Tennis: Ist Patricia Ţig Rumäniens neuer Star?
Unter den ersten 100 Tennisspielerinnen der Welt befinden sich seit geraumer Zeit auch fünf Rumäninnen. Jetzt klopft auch eine sechste an. Patricia Ţig steht womöglich vor ihrem Durchbruch auf der Profi-Tour der Damen.
Alex Sterescu, 04.08.2015, 16:28
Für Patricia Ţig war am Sonntag eine äußerst erfolgreiche Woche in Baku zu Ende gegangen. Die 1994 geborene Sportlerin hatte bei ihrer erst zweiten Teilnahme am Hauptfeld eines WTA-Turniers gleich das Endspiel erreicht. Dort unterlag sie der Russin armenischer Herkunft Margarita Gasparyan in drei Sätzen mit 3:6,7:5 und 0:6. Dennoch hatte die Rumänin am Ende allen Grund zu strahlen. Ab Montag wird die 21-jährige Patricia auf Platz 115. der Weltrangliste geführt und steht somit kurz vor dem Sprung in die Elite des Damentennis.
Ist das Rumäniens neuer Star? – hatten sich die Redakteure der offiziellen Internetpräsenz der WTA bereits am Samstag nach dem Halbfinale in Baku gefragt. In nur einer Stunde und zwanzig Minuten hatte Ţig die Hauptfavoritin des Turniers Anastassija Pawljutschenkowa aus Russland mit 6:3 und 6:2 abgefertigt.
Sie sei überglücklich über das erste WTA-Finale, hatte die Rumänin vor dem Endspiel gesagt. Sie spiele zur Zeit sehr gutes Tennis und sei selbstsicher, so Ţig nach dem Sieg über Pawljutschenkowa, die frühere Nummer 13. der Welt, die heute an der 40. Stelle zu finden ist. Auch wenn sie sich im Finale der 20-jährigen Gasparyan beugen musste, zeigte die Rumänin auch am Sonntag, dass sie kämpfen kann. Beim Stande von 3:6 und 1:3 gelang Patricia das Rebreak und somit die Aufholjagd. Mit dem Ausgleich zum 1:1 nach Sätzen waren ihre Kräfte allerdings aufgebraucht. Was auch nachvollziehbar ist: Schließlich musste Patricia sich aufgrund ihrer Platzierung vor dem Turnier durch die Qualifikation mühen.
Vor zwei Wochen erst hatte Ţig dank einer Wild-Card seitens der Veranstalter des Turniers in Bukarest ihr erstes Spiel im Hauptfeld eines WTA-Turniers bestritten. Und mit dem Sieg über die Spanierin Silvia Soler-Espinosa zog sie sogar in die zweite Runde ein. Dort unterlag die Newcomerin der Slowenin Polona Hercog.
Dank ihres überraschenden Erfolgs in Baku verbesserte sie sich also um 39. Plätze in der Weltrangliste. Und ihr Ranking bietet ihr die große Möglichkeit, sich zum ersten Mal für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers zu qualifizieren. Bei den US Open im September etwa würde Ţig zwar immer noch in der Qualifikation antreten müssen, sie wäre aber als Favoritin gesetzt.