Medaillenlos in Stettin: Krise der rumänischen Gymnastik verschärft sich
Die rumänischen Athleten, die an der Turn-Europameisterschaft von 10.–14. April im polnischen Stettin teilnahmen, kehrten ohne Medaillen zurück.
Florin Orban, 22.04.2019, 17:00
Bevor wir über die Krise der rumänischen Gymnastik sprechen, noch eine Meldung aus dem Tennis:
Die rumänische Tennis-Mannschaft hat beim Fed-Cup-Halbfinale in Rouen gegen Frankreich gespielt. Nach einem mehr als acht Stunden langen Spiel gewann Frankreich mit 3–2. Die Weltranglistenzweite, Simona Halep, hatte ihre Einzel gegen Garcia und Mladenovic gewonnen und somit dem rumänischen Team Punkte gebracht. Die Punkte Frankreichs gehen auf Caroline Garcia, die Mihaela Buzărnescu besiegt hat, Pauline Parmentier, die Irina Begu bezwang, und auf das Doppel Kristina Mladenovici und Caroline Garcia, die das rumänische Duo Simona Halep und Monica Niculescu, mit 5 : 7, 6 : 3, 6 : 4 besiegt haben.
Europameisterschaften in verschiedenen Sportarten finden in der Regel im April statt. Das Jahr 2019 war keine Ausnahme, letzte Woche fanden gleichzeitig 3 europäische Wettbewerbe statt. Von den Gewichtheber-Meisterschaften in Batumi, Georgien, kam die rumänische Delegation mit 14 Medaillen nach Hause. Bei der Europameisterschaft in Bukarest stiegen rumänische Ringer nicht weniger als viermal auf das Podium.
Die rumänischen Athleten, die an der Turn-Europameisterschaft im polnischen Stettin teilnahmen, kehrten jedoch ohne Medaillen zurück. Bei den Damen war Denisa Golgota dem Gewinn einer Medaille am nächsten. Golgota wurde 4. am Boden, 5. am Balken und 6. im Sprung. Denisa Golgota belegte im Mehrkampf den 17. Platz. Alle anderen Gymnastinnen kamen nicht ins Finale des Wettbewerbs.
Unter der Leitung von Nicolae Forminte hatte die rumänische Damenriege mindestens eine Medaille als Ziel und alle Hoffnungen waren auf Denisa Golgota gerichtet, die bei der letztjährigen Ausgabe der Europameisterschaft Silber im Boden und Bronze im Sprung gewonnen hatte. Nica Ivănuş und Carmen Ghiciuc traten neben Golgota an, doch ihre Ergebnisse waren schlecht. Ghiciuc kam am Balken auf den 16. Platz, während Ivănuş am selben Gerät den 20. Platz belegte. Das war das beste Ergebnis, das die beiden Turnerinnen bei diesem Wettbewerb erzielen konnten. Und es war das erste Mal seit 1973, dass die rumänische Frauengymnastik nicht auf das Podium stieg.
Bei den Herren in Szeczcin war es auch das erklärte Ziel der rumänischen Delegation, mindestens eine Medaille zu gewinnen. Nur ein Turner trat an allen Geräten an, und zwar Toma Roland Modoianu-Zseder. In der Mehrkampfqualifikation belegte er den 67. Platz. Die besten Ergebnisse wurden beim Sprung erzielt, wo Robert Ghiuzan den 20. Platz und Marian Drăgulescu den 21. Platz belegte. Ansonsten waren die Ergebnisse der anderen Turnerinnen einfach glanzlos.
Kommentatoren begründeten das schlechte Abschneiden der Rumänen bei der letzten Meisterschaft mit dem signifikanten Fortschritt von Teams mit bisher mittelmäßigen Leistungen in der europäischen Gymnastik. So belegte die französische Frauendelegation bei der Gesamtmedaillenzahl den ersten Platz. Aber abgesehen von den Fortschritten der anderen Teams können wir nicht umhin, festzustellen, dass sich die Krise, in der sich die rumänische Gymnastik befindet, verschärft.