Rückblick auf die Ereignisse der Woche 12.08.–16.08.2024
Tag der rumänischen Marine am 15. August begangen +++ Rumänische Feuerwehrleute bekämpfen Brände in Griechenland und Albanien +++ Verdächtige Todesfälle in Bukarester Notfallkrankenhaus: Regierung schaltet eigene Kontrollbehörde in Ermittlungen ein +++ Sport: Fußball und Olympia-Turnen
Leyla Cheamil und Sorin Georgescu, 17.08.2024, 17:30
Tag der rumänischen Marine am 15. August begangen
In Rumänien ist am Donnerstag der Tag der Marine in den großen Hafenstädten am Schwarzen Meer und an der Donau gefeiert worden. Die eindrucksvollsten Veranstaltungen fanden in Constanța statt, wo Präsident Klaus Iohannis, Senatspräsident Nicolae Ciucă, der Verteidigungs- und der Innenminister zu den Tausenden von Zuschauern stießen. An der größten Marineschau des Jahres nahmen mehr als 2000 rumänische und verbündete Seeleute, 15 Schiffe der See- und Flussmarine, mehrere Schiffe der Küstenwache, F-16-Kampfflugzeuge, zwei amerikanische und französische Patrouillen- und Forschungsflugzeuge, Puma-Marinehubschrauber und Fallschirmjäger teil. Zum Abschluss der Übung fand eine Parade von Militärschiffen und -flugzeugen, Segelschiffen und zivilen Booten vor mehreren Tausend Zuschauern statt.
In seiner Ansprache erklärte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis, dass Rumänien von den Alliierten als solide Säule der regionalen Sicherheit anerkannt und geschätzt werde und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Abschreckung und der Verteidigungsposition der NATO an der Ostflanke leiste. Obwohl wir uns in Zeiten vielfältiger sicherheitspolitischer Herausforderungen befinden, sei Rumänien angesichts des von Russland in der Ukraine entfesselten Krieges heute ein sicheres und stabiles Land, dessen Bürger gegen alle potenziellen Bedrohungen verteidigt und geschützt werden, so Iohannis. Am Tag der Marine sagte der Staatschef zu den Matrosen, dass die Hingabe, die Zähigkeit und der Opfergeist, die sie auszeichnen, ein Beispiel für Exzellenz und die rumänischen Seestreitkräfte ein Symbol für nationale Stärke und Widerstandsfähigkeit seien.
Rumänische Feuerwehrleute bekämpfen Brände in Griechenland und Albanien
Rumänien hat am Dienstag ein zweites Kontingent von Feuerwehrleuten entsandt, um die Bekämpfung der Vegetations- und Waldbrände in der griechischen Region Attika zu unterstützen. Nach Angaben des rumänischen Katastrophenschutzes wurden 40 Feuerwehrleute und zwei Lösch- und Schnelleingriffsfahrzeuge sowie zwei weitere Waldbrandbekämpfungswagen auf dem Luftweg nach Griechenland gebracht. Ein Großbrand, der in der Nähe von Athen wütete, wurde ebenfalls mit Hilfe rumänischer Feuerwehrleute nach drei Tagen gelöscht.
Am Montag hatte die Aufsichtsbehörde des Einsatzes mitgeteilt, dass ein rumänischer Feuerwehrmann, der an den Löscharbeiten beteiligt war, oberflächliche Verletzungen im Gesicht erlitt, die jedoch nicht speziell behandelt werden mussten. Die Einsätze werden in den kommenden Tagen je nach der Lage vor Ort fortgesetzt. Ganze Dörfer in Griechenland wurden mittlerweile evakuiert. Die Meteorologen haben aufgrund der hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius in vielen Teilen des Landes sowie wegen der starken Winde einen Feueralarm der Warnstufe „Rot“ verhängt.
Seit Mittwoch unterstützen zwei rumänische Flugzeuge auch die albanischen Einsatzkräfte beim Löschen von Waldbränden in diesem Land. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums handelt es sich um ein Spartan-Flugzeug, das für die Brandbekämpfung konfiguriert ist, sowie um eine Hercules-Maschine zur logistischen Unterstützung.
