Tennis: Florin Mergea feiert größten Karriereerfolg im Doppel
Wir blicken nach Madrid, wo Doppelspezialist Florin Mergea seinen bislang größten Erfolg feierte.Jetzt ist er definitiv in der Weltspitze angekommen.
Alex Sterescu, 14.05.2015, 17:27
Auch wenn es die wichtigste Partie in seiner Karriere war, Florin Mergea ließ sich im Endspiel des Madrider Masters am Sonntag nichts von seiner Nervosität anmerken. An der Seite des Inders Rohan Bopanna lieferte er eine nahezu perfekte Leistung, am Ende erwies sich der 30-jährige Rumäne als bester Spieler in diesem Finale, in dem die Gegner Marcin Matkowski aus Polen und Nenad Zimonjic aus Serbien waren.
Mergea und Bopanna begannen die Partie entschlossen und lagen früh mit 3:0 in Führung. 14 der ersten 16 Ballwechsel hatten sie zu dem Zeitpunkt gewonnen. Auch die restlichen Spiele des ersten Satzes hatten sie in Griff: 92% der mit dem ersten Aufschlag gespielten Ballwechsel entschieden sie für sich, zudem übten sie ständigen Druck auf den Aufschlag der Gegner aus. Das zweite Break war unvermeidbar – damit ging der erste Satz an Mergea und Bopanna nach nur 23 Minuten.
Etwas ausgeglichener war anschließend der zweite Durchgang. Matkowski und Zimonjic kam ihrerseits zum ersten Break, beim Stande von 1:1. Das Spiel wurde temporeicher, doch Mergea brachte mit einer Glanztat das Rebreak zum 2:2. Von hier an lieferten sich die beiden Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis ins Tiebreak. Das rumänisch-indische Paar holte dank eines ansehnlichen Rückhand-Schlags von Boppana das erste Minibreak. Doch den Vorteil konnten die beiden nicht ins Ziel retten. Mergea leistete sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt einen Doppelfehler, der dem Satzverlust gleichbedeutend war- das Match ging in die Verlängerung.
Das entscheidende Match-Tiebreak begann ebenso stürmisch wie der erste Satz. Mergea und Boppana lagen nach zwei Riesenpatzern von Matkowski fast uneinholbar mit 6:0 in Führung, aber eben nur fast. Ebenso schnell bäumte sich der Gegner wieder auf und schon stand es 7:7. Der Rumäne fand trotz dem enormen Druck einen intelligenten zweiten Aufschlag und verhalf seinem Team zur erneuten Führung. Doch Matkowski und Zimonjic sollten sich den ersten Matchball besorgen, denn sie gewannen die nächsten zwei Wechsel in Folge. Boppana servierte als nächster, der Return zischte an Mergea vorbei und landete in der Nähe der Grundlinie, jedoch knapp im Aus.
Einige Sekunden später hatten der Inder und der Rumäne ihren ersten Matchball. Mergea spielte einen harten Ball auf den Gegner am Netz und dieser spielte den Ball ins Aus – das war der Turniersieg in Madrid!
Die Nervenstärke scheint bereits kennzeichnend für die beiden zu sein: Im Halbfinale hatten Mergea und Bopanna gleich zwei Matchbälle gegen die Spanier Granollers und Lopez abwehren müssen. Obwohl sie noch kein eingespieltes Team sind, holten der Rumäne und der Inder bei ihrem erst vierten gemeinsamen Turnier auch gleich den ersten Titel. Jetzt gelten sie als ernsthafte Kandidaten für das ATP-Saisonfinale in London.