Die Woche 29.07.-02.08.2013 im Überblick
DIE THEMEN:
Mihai Pelin, 03.08.2013, 15:30
DIE THEMEN:
Rumäniens Staatschef beruft den Obersten Verteidigungsrat des Landes ein
Rumäniens Präsident Traian Basescu hat am Freitag den Obersten Verteidigungsrat des Landes einberufen. Bei der Sitzung ging es um die Zukunft der Gütersparte der Rumänischen Bahn CFR Marfa. Vergangene Woche hatte die Regierung mit einem Beschluss die Privatisierung der CFR gebilligt. Im Juni war eine Unternehmensgruppe des Konzerns Grampet als Sieger aus der Privatisierungsausschreibung hervorgegangen. Das Angebot der Gruppe betrug 202 Millionen Euro für 51% der Anteile an dem Staatsbetrieb. Gleichzeitig stellte sie Investitionen im Wert von weiteren ca. 200 Millionen Euro in Aussicht, sowie eine Investition in Höhe von 1,5 Millionen Euro in den Umweltschutz. Während des Privatisierungsverfahrens hatte die Regierung die ausstehenden Schulden der Transportgesellschaft der Bahn gegenüber dem Staat anulliert. Die CFR Marfa genießt einen Marktanteil von über 40%, während der neue Besitzer einen Marktanteil von 30% hat. Der Markt für Schienengüterverkehr hat einen geschätzten Gesamtwert von 500 Millionen Euro. Insgesamt werden 50 Millionen Tonnen Güter befördert.
Rumänien schließt neues Abkommen vorbeugender Art mit dem IWF und der Europäischen Kommission
Rumänien hat ein neues Abkommen vorbeugender Art mit den internationalen Kreditgebern in Höhe von 4 Milliarden Euro und mit einer Laufzeit von zwei Jahren ausgehandelt. Das Geld kommt gleichermaßen von dem IWF und der Europäischen Kommission und soll als Reserve für Ausnahmesituationen dienen, wie Ministerpräsident Victor Ponta erklärt. Ministerpräsident Ponta sagt, dass die Vertragsklauseln dem Parlament im September vorgelegt werden sollen, wies jedoch darauf hin, dass die Verpflichtung weitere Staatsunternehmen zu privatisieren nicht mehr dazu zählt.
Die IWF-Missionschefin für Rumänien Andrea Schaechter empfahl Rumänien das neue Finanzierungsprogramm als Stütze zur Reformbeschleunigung und zur Festigung der Wirtschaftsstabiltät zu benutzen. Sie listete die wichtigsten Bereiche mit Entwicklungspotential in der kommenden Zeit auf. Andrea Schaechter sagte, dass wie auch im Falle anderer Programme, der Energiesektor und der Transportbereich wesentlich seien. Die IWF-Missionschefin für Rumänien meinte außerdem, dass das neue Abkommen, als wichtigen Bestandteil, Maßnahmen zur Reduzierung und zur Vermeidung neuer Staatsschulden beinhaltet. Sie sagte, dass die ausstehenden Zahlungen des rumänischen Staates an den Privatsektor beglichen werden müssen, um Engpässe der Wirtschaft zu meiden. Zu den meist betroffenen zählen die KMUs, die keinen Zugang zur Finanzierung, trotz der staatlich gebürgten Kredite haben. Die Fortsetzung der Reform im Gesundheitswesen ist eine weitere Priorität des neuen Wirtschaftsprogramms. Das besagte Abkommen ist das dritte, das Rumänien seit 2009 mit den internationalen Kreditgebern unterzeichnet hat.
Bukarester Kabinett nimmt erste Haushaltsumschichtung dieses Jahres vor
Das Kabinett von Victor Ponta hat am Dienstag die erste Haushaltsumschichtung dieses Jahres vorgenommen. Dies nachdem die Prognose zum Wirtschaftswachstum auf 2% nach oben revidiert wurde. Demzufolge soll der Haushalt des Gesundheits -, des Justizministeriums, sowie des Ministeriums für Regionalentwicklung und der Nationalen Antikorruptinsbehörde aufgestockt werden, während für das Transportministerium und das Generalsekretariat der Regierung deutliche Haushaltskürzungen in Kraft gesetzt werden sollen.
Für eine bessere Anwendung der öffentlichen Finanzmittel beschloß das Kabinett des Sozial-Demokraten Victor Ponta des Weiteren per Eilentscheidung, die Mehrwertsteuer bei Brotwaren von 24% auf 9% zurückzufahren. Die Maßnahme soll am 1. September in Kraft treten. Sollte die Maßnahme den erhofften Erfolg verzeichnen, könnte sie auch bei anderen Grundnahrungsmitteln umgesetzt werden. Dies könnte einen bedeutenden Schritt zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung darstellen, dafür sei aber die Zusammenarbeit der Hersteller erforderlich, so Ministerpräsident Victor Ponta. Für Pelzwaren und Waffen sollen Steuer eingeführt werden. Außerdem steigen die Steuer für Autos mit großem Hubraum und Yachts. Eine neue Haushaltskorrektur wird für Ende Oktober geplant.
Hitzewelle schlägt im Süden Rumäniens zu
Sehr heiß ist es im Süden des Landes Anfang der Woche geworden. In dieser Region überschreiteten die Temperaturen 40C und der Temperatur-Feuchtigkeits-Index überschritt die kritische Schwelle von 80 Einheiten. Dutzende Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert nachdem sie wegen der Hitze ohnmächtig geworden sind. In den von der Hitze betroffenen Gegenden hat die Rumänische Eisenbahngesellschaft Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt. Die Wetterunbeständigkeit hat sich dann schrittweise im ganzen Land ausgebreitet. Es wurden starke Windböen und sinnflutartige Regenfälle verzeichnet. Vereinzelt haben die Wassermengen 25-30 Liter / qm überschritten.
Mehrere rumänische Fußballteams spielen in der Europa League und der Champions League
Drei rumänische Mannschaften haben am Donnerstag ihre Hinspiele in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League bestritten. Vizemeister Pandurii Targu Jiu kam vor eigenen Fans in Cluj zu einem 1:1 Unentschieden gegen Hapoel Tel Aviv aus Israel. Mit dem selben Ergebnis endete die Begegnung zwischen dem rumänischen Pokalsieger Petrolul Ploiesti und den Niederländern von Vitesse Arnheim. Astra Giurgiu kam zu einem deutlichen 3:1 Sieg bei den Slowaken von AS Trencin. Im wichtigsten Vereinswettbewerb Europas, der Champions League, kam Steaua Bukarest in der dritten Qualifikationsrunde zu einem 2:0 Sieg bei Dinamo Tiflis. Damit hat der amtierende rumänische Meister gute Aussichten auf den Einzug ins Playoff, wo er als gesetztes Team einen schwächeren Gegner zugelost bekommen wird.
Spielfilm Poziţia copilului / Die Stellung des Kindes“ vertritt Rumänien bei der Oscar-Verleihung 2014
Der rumänische Spielfilm Poziţia copilului / Die Stellung des Kindes“, in der Regie von Calin Peter Netzer wird Rumänien bei der Oscar-Verleihung 2014 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film verterten. Die rumänische Produktion wurde dieses Jahr bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären und dem FIPRESCI-Preis des Kritikerverbandes ausgezeichnet. Der Film erzählt mit Gefühl und Humor die Geschichte einer Beziehung zwischen einer dominanten Mutter und ihrem erwachsenen Sohn. Gleichzeitig beleuchtet Die Stellung des Kindes“ die obere Schicht im heutigen Rumänien mit Bezug auf unrechtmäßige Einflussnahme und Korruption in den wichtigsten Institutionen der Gesellschaft.