Verdächtige Todesfälle in Bukarester Notfallkrankenhaus: Regierung schaltet eigene Kontrollbehörde in Ermittlungen ein
Premierminister Marcel Ciolacu hat das Kontrollgremium der Regierung auf das Gesundheitsministerium angesetzt. Die Regierungsinspekteure sollten überprüfen, wie das Ministerium im April Kontrollen im Bukarester Sankt-Panteleimon-Krankenhaus durchgeführt hat, nachdem eine Mitarbeiterin der Intensivstation mehrere verdächtige Todesfälle von Patienten innerhalb weniger Tage gemeldet hatte. Die Ergebnisse der Inspektion zeigten jedoch, dass sich die Vorwürfe nicht bestätigen lassen und dass es lediglich Kommunikationsprobleme innerhalb des Krankenhauses gab. Am Mittwoch trat der Leiter des Kontrollorgans des Gesundheitsministeriums, Sorin Luca, zurück, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet hatte und zwei Notfall-Ärztinnen des Krankenhauses in Untersuchungshaft genommen worden waren. Ihnen wird vorgeworfen, den Tod von mindestens einem Patienten in schwerem Zustand wissentlich verursacht zu haben.
Sport: Fußball und Olympia-Turnen
Der rumänische Vizemeister CFR Cluj (Klausenburg) hat sich durch einen 1:0-Heimsieg gegen den israelischen Verein Maccabi Petah Tikva am Donnerstagabend im Rückspiel der dritten Vorrunde für die Playoffs der Conference League qualifiziert. Das Hinspiel hatte der CFR Cluj mit dem gleichen Ergebnis gewonnen. Am Mittwoch musste sich der rumänische Pokalsieger Corvinul Hunedoara in der Europa Conference League im Auswärtsspiel gegenüber dem FC Astana aus Kasachstan mit 1:6 geschlagen geben und ist damit aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschieden. Ebenfalls am Dienstag schied Titelverteidiger FCSB aus der Champions League aus. Der tschechische Klub Sparta Prag gewann das Rückspiel der dritten Vorrunde in Bukarest mit 3:2. Das Hinspiel hatte 1:1 geendet. Der FCSB zieht in die Playoffs der Europa League ein, wo er auf den österreichischen Verein LASK Linz treffen wird.
Und nun erneut zur Achterbahn der Gefühle rund um eine Bronze-Medaille und eine heftig umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung. Das rumänische Olympia- und Sportkomitee teilte am Mittwoch mit, dass es vom Organisationskomitee die Bronzemedaille für die Turnerin Ana Maria Bărbosu für ihren dritten Platz am Boden bei den Olympischen Spielen in Paris erhalten hat. Am vergangenen Samstag, am Vorabend vor Schluss der Olympischen Spiele, hatte das Schiedsgericht für Sport entschieden, dass Ana Maria Bărbosu die Bronzemedaille gewonnen und dass ihre Landsfrau Sabrina Voinea den Wettbewerb auf Platz 4 beendet hat. Mit dieser Entscheidung wurde die ursprünglich von den Schiedsrichtern am Ende des Bodenwettbewerbs am 5. August festgelegte Rangfolge aufgehoben. Das Internationale Olympische Komitee erklärte daraufhin, dass die US-Amerikanerin Jordan Chiles, die ursprünglich als Dritte auf dem Podium gestanden hatte, die Medaille zurückgeben müsse. Das Team der US-Turnerin will gegen diese neue Entscheidung vorgehen und prüft weitere mögliche Schritte gegen das widersprüchliche Procedere, das alle beteiligte Sportlerinnen, ihre Teams und die Fans aus beiden Ländern schwer aufgewühlt hat.
Ganz zum Schluss zum Medaillen-Spiegel: Rumänien hat bei den Olympischen Spielen in Paris insgesamt neun Medaillen eingeheimst: Mit dreimal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze belegte das Land somit den 23. Platz in der Nationenwertung.