Steaua Bukarest im Achtelfinale der Europa League
Bukarest war in Feierlaune nach dem kleinen Europapokal-Wunder von Donnerstag abend: Trotz der beinahe aussichtslosen Lage nach dem Hinspiel, drehte Rekordmeister Steaua Bukarest das Ergebnis in der Begegnung mit Ajax Amsterdam zu seinen Gunsten um.
Florin Orban, 23.02.2013, 13:55
Fußball-Bukarest war in Feierlaune nach dem kleinen Europapokal-Wunder von Donnerstag abend: Trotz der beinahe aussichtslosen Lage nach dem Hinspiel, drehte der rumänische Rekordmeister Steaua Bukarest das Ergebnis in der Begegnung mit Ajax Amsterdam zu seinen Gunsten um und steht jetzt in der nächsten Runde. Unglücklicher verlief der Donnerstagabend für den zweiten rumänischen Europa-League-Teilnehmer, den CFR Cluj.
Der Herbstmeister Steaua Bukarest darf sich auch in der Europa League freuen: es folgt ein Achtelfinal-Duell mit dem amtierenden Champions-League-Sieger, dem FC Chelsea. Das Hinspiel findet am 7. März in Bukarest statt, das Rückspiel eine Woche später in London.
Die Rotblauen stehen unter den letzten 16 Mannschaften des Wettbewerbs, nach dem sensationellen Sieg über Ajax Amsterdam. Die Niederländer hatten das Hinspiel im eigenen Stadion vor einer Woche mit 2:0 für sich entschieden. Allerdings hatten sich die Rumänen bereits in dieser ersten Partie gute Chancen erarbeitet, die sie allerdings nicht verwerten konnten.
Am Donnerstag war die Glücksfee auf der Seite der Bukarester, die in den ersten 90 Minuten dank zweier Traumtore das Ergebnis aus dem Hinspiel ausgleichen konnten. Linksverteidiger Iasmin Latovlevici brachte Steaua nach 38 Minuten mit einem sehenswerten Lupfer nach tollem Zuspiel von Chiricheş in Führung. Derselbe Chiricheş glich in der 76. Minute mit einem strammen Schuss aus 25 Metern ins obere Toreck das Ergebnis aus dem Hinspiel aus. In der Schlussphase der regulären Spielzeit hatte Steaua bei einem Pfostenschuss der Niederländer Glück, bei einigen weiteren Torchancen glänzte Torwart CiprianTătăruşanu mit hervorragenden Paraden.
In der Verlängerung geschah nichts mehr Erwähnenswertes, das 11-Meter-Drama stand an. Als konzentrierter erwiesen sich am Ende die Hausherren von Steaua, die sich keinen Fehlschuss leisteten — zwei der Ajax-Schützen scheiterten. Steaua-Schlussmann Tătăruşanu parierte zunächst den Schuss von Lasse Schone, während Niklas Moisander den Ball über das Tor ballerte. Für Steaua verwandelten Raul Rusescu, Stefan Nikolic, Lucian Filip und Iasmin Latovlevici, für Ajax Christian Eriksen und Siem de Jong.
Nach dem fast historischen Sieg über Ajax versammelten sich erneut um die 1500 Steaua-Fans lange nach Mitternacht auf dem Universitätsplatz in Bukarest und feierten dort ausgelassen ihre Helden. Fußball-Experten sind sich nach dem kleinen Wunder von Bukarest darüber einig, dass vor allem das Selbstvertrauen und der Kampfwille die Schüler von Laurenţiu Reghecampf zum Sieg geführt hatten. Der angeblich beste Beweis dafür: am Vortag der Begegnung hatten sich die Steaua-Spieler bereits im Elfmeter-Schießen geübt, was sich am Ende auch bezahlt gemacht hat.
Obwohl im Achtelfinale mit dem FC Chelsea ein noch stärkerer Gegner wartet, spricht in Bukarest niemand von einer unmöglichen Mission mehr. Die Briten zitterten selbst um ihre Qualifikation, die sie in der Begegnung mit Sparta Prag erst in der Verlängerung erreichten.
Aus rumänischer Sicht unglücklich verlief der gestrige Abend indes für den zweiten Europa-League-Teilnehmer aus Rumänien. Der amtierende Meister CFR Cluj verlor auch das Rückspiel gegen Inter Mailand vor eigenem Publikum, diesmal sogar noch deutlicher mit 0:3. Die Italiener hatten sich vor einer Woche mit 2:0 durchgesetzt.