SporteventPlus: Ecaterina Szabó bei den Olympischen Spielen 1984
Die Sommerspiele in Los Angeles waren die Ausgabe mit den meisten Medaillen für Rumänien.
Florin Orban, 06.07.2020, 16:26
Die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles (USA) waren das Ereignis, bei dem die rumänische Delegation die meisten Medaillen mit nach Hause nahm. Am Ende wurden es so viele, dass Rumänien in der Rangliste der Nationen den zweiten Platz belegte. An zweiter Stelle des Medaillenspiegels hinter den Vereinigten Staaten, hatte Rumänien ingesamt 20 Goldmedaillen, 16 Silber- und 17 Bronzemedaillen auf dem Konto. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass fast alle Länder des ehemaligen Ostblocks diese Olympischen Spiele boykottiert hatten. Das hatte den Teilnehmern den Gewinn von Medaillen in einer Reihe von Disziplinen erleichtert.
Ecaterina Szabó, Mitglied der rumänischen Turnriege, gewann in Los Angeles die meisten Medaillen. Szabó gewann insgesamt vier Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Da die Turnerinnen aus der Sowjetunion nicht an den Wettkämpfen teilnahmen, galt Szabó bereits im Vorfeld als Favoritin. Ecaterina Szabó scheiterte jedoch am absoluten Olympiasieg im Einzelmehrkampf, weil sie bei einer der Übungen am Schwebebalken stürzte. Sie holte ihren Rückstand im Finale der Gerätewettbewerbe jedoch stark auf und gewann drei Goldmedaillen in den Disziplinen Sprung, Boden und Schwebebalken, wobei sie beim letztgenannten Gerät gleichauf mit ihrer Landsfrau, Simona Păucă, lag. Ecaterina Szabós bemerkenswerter Rekord bei den Olympischen Spielen in Los Angeles trug entscheidend zur Platzierung der rumänischen Delegation im Nationenwettbewerb bei.
Ecaterina Szabó wurde am 22. Januar 1967 in der Gemeinde Zagon im ostsiebenbürgischen Landkreis Covasna geboren. Im Alter von 6 Jahren begann sie mit dem Turnen. Da Ungarisch ihre Muttersprache war, begann Ecaterina Szabó mit Beginn ihrer Turnausbildung Rumänisch zu lernen. Am Anfang wurde sie von Marta und Bela Karoly trainiert. Später wurde ihre Entwicklung im Training von Adrian Goreac, Adrian Stan und Maria Cosma im Olympischen Zentrum in Deva beaufsichtigt.
Die erste bemerkenswerte Leistung von Ecaterina Szabó gelang 1980 beim damals sehr bekannten Chumichi Cup in Japan. Es war eine Goldmedaille, die sie am Schwebebalken gewinnen konnte. 1982 holte Szabó drei Goldmedaillen bei den Internationalen Meisterschaften in Rumänien, wo sie am Stufenbarren und am Boden sowie im Einzelmehrkampf Anerkennung gewann. Bei den Europameisterschaften 1983 gewann Ecaterina Szabó Gold am Stufenbarren und Silber im Sprungwettbewerb sowie Bronze im Einzelmehrkampf. Ebenfalls 1983 eroberte Ecaterina Szabó bei ihrer ersten WM-Teilnahme Gold am Boden, Silber im Sprung, am Stufenbarren und im Mannschaftswettkampf, sowie Bronze im Einzelmehrkampf.
Nach ihrem größten Erfolg bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles bewies Ecaterina Szabó weitere drei Jahre lang bei hochkarätigen Wettbewerben ihr Können. In dieser Zeit gewann sie nur noch einen einzigen bemerkenswerten Titel, nämlich 1987 bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Montreal im Mannschaftswettkampf. Im selben Jahr beendete Ecaterina Szabó ihre Karriere. Im Anschluß daran war sie eine Zeit lang Trainerin im Turn-Leistungszentrum in Deva. Später siedelte sie nach Frankreich über, wo sie auch heute noch wohnt.