Rückblick auf die Ereignisse vom 16.01. bis zum 20.01.2023
Mihai Pelin, 21.01.2023, 17:00
Staatspräsident Iohannis erwartet, dass Rumänien im Jahr 2023 dem Schengen-Raum beitritt.
Rumänien wird seine außenpolitischen Koordinaten im Jahr 2023 beibehalten, die darauf abzielen, seinen Platz und seine Rolle in der NATO und der EU zu stärken und seine strategische Allianz mit den USA zu festigen, erklärte Präsident Klaus Iohannis am Dienstag vor in Bukarest akkreditierten ausländischen Botschaftern. Der rumänische Staatschef erklärte, Rumänien werde sich weiterhin für die Bereitstellung eines konsolidierten Postens an der Ostflanke der NATO einsetzen, die strategische Bedeutung des Schwarzen Meeres fördern und die Politik der offenen Tür der Allianz unterstützen. Die wichtigsten diplomatischen Ressourcen werden für die Aufnahme Rumäniens in den Schengen-Raum umgewidmet, und die Unterstützung für die benachbarte Ukraine wird mit denselben Parametern beibehalten. Der Präsident hoben hervor, dass der erfolgreiche Abschluss des Kontrollmechanismus im Jahr 2022 durch den wohlverdienten Beitritt zum Schengen-Raum ergänzt werden müsse, da Rumänien in jeder Hinsicht vorbereitet ist. Klaus Iohannis führte zudem ein Telefonat mit seinem bulgarischen Amtskollegen, in dem es insbesondere um den Beitritt beider Länder zum Schengen-Raum und um Wege zur Überwindung des Abstimmungsergebnisses im Rat Justiz und Inneres (JI) im Dezember 2022 ging, nachdem Österreich und die Niederlande dagegen gestimmt hatten. Beide Länder bekräftigten ihre Bereitschaft, ihre enge Zusammenarbeit fortzusetzen, um das gemeinsame Ziel des Beitritts noch in diesem Jahr zu erreichen. Der rumänische Präsident wurde zu der gleichen Zeit von seinem österreichischen Amtskollegen Alexander van der Bellen angerufen. Iohannis dankte ihm für die öffentliche Unterstützung zum Schengen-Beitritt und wies darauf hin, dass die zahlreichen Unterstützungsbekundungen aus dem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld in Österreich ein klares Signal für die Zugehörigkeit Rumäniens zum Schengen-Raum sind. Der rumänische Präsident hat entschieden, den Botschafter Emil Hurezeanu nach Wien zurückzuschicken, der direkt nach der Tagung des Rates „Justiz und Inneres“, auf der der österreichische Vertreter den Beitritt Rumäniens blockiert hatte, zu Konsultationen nach Bukarest beordert worden war.
Rumänien hat den Vorsitz des Sicherheitsausschusses der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa inne.
Rumänien hat den Vorsitz des Sicherheitsausschusses der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), eines Nebenorgans des Ständigen Rates der OSZE, übernommen. Der Ausschuss befasst sich mit nichtmilitärischen und politischen Sicherheitsfragen. Rumänien ist bestrebt, die OSZE-Ziele in den Bereichen Bekämpfung des Menschenhandels, Grenzverwaltung und Terrorismusbekämpfung zu verwirklichen. Dieses Mandat ist eine Anerkennung des aktiven Handelns Rumäniens in der OSZE, das die Rolle, die Werte und die Grundprinzipien der Organisation bei der Gewährleistung von Frieden, Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa unterstützt, sagte Außenminister Bogdan Aurescu. Rumänien hatte 2015 und 2016 auch den Vorsitz des OSZE-Sicherheitsausschusses.
AWACS-Überwachungsflugzeuge werden von Rumänien aus Aufklärungs- und Überwachungsflüge an der Ostflanke der NATO durchführen.
Ein NATO-Radarflugzeug, das auf die Überwachung eines großen Luftraums spezialisiert ist, ist am Dienstag in Rumänien gelandet. Die AWACS-Flugzeuge, die von Rumänien aus operieren, übernehmen in der Region Osteuropa Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine fliegen NATO-Flugzeuge regelmäßig Patrouillen in Osteuropa und im Ostseeraum, um russische Flugzeuge in der Nähe der NATO-Grenzen zu identifizieren. Drei dieser Flugzeuge sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Otopeni stationiert, zusammen mit einem Kommando von 180 Soldaten und Piloten. Die Flugzeuge sind unbewaffnet und dienen als Luftkommandoposten. Die Boeing 707-Flugzeuge sind mit elektronischen Luftraum- und Funküberwachungsgeräten ausgestattet. Sie verfügen über die Fähigkeit, andere Flugzeuge auf einer Entfernung von über 400 Kilometern zu orten und zu identifizieren. Die Mission wird mehrere Wochen dauern.
Die derzeitige Grippe-Saison in Rumänien könnte sich bis in den Frühling hinziehen.
Die Experten gehen davon aus, dass die derzeitige Grippe-Saison in Rumänien bis zum Frühjahr andauern könnte, und empfehlen daher eine kontinuierliche Impfung. Diese Impfung kann man auch in fast 100 öffentlichen Apotheken im ganzen Land durchführen lassen. Die jüngsten Daten belegen, dass die Zahl der Atemwegsinfektionen weiter zunimmt. In der letzten Woche wurden fast 140 000 Fälle registriert, was ein Drittel mehr ist als in der vorherigen Woche und fast doppelt so viele wie vor der Coronaviren-Pandemie. Die Ärzte haben auch weitere Fälle von Mehrfachinfektionen mit Influenza und Coronaviren bestätigt. Aufgrund der aktuellen epidemiologischen Situation hat Rumänien die vorübergehende Aussetzung der Ausfuhr von bestimmten Antibiotika und fiebersenkenden Arzneimitteln erhalten. Diese Maßnahme hat keine Auswirkungen auf den allgemeinen Export von Arzneimitteln rumänischer Hersteller. Damit soll lediglich eine Krise bei diesen Arzneimitteln vermieden werden, die es in anderen Ländern in Europa gibt.
In Rumänien wurden im Januar historische Höchsttemperaturen gemessen.
Die ersten Tage des Jahres 2023 brachten in den meisten Landesteilen äußerst hohe Temperaturen. Ein neuer Temperaturrekord wurde aufgestellt. Der 18. Januar 2023 war der wärmste Tag seit Beginn der Messungen, mit einer Temperatur von 22,4 Grad Celsius in Turnu Măgurele (Süden). Auch in anderen Regionen des Landes stiegen die Temperaturen auf Rekordwerte. In Bukarest war es warm, mit einem Rekordwert von 20,6 Grad Celsius. Die hohen Temperaturen machen den Landwirten zu schaffen. Im Süden des Landes wird mit einem trockenen Jahr gerechnet, während im Norden die Gefahr besteht, dass die Bäume austreiben und erfrieren, wodurch die diesjährige heimische Obstproduktion gefährdet sein könnte.