelegt von der Initiative on Greenhouse Gas Accounting for War. Die Emissionen entsprechen der jährlichen Nutzung von 90 Millionen Autos. Insgesamt stellt dieser Konflikt einen Nettoschaden für das Klima dar. Zwar gab es einen Rückgang der Emissionen aufgrund einer geschwächten ukrainischen Wirtschaft, aber er wurde mehr als aufgehoben durch die durch den Konflikt verursachten Emissionen, die Verlagerung von Menschen und Produktion in andere Länder und die weltweit gestiegenen Militärausgaben, so die Autoren der Studie.
Die 32 Mitgliedstaaten der NATO haben den niederländischen Premierminister Mark Rutte zum Generalsekretär des Bündnisses ernannt - eine Entscheidung vor dem Hintergrund der Fortsetzung des Angriffkriegs Russlands in der Ukraine.
Rumänien hat die Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi von Anfang an unterstützt. Die sogenannte Friedensformel Russlands sei dagegen nicht glaubwürdig, sagte die Bukarester Außenministerin Luminița Odobescu, die Ende letzter Woche am Weltfriedensgipfel zur Ukraine in der Schweiz teilnahm.
Rumänien unterstreicht die Bedeutung von Maßnahmen zur Konsolidierung der einheitlichen und kohärenten Abschreckungs- und Verteidigungshaltung an der Ostflanke der NATO, die unter den Bedingungen der Verschärfung der Herausforderungen für die verbündeten Staaten umso wichtiger sind.
Die Republik Moldau, die an die von russischen Truppen überfallene Ukraine angrenzt, bleibt auf der Agenda der amerikanischen Diplomatie.
Im Verhältnis zwischen Rumänien und Russland gibt es ein Vermächtnis, das die bilateralen Beziehungen seit über hundert Jahren belastet: der unrechtmäßig in Moskau zurückgehaltene Staatsschatz Rumäniens.
DIE THEMEN: Rumäniens unrechtmäßig in Moskau verwahrter Staatsschatz auf der Agenda des Europäischen Parlaments +++ Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis kandidiert für Posten des Nato-Generalsekretärs +++ Spekulationen über Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine: Rumänien kommt nicht in Frage +++ OECD legt Wirtschaftsgutachten für Rumänien vor