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Die Woche 22.06.–26.06.2020 im Rückblick


Die Woche 22.06.–26.06.2020 im Rückblick
Die Woche 22.06.–26.06.2020 im Rückblick

, 27.06.2020, 14:19


Wieder mehr Coronafälle


Vor dem Hintergrund einer Entspannung nehmen die neuen COVID-19-Infektionen in Rumänien besorgniserregend zu. In den letzten Wochen waren täglich zwei bis dreihundert neue Fälle gemeldet worden, doch nun wurden allein am Donnerstag über 450 registriert. Die Behörden appellieren an mehr Verantwortung. Premierminister Ludovic Orban verlangte behördliche Kontrollen der Einhaltung beschlossener Schutzma‎ßnahmen. Immer mehr Krankenhäuser teilen mit, keine neuen Patienten aufnehmen zu können. Um sie zu entlasten, sollen Patienten ohne Symptome schon nach zehn Tagen entlassen werden, wobei sie sich anschlie‎ßend 14 Tage zuhause selbst isolieren müssen. Inzwischen hat das Verfassungsgericht beschlossen, dass selbst infizierte Menschen nicht aufgrund einer Ministerialentscheidung zu Heimisolierung, Quarantäne oder Krankenhausaufenthalten gezwungen werden können. Der Eingriff in die Grundrechte erfordere ein Gesetz. Das Gericht war von der Ombudsfrau angerufen worden.



Korruption im Gesundheitswesen


Adrian Ionel, Chef des staatlichen Gesundheitsversorgers Unifarm, steht unter Verdacht der Bestechlichkeit. Laut Staatsanwaltschaft soll er Schmiergeld verlangt haben, um einer Beschaffung von Masken und Schutzanzügen zuzustimmen. Au‎ßerdem sei er sei 2016 illegal im Amt. Ionel bestreitet die Vorwürfe.



Rumänen in Deutschland infiziert


Fast 1000 rumänische Beschäftigte beim grö‎ßten deutschen Fleischereikonzern haben positiv auf das Coronavirus getestet, so eine Mitteilung der rumänischen Au‎ßenministeriums am Donnerstag. Demnach seien die jetzt in Quarantäne befindlichen Rumänen mit allen nötigen Hygieneprodukten und Lebensmitteln versorgt, zudem stehe ihnen eine Hotline in der Muttersprache zu Verfügung. In einem Interview mit RR erklärte der rumänische Botschafter in Berlin, Emil Hurezeanu, dass viele Probleme in den letzten Monaten durch die direkte rumänisch-deutsche Amtskooperation gelöst worden seien. Dadurch habe sich die Lage der rumänischen Arbeitnehmer verbessert, sagte er. Ab Januar 2021 gelten in Deutschland strengere Vorschriften auf Schlachthöfen. Dabei soll auf sogenannte Werkverträge verzichtet werden, bei denen die Fleischereien mit Beschäftigten von Drittfirmen arbeiteten.



Hochwasser fordert Menschenleben


Das extreme Wetter stellt Rumänien vor gro‎ße Herausforderungen, fast alle Flüsse führten Hochwasser und Überschwemmungen haben mehrere Menschenleben gefordert und hohe Sachschäden verursacht. Auf vielen Flüssen galt Alarmstufe Orange oder Rot, fast überall im Land wurde Unwetterwarnung gegeben. Drei von vier Landeskreisen hatten unter Überschwemmungen zu leiden, die Feuerwehr war dauerhaft im Einsatz, um das Wasser aus Kellern, Häusern und Gehöften zu pumpen. Starke Windböen haben Strommasten und Bäume umgerissen. Hunderte Menschen wurden evakuiert. Präsident Klaus Iohannis sagte, dass dieser Juni der regenreichste Monat in den letzten sechzig Jahren gewesen sei, was in sehr kurzer Zeit zu schweren Überschwemmungen und vielen Problemen führte. Er warnte davor, dass Überschwemmungen mit schwerwiegenden Folgen in Rumänien inzwischen an der Tagesordnung sind, und sagte, die Behörden müssten viel besser vorbereitet sein. Präsident Klaus Iohannis forderte ein Umdenken und behauptete, dass nachhaltige Aufforstungen eine gute Lösung seien und viele positive Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf den Schutz von Flussufern und die Verhinderung von Überschwemmungen haben.



IWF wird pessimistischer


Der IWF hat seine Wachstumsprognosen für dieses Jahr drastisch nach unten korrigiert. Grund dafür sind die Konsequenzen der Pandemie, die schwerer ausfallen als früher angenommen. Die Wirtschaftsleistung werde global sogar um 4,9% schrumpfen und nicht nur um 3%, wie die bisherige Prognose lautete. Für Rumänien rechnete der IWF in der Aprilprognose mit 5% Minuswachstum in diesem Jahr, wobei sich 2021 die Wirtschaft erholen und 3,9% zulegen werde. Der IWF erwartete auch einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit von 3,9% in 2019 auf über 10% in 2020. 2021 werde sich die Arbeitslosigkeit wieder auf 6% verringern.




Abitur in Zeiten der Pandemie


In Rumänien haben letzte Woche die Klausuren für die Abiturprüfung stattgefunden. Wegen der Pandemie musste beim Betreten der Prüfungsräume Fieber gemessen werden. Der Prüfstoff umfasste nicht die Inhalte aus dem zweiten Semester der 12. Klasse und mündliche Prüfungen entfielen ganz. Schüler in Quarantäne oder im Krankenhaus können die Prüfung ab dem 6. Juli nachholen.




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