Rückblick auf die Ereignisse der Woche 29.07.- 02.08.2024
DIE THEMEN: Sex-Skandal an rumänischen Universitäten ### Rumänische Feuerwehrleute im Einsatz in Griechenland ### Neue rumänische Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste
Roxana Vasile, 03.08.2024, 10:19
Skandal an rumänischen Universitäten
Das Bildungsministerium in Bukarest hat dazu aufgerufen, die Fälle von sexueller Belästigung an Universitäten, die in Rumänien seit einigen Tagen für Schlagzeilen sorgen, zu überprüfen. Der Nationale Rektorenrat wird einen Leitfaden für bewährte Praktiken zum Verhalten im universitären Umfeld ausarbeiten. Diese Maßnahmen wurden angekündigt, nachdem mehrere Studentinnen öffentlich erklärt hatten, dass sie von ihren Professoren sexuell missbraucht wurden und dass deren Verhalten in ihrem beruflichen Umfeld bekannt war, aber niemand etwas unternahm.
Drei Namen werden genannt: Es handelt sich um die Soziologen Alfred Bulai und Marius Pieleanu, beide von der Hochschule für Politik- und Verwaltungsstudien (SNSPA), sowie um Professor Dorin Ștefan Adam von der Universität für Architektur in der Hauptstadt. Bulai bestreitet die Vorwürfe, hat aber seine Pensionierung beantragt. Die Universität hat ihn als Direktor des Fachbereichs Soziologie suspendiert; er wird während der internen Untersuchung durch den Ethikausschuss nicht mehr unterrichten und ist auch Ziel eines Strafverfahrens wegen Missbrauchs seiner Position für sexuelle Vorteile. In der Zwischenzeit haben sich Dutzende von Frauen per E-Mail an die Staatsanwaltschaft über sein Verhalten beschwert.
Pieleanu wurde ausgerechnet von der ehemaligen Justizministerin Ana Birchall der sexuellen Belästigung beschuldigt, aber die Staatsanwaltschaft hat bisher keine Beschwerden in diesem Fall erhalten. Schließlich hat Dorin Ștefan Adam darum gebeten, vom Lehrbetrieb an der Architekturfakultät suspendiert zu werden, nachdem Studierende behauptet hatten, er habe ihnen unanständige Nachrichten und Nacktbilder von sich geschickt.
Die Innenrevision des Kulturministeriums wird sich auch das Nationale Kunstmuseum Rumäniens eingehend anschauen, nachdem dort Berichte über Handlungen eingegangen sind, die als sexuelle Belästigung interpretiert werden könnten. In der Regierungssitzung am Donnerstag betonte Ministerpräsident Marcel Ciolacu, dass solche Situationen nicht toleriert werden können, unabhängig davon, wer der Aggressor ist. Bildungsministerin Ligia Deca sprach über mögliche Maßnahmen, darunter die Möglichkeit, Beschwerden direkt an die Staatsanwaltschaft zu senden, auch anonym. Familienministerin Natalia Intotero forderte alle, die das Gefühl haben, unter Druck gesetzt oder belästigt zu werden, auf, nicht zu warten und dies sofort zu melden.
Rumänische Feuerwehrleute im Einsatz in Griechenland
Anfragen aus dem Ausland an rumänische Feuerwehrleute seien als Beweis dafür zu werten, dass das Zivilschutzsystem funktioniert, sagte Innenminister Cătălin Predoiu bei der Verabschiedung eines Teams von Rettungskräften, das auf dem Landweg nach Griechenland aufbrach. „Sie haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, Leben zu retten und Gemeinden im In- und Ausland zu schützen“, sagte er den rumänischen Feuerwehrleuten, deren Einsatz im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens mit europäischen Mitteln durchgeführt wird. 40 Feuerwehrleute mit acht Fahrzeugen sollen die griechischen Behörden bei der Brandbekämpfung unterstützen. Sie werden in einigen Wochen durch zwei weitere Rettungstrupps abgelöst. Bereits zum vierten Mal wurde Rumänien ersucht, Feuerwehrleute nach Griechenland zu schicken.
Neue rumänische Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste
Das monumentale Ensemble „Calea Eroilor“ von Constantin Brâncuși in Târgu Jiu, einer Stadt in seiner Heimatregion im Südwesten Rumäniens, und die durch die damalige Provinz Dakien verlaufende Limes des Römischen Reiches wurden in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Die Entscheidung wurde vom Welterbekomitee getroffen.
Die „Straße der Helden“ ist ein Skulpturenensemble, das zwischen 1937 und 1938 errichtet wurde. Es besteht aus der Endlosen Säule, die den rumänischen Helden gewidmet ist, die im Ersten Weltkrieg in der Region gefallen sind, dem Tor des Kusses und dem Tisch des Schweigens, umgeben von zwölf runden Stühlen, die durch 30 quadratische Stühle ergänzt werden, die alle direkt auf der Erde als natürlicher Sockel stehen. Das Ensemble stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der modernen Kunst dar, insbesondere der Monumentalskulptur und der öffentlichen Kunst.
Die dakische Limes ist die komplexeste Welterbe-Nominierung, die Rumänien je vorbereitet hat. Das Dossier enthält 285 Elemente, die sich über mehr als 1.000 Kilometer in 16 rumänischen Landkreisen verteilen. Rumänien hat neun weitere Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste.