Die Woche 28.04 – 02.05.2014 im Überblick
Moldawische Bürger reisen visafrei in die EU
Corina Cristea, 03.05.2014, 15:15
Ab 28. April dürfen moldawische Staatsbürger mit biometrischem Reisepass visafrei in die EU einreisen. Am Dienstag kamen der rumänische und der moldauische Premierminister Victor Ponta und Iurie Leancă in der Grenzstadt Sculeni zu Gesprächen zusammen. Rumänien werde auch ferner sein Nachbarland auf dem Weg zur EU-Integration unterstützen, bekräftigte erneut Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta. Chişinău nimmt sich vor, dieses Ziel im Jahr 2019 zu erreichen, wenn Rumänien erstmals die EU-Ratspräsidentschaft inne haben wird. Die Behörden in Bukarest und Chişinău müssen zudem neue Kooperationsmöglichkeiten im Sicherheitsbereich finden. Im Kontext der jüngsten Eskalation der Ukraine-Krise sei dies erforderlich, sagte der rumänische Premierminister Victor Ponta.
Der moldauische Ministerpräsident Iurie Leancă dankte seinerseits Rumänien für die konstante Unterstützung zur EU-Annäherung seines Landes. Ferner betonte er, es sei besonders wichtig wenn die gemeinsamen Projekte im Infrastruktur-und Energiebereich zu Ende geführt werden. Der moldawische Ministerpräsident Iurie Leancă kündigte zudem an, die Gaspipeline Iaşi-Ungheni soll am 27. August in Betrieb gesetzt werden. Die Leitung soll einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen bringen.
Titus Corlăţean, rumänischer Außenminister, unternimmt US-Besuch
Der rumänischen Außenminister Titus Corlăţean hat auf dem Treffen mit seinem US-Gegenüber John Kerry das Thema Sicherheit angegangen. Es ging um die Lage in der Ukraine. Corlăţean hob sowohl bei dem Treffen als auch bei der Konferenz des Atlantischen Rates hervor, Bukarest unterstütze das Verhängen von Sanktionen gegen Russland. Die Sanktionen des Westens müssen obligatorisch von seiner kräftigen militärischen Präsenz in Osteuropa begleitet werden.
Der rumänische Staatschef Traian Băsescu ist in Bukarest mit Frank Rose, dem stellvertretenden Assistemten des US- Sekretärs für Raum- und Verteidigungspolitik zu Gesprächen gekommen. Staatspräsident Băsescu äußerte seine Besorgnis hinsichtlich der internationalen Lage im Schwarzmeerraum. Er erklärte, Rumänien werde seine europäischen und euroatlantischen Pflichten, was die Sicherheit und die Sanktionen gegen Russland anbelangt, erfüllen.
Die Gala des rumänischen Theaterverbandes UNITER
Am Montag, den 28. April, fand im Großen Saal des Kulturpalastes in Targu Mures das wichtigste Ereignis der Theaterwelt in Rumänien statt — die Gala des rumänischen Theaterverbandes UNITER, bei der die besten Theateraufführungen, Regisseure und Darsteller des Jahres 2013 mit Preisen ausgezeichnet wurden. Die 22. Auflage der UNITER-Preisverleihung in Targu Mures/Neumarkt ist nach denen in Sibiu/Hermannstadt (in der Landesmitte) und Iasi (im Osten Rumäniens), die 3. UNITER-Gala, die außerhalb Bukarests stattfindet.
Die beste Theateraufführung des Jahres 2013 wurde „Victor oder Kinder an der Macht“, eine Inszenierung des Regisseurs Silviu Purcărete beim Ungarischen Staatstheater in Cluj/Klausenburg. Der beste Darsteller 2013 spielte ebenfalls in einer Inszenierung von Silviu Purcarete, diesmal beim Nationaltheater in Cluj: Cornel Răileanu wurde für seine Leistung in dem Stück Welch gigantischer Schwindel” von Eugene Ionesco mit dem UNITER-Preis für den besten Hauptdarsteller gekrönt. Beste Hauptdarstellerin 2013 wurde die jüngste Kandidatin, Alexandra Fasolă, für ihre ausgezeichnete Leistung in der Titelrolle des Stückes ”Yentl“ beim Jüdischen Staatstheater in Bukarest. Zwei Produktionen von Radio Rumänien nach Michail Bulgakows Novellen — „Das Handtuch mit dem Hahn“ und Die stählerne Kehle“, wurden mit dem UNITER-Preis für Hörspiel ausgezeichnet.
László Bocsárdi erhielt den Regiepreis für die Aufführung mit Hamlet” beim Theater „Tamási Áron“ in Sfântu-Gheorghe/Sankt Georgen, und der UNITER-Exzellenzpreis ging an den beliebten Schauspieler Victor Rebengiuc.
Historischer Moment im Vatikan
Papst Franziskus hat am Sonntag im Vatikan, vor einem zahlreichen Publikum auf dem Petersplatz, zwei seiner Vorgänger freigesprochen. Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben die Geschichte der Katholischen Kirche mitgeprägt.
Franziskus feierte die Zeremonie zusammen mit seinem Vorgänger Benedikt XVI. Erstmals in der Kirchengeschichte nahmen zwei Päpste an einer Heiligsprechung teil. Auch etwa 150 Kardinäle, 1000 Bischöfen aus aller Welt sowie 6000 Priester waren zu dem Großereignis angereist. 24 Staatsoberhäupter und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern und von anderen Religionen waren ebenfalls nach Rom gekommen. Ebenfalls eine Premiere stellte die Heiligsprechung von zwei Päpsten dar: beide wurden von Presseagenturen als emblematische Figuren der Katholischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.
Als Johannes XXIII. sein Amt antrat, galt er als Papst des Übergangs. Doch mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verordnete er der katholischen Kirche den Weg in die Moderne. Er war ein gewiefter Diplomat und geschickter Vermittler innerhalb der Kirche. Papst Johannes Paul II. veränderte die Welt: Er trug zum Ende des Kommunismus bei, suchte den Dialog mit Muslimen und machte die Kirche zu einem Global Player der Moral, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.
An der Zeremonie am Sonntag beteiligten sich auch der Metropolitan-Erzbischof und Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz Rumäniens, Ioan Robu, sowie zahlreiche Priester, Mönche, Nonnen und Gläubige aus dem ganzen Land. Das Römisch-Katholische Erzbistum erinnert in einer Mitteilung an die Besuche der jetzt heiliggesprochenen Päpste in Bukarest. Papst Johannes Paul II. hatte im Mai 1999 als erster mit Rumänien ein mehrheitlich orthodoxes Land bereist. Auch Angelo Roncalli, besuchte Rumänien während seiner diplomatischen Mission in Bulgarien, und zwar 1930 und 1932. Im Jahr 1944, half er als Apostolischer Delegat in der Türkei, auf Bitte des Großrabbiners von Jerusalem, den nach Transnistrien deportierten rumänischen Juden. Er schickte Hilfslieferungen in die Lager und stellte Taufenscheine aus. Ferner erwirkte Monsignore Roncalli bei den türkischen Behörden die Ausstellung einer Durchreise-Genehmigung für ein rumänisches Schiff mit rumänischen Juden, das von Constanta nach Jerusalem unterwegs war. Dank dieser Tat konnten 750 rumänische Juden, darunter ein Drittel Kinder, gerettet werden.