Eine im März durchgeführte Studie der Weltbank zeigt, dass die Rumänen im Durchschnitt weniger als fünf Minuten pro Tag lesen; die Lektüre eines ganzen Buchs während eines Jahres ist ein seltenes Ereignis.
Im Jahr 2020 wurden in Rumänien mehr Bücher gelesen, mehr Musik gehört, mehr Filme und Dokumentationen gesehen und mehr Theaterstücke online oder im Freien verfolgt.
Bestimmt kennen Sie das: Sie lesen einen guten Roman und hinterher bleibt so ein sonderbares Gefühl. Das Gelesene hat Sie inspiriert, womöglich auch befreit oder vielleicht angestachelt.
Die Computer-Revolution und die Diversifizierung digitaler Geräte bringen uns viel, sie haben jedoch auch einige Nachteile. Ihr Einfluss auf die Kinder bereitet Eltern und Lehrern Sorgen.
Die Kinder von heute verbringen immer mehr Zeit mit digitalen Medien und fühlen sich immer weniger von Büchern angezogen. In Bukarest sind neulich ein paar Projekte auf private Initiative entstanden, die Leseförderung bei Kindern als Ziel haben.
Unlängst hat ein Forschungsinstitut eine Umfrage zu den Kulturkonsum-Gewohnheiten der Rumänen durchgeführt. Dabei wurde wieder einmal das Stadt-Land-Gefälle deutlich.
Wie kommt es dazu, dass man einen durchschnittlichen literarischen oder wissenschaftlichen Text nicht verstehen kann, obwohl des Lesens, Schreibens und Rechnens kundig ist? Bildungsexperten nennen solche Menschen funktionale Analphabeten.
Die Nationalbibliothek in Bukarest heißt ab dem Herbst dieses Jahres auch junge Besucher willkommen. Eine speziell für Kinder eingerichtete Spiel- und Leseecke wartet täglich auf die kleinsten Gäste.
Kaum ein Land ist so stolz auf seine Kultur wie Rumänien. Die jüngste Studie im Auftrag des Kulturministeriums entlarvt die Rumänen jedoch als Kulturmuffel. In puncto Theater- oder Bibliothekenbesuch und Lesen sind die Zahlen ernüchternd.
Zurzeit befindet sich der rumänische Buchmarkt auf dem letzten Platz im EU-Vergleich. Und das ist der Grund, warum unterschiedliche Verbände, Bibliotheken oder Verlage versuchen, dem breiten Publikum das Lesen mit allerlei Projekten schmackhaft zu machen.