Handball-CL: HCM Baia Mare im Viertelfinale
Mit einer der besten Leistungen der Saison schaffte der HCM Baia Mare den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Am letzten Spieltag der Hauptgruppenphase bezwangen die Nordrumäninnen am Sonntag in der eigenen Halle den HK Viborg mit 32:22.
Alex Sterescu, 18.03.2015, 13:35
Der rumänische Meister HCM Baia Mare hat seine Chance wahrgenommen. Lediglich bei einem Sieg gegen Viborg wäre sich das Maramurescher Team eines Viertelfinal-Einzugs sicher gewesen. Die mit Nationalspielerinnen wie Ungureanu und Elisei gespickte Mannschaft war sich von Beginn an dieser Tatsache bewusst.
Bereits in der Anfangsphase spielten die Gastgeberinnen vor gut 2000 Zuschauern konzentriert und motiviert. Sie übernahmen sofort die Führung, nach acht Minuten lagen sie mit 5:1, nach fünfzehn Minuten mit 8:3 im Vorteil. Der frühere CL-Sieger aus dem dänischen Viborg hielt auf einmal tapfer dagegen und kam bis auf ein 8:9 heran. Das sollte aber die einzige schwächere Phase im Spiel von Baia Mare bleiben.
Tone Tisejl, der slowenische Meistertrainer auf der Bank der Rumäninnen, hatte nämlich eine Taktik gewählt, die aufgehen sollte. Er ließ seine Mannschaft überwiegend auf dem rechten Flügel angreifen, wo der Gegner anfällig war. Baia Mares Kreisläuferinnen und die Außenspielerinnen erwischten einen hervorragenden Tag und Torfrau Paula Ungureanu leistete einmal mehr Unglaubliches. Der rumänische Meister führte zur Halbzeit mit sechs Toren Unterschied und von nun an war die Anspannung so gut wie beseitigt.
Zumal die Meldungen vom anderen, zeitgleich ausgetragenen Gruppenspiel günstig waren: Der Tabellenzweite und Titelverteidiger aus dem ungarischen Györ führte auswärts bei einem weiteren Mitstreiter um den Einzug ins Viertelfinale, den Französinnen aus Metz, mit 12:8. Wäre der französische Meister unterlegen, hätte der HCM Baia Mare sogar auf den dritten Gruppenplatz klettern können. Und genauso sollte es auch kommen.
In der zweiten Halbzeit spielten die Rumäninnen befreit auf. Die Niederländerin Lois Abbingh, Luciana Marin, Ada Nechita und die Norwegerin Camilla Herrem im Dress der Gastgeberinnen zogen eine Show auf dem Parkett ab, die auch die anspruchsvollsten Fans befriedigte. Als der Vorsprung auf 10 Tore ausgebaut wurde, feierten die Zuschauer im Stehen.
Nach dem Schlusspfiff stand es fest: der HCM Baia Mare war mit einem 32:22-Sieg gegen Viborg ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Und da Metz gegen Györ unterlegen war, kletterte die rumänische Mannschaft sogar auf den dritten Gruppenplatz, hinter den großen Favoriten der Gruppe, den Norwegerinnen aus Larvik und eben Györ. Jetzt hat das Team aus der Maramuresch laut Experten sogar die große Chance auf den Einzug in die Final Four“-Runde in Budapest. Denn im Viertelfinale wartet mit dem russischen Meister Dinamo Wolgograd zwar ein starker, jedoch nicht unbezwingbarer Gegner.