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Jahresrückblick 2021

Das letzte Jahr aus Sicht der Nachrichtenredaktion

Jahresrückblick 2021
Jahresrückblick 2021

, 30.12.2021, 17:04

Im Zeichen der Pandemie


Rumänien stand 2021 das zweite Jahr in Folge im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Die Bürger waren gezwungen, sich je nach Pandemiewelle den mal verschärften, mal gelockerten Beschränkungen zu fügen. Vor dem Hintergrund einer landesweiten Impfkampagne, die hinter den Erwartungen zurückblieb, mussten die Behörden Entscheidungen treffen, die insbesondere die Rechte und Freiheiten der nicht geimpften Menschen beeinträchtigten. Nach einem Sommer, in dem die Zahl der durch Covid verursachten Todesfälle gering war, kam es im Herbst mit der Rückkehr aus den Ferien und der Wiedereröffnung der Schulen zu einer explosionsartigen Zunahme der Infektionen und Todesfälle. Die 4. Welle schlug mit voller Wucht ein. Die schwärzeste Zeit seit Beginn der Pandemie in Rumänien war den Statistiken zufolge in der zweiten Oktoberhälfte zu verzeichnen. Die überlasteten Krankenstationen waren brechend voll und Rumänien sah sich gezwungen, um internationale Unterstützung zu bitten. 2021 war auch das Jahr der Krankenhausbrände, bei denen Dutzende von Corona-Patienten zu Tode kamen. Die Reihe der Brandkatastrophen begann im November 2020 in Piatra Neamt (Nordosten) und setzte sich dann 2021 im Matei Balș Institut in Bukarest und im Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Constanta (Südosten) fort. Es war der Moment, in dem der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis erklärte, dass „der rumänische Staat in seiner grundlegenden Aufgabe versagt habe, seine Bürger zu schützen“. Die epidemiologische Situation verbesserte sich dann gegen Ende des Jahres, so dass im Dezember 2021 Rumänien im grünen Bereich liegt – eine Ausnahme in Europa.



Achterbahn Politik


Das zweite Jahr der Gesundheitskrise überstand Rumänien mit nicht weniger als vier Gesundheitsministern von drei Parteien. Dies ist auch ein Ausdruck der Entwicklungen in der sehr bewegten Innenpolitik, die das gesamte Jahr 2021 geprägt haben. Die Querelen begannen Im April mit der Entscheidung des damaligen liberalen Ministerpräsidenten Florin Cîțu, den Gesundheitsminister Vlad Voiculescu von der Union Rettet Rumänien aus der Koalitionsregierung zu entlassen. Am 1. September wurde Stelian Ion, der Inhaber des Justizressorts von der gleichen Partei gefeuert. Die darauf folgende politische Krise dauerte fast drei Monate. Wütend verlie‎ß die USR die Regierung und stimmte im Oktober für einen von der sozialdemokratischen Opposition eingebrachten Misstrauensantrag. Zwei Versuche, ein Minderheitskabinett zu bilden, scheiterten. Mit der dritten Option hatten viele nicht gerechnet: nach intensiven Verhandlungen beschlossen die politisch verfeindeten Parteien PNL und PSD, zusammenzuarbeiten und mit der UDMR eine Koalitionsregierung zu bilden, die von dem liberalen Nicolae Ciucă, einem Armeegeneral im Ruhestand, geleitet wird. Florin Cîțu musste sich mit dem Vorsitz des Senats begnügen, nachdem er sich im September als Parteichef der Liberalen gegen den Amtsinhaber Ludovic Orban durchgesetzt hatte. Dieser verlie‎ß enttäuscht die PNL und beschloss, eine neue politische Partei zu gründen. Die Wahlen für die Führung der USR gewann der ehemalige EU-Kommissar Dacian Ciolos gewann.



Wirtschaftsprobleme prägen auch den Alltag


Rumänien ist eines der europäischen Länder, die am stärksten von den Rekordpreisen für Strom und Gas betroffen sind. Mit der vollständigen Liberalisierung des Energiemarktes ab dem 1. Januar 2021 hat sich die Situation noch verschärft, da es an einer wirksamen Kommunikation mit den Kunden mangelt und kaum jemand wei‎ß, was für einen Vertragsabschluss zu tun ist. Seit dem Sommer spielen Strom- und Gaspreise verrückt. Die Regierung erlie‎ß eine vom Parlament gebilligte Notverordnung, mit der die Preise für private Verbraucher gedeckelt und Kosten aus dem Staatshaushalt teilweise subventioniert wird. Die Preissteigerungen haben die Inflation wieder angeheizt, die im Oktober auf 7,9 % gestiegen ist, während die Einkommen der Menschen auf der Stelle treten. Für die rumänische Wirtschaft wird für 2021 ein Wachstum von rund 7 % erwartet, nachdem sie 2020 aufgrund der Pandemie um 3,7 % geschrumpft war. Ein Rettungsanker könnte das im Herbst in Brüssel verabschiedete Nationale Konjunkturprogramm sein, in dessen Rahmen Rumänien bis 2026 rund 29 Milliarden Euro an EU-Zuschüssen und -Darlehen für Investitionen und Reformen erhalten soll.



Rumänische Kultur im In- und Ausland


Die Pandemieverschnaufpause im Spätsommer und Frühherbst wurde auch kulturell genutzt. Bei der 25. Ausgabe des Internationalen George-Enescu-Festivals, haben 3.500 rumänische und ausländische Künstler im September das Publikum mit klassischer Musik begeistert. Zweiunddrei‎ßig Orchester aus 14 Ländern traten in Bukarest und anderen rumänischen Gro‎ßstädten auf. 2021 war auch ein wichtiges Jahr für das rumänische Kino. Der Goldene Bär für den besten Film bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin ging an den Streifen Bad Luck Banging or Loony Porn von Regisseur Radu Jude. Und Alexander Nanaus Dokumentarfilm „Collective“ wurde für einen Oscar in den Kategorien „Bester Dokumentarfilm“ und „Bester internationaler Spielfilm“ nominiert.



Im Sport


Auf der Nationalarena in Bukarest wurden vier Spiele der Fu‎ßball-Europameisterschaftsendrunde ausgetragen – drei in der Gruppe C und eines im Achtelfinale. Die rumänische Nationalmannschaft war allerdings nicht dabei. Bei den 32. Olympischen Spielen in Japan konnten die rumänischen Athleten dann nur vier Medaillen gewinnen und belegten in der Nationenwertung einen enttäuschenden 46. Platz. Und besser wird es wohl nicht – Superstar Ana-Maria Popescu, die eine der vier Medaillen gewann und die beste Fechterin der Welt im Jahr 2021 war, hat nach einer zwei Jahrzehnte währenden Karriere ihren Rücktritt angekündigt. Auch der bekannte Tennisspieler Horia Tecău sowie die Weltklasse-Turner Marian Drăgulescu und Larisa Iordache hören mit dem Profisport auf.

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