RRI-Sportlerin des Jahres: Tennis-Profi Simona Halep
Den größten Leistungssprung schaffte, ohne Wenn und Aber, die Tennisspielerin Simona Halep, die im Sommer Weltranglistenzweite war und jetzt auf Platz 3. rangiert. Für ihren spektakulären Durchbruch hat RRI Halep zur Sportlerin des Jahres gewählt.
Florin Orban, 30.12.2014, 18:48
Halep begann ihren herausragenden Weg an die Weltspitze im Mai 2013, beim WTA-Turnier in Rom, auf ihrem Lieblingsbelag, dem Sand. Als Qualifikantin gelang ihr der Vorstoß bis ins Halbfinale, wo sie gegen die Weltranglistenerste Serena Williams unterlag. Davor hatte sie mehrere Spitzenspielerinnen ausgeschaltet, darunter die Polin Agnjeska Radwanska oder die Serbin Jelena Jankovic. Der Erfolg in Rom gab Halep das notwendige Selbstvertrauen, es sollten sechs Turniersiege folgen. Die zu dem Zeitpunkt erst 21-jährige Spielerin hatte die Saison als 47. der Welt begonnen, am Ende war sie bis auf Platz 11. vorgerückt.
2014 sollte Halep ihren Aufwärtstrend trotz schüchternen Anfangs fortsetzen. Bei den Australian Open erreichte sie zum ersten Mal das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Dort konnte die in Constanța am Schwarzen Meer geborene Spielerin ihre Nerven nicht zügeln und verlor deutlich gegen die Slowakin Dominika Cibulkova. Kurze Zeit später verlor sie in der ersten Runde des Hallen-Turniers in Paris gegen die Französin Kristina Mladenovic.
Allerdings sollte im Februar eine neue Ausnahme-Serie für Halep beginnen: Sie gewann das starke Turnier in Doha, im Endspiel bezwang sie die Deutsche Angelique Kerber mit 6:2 und 6:3. Im März folgte ein guter Auftritt beim Hartplatz-Turnier im kalifornischen Indian Wells. Ihre Teilnahme dort endete mit einer verdienten Niederlage gegen Agnjeska Radwanska. Anfang Mai erreichte Halep beim Turnier in Madrid auf Sand das Finale, wo sie sich der Russin Maria Scharapowa beugen musste.
Das Szenario wiederholte sich zwei Wochen später bei den French Open in Paris: Die Rumänin schaffte dank sensationellen Leistungen ihre erste Finalteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier. Nach drei intensiven Stunden und Sätzen musste sie erneut Scharapowa für den Sieg gratulieren. Und schon Stand Mitte Juni das nächste Grand-Slam-Turnier auf dem Programm: In Wimbledon kämpfte sich Halep bis ins Halbfinale, wo sie aufgrund einer Verletzung am Fußgelenk gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard unterlag.
Im Juli begeisterte sie die rumänischen Fans beim ersten WTA-Turnier in Bukarest: Das Finale gegen die Italienerin Roberta Vinci entschied sie deutlich mit 6:1 und 6:3 zu ihren Gunsten. Damit belegte die ehrgeizige Spielerin im August die zweite Weltranglistenposition, ein Rekord für alle Tennis-Damen aus Rumänien.
Auf das etwas enttäuschende Aus in Runde drei bei den US-Open folgte im Oktober die bärenstarke Leistung bei den WTA-Saisonfinals in Singapur. Bei dieser als Tennis-WM der acht besten Spielerinnen der Welt betrachteten Veranstaltung, erreichte Halep das Finale. Dort verlor sie wieder einmal gegen Serena Williams mit 3:6 und 0:6, allerdings hatte sie der US-Amerikanerin in der Gruppenphase zuvor die erste Niederlage im direkten Duell zugefügt. Das Ergebnis dieser Gruppenbegegnung lautete 6:0 und 6:2 aus der Sicht von Halep.
Nach dem Endspieleinzug in Singapur schloss der rumänische Star das Jahr auf Platz 3. der Weltrangliste ab. Zum Abschluss verrät uns die Sportlerin des Jahres bei RRI selbst, welches Geheimnis hinter ihrem explosionsartigen Durchbruch steckt.
“Ich habe tagtäglich sehr intensiv gearbeitet, ich habe mein Programm eingehalten…Es war ein sehr strenges Trainingsprogramm, von dem es keine Abweichungen geben durfte. Der dritte Weltranglistenplatz ist ein sehr großer Erfolg für mich. Vielleicht dachte ich zu Beginn des Jahres selbst nicht daran, aber jetzt überrascht mich das auch nicht. Es ist ein angenehmes Gefühl, ich habe dafür gearbeitet und will nicht hier aufhören. Ich will so weit nach oben wie möglich. ” (Simona Halep)