Handball-CL: Damen von CSM Bukarest mit erfolgreichem Einstand
Titelverteidiger CSM Bukarest ist am Sonntag erfolgreich in die neue Champions League-Saison gestartet. Die Mannschaft wusste auch mit dem neuen Trainer Jakob Vestergaard auf der Bank zu überzeugen.
Alex Sterescu, 17.10.2016, 15:49
In der Sala Polivalentă zu Bukarest gewann das Team, das letzte Saison in begeisternder Manier den Titel erobert hatte, das Debütspiel gegen den russischen Vizemeister Rostow am Don. Die Partie, in der die Schülerinnen des Dänen Jakob Vestergaard vor allem eine hervorragende Leistung in der Defensive boten, endete mit 24:21 aus ihrer Sicht. Damit schaffte sich der CSM eine gute Ausgangslage für eine äußerst komplizierte Gruppe, der noch die Ungarinnen aus Györ und die Däninnen von Midtjylland angehören. Und auch ist dieser Start ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft bis in die Fingerspitzen motiviert ist und der Erfolg der vergangenen Saison kein zufälliger war, wie das Internetportal lead.ro erklärt.
In der ersten Halbzeit machte die aggressive Verteidigung des CSM dem eher langsamen und unentschlossenen Angriff der Russinnen zu schaffen. Der allgemeine Eindruck war, dass die Bukaresterinnen das bessere Team waren: teils dank der intensiven Abwehr und teils dank der vielseitigeren Lösungen im Angriff, vor allem in den entscheidenden Spielmomenten, als die Gäste den Anschluss suchten. Die logische Folge: eine bequeme 12:10-Führung zur Pause.
Es wurde ein wenig schwieriger für den Gastgeber im zweiten Durchgang, als Rostow von den ersten Unachtsamkeiten im Spiel der Rumäninnen profitierte. Die Russinnen nutzten die ersten Fehlpässe im Angriff des Titelverteidigers und glichen zum 16:16 aus. Zuletzt hatte es beim Stande von 5:5 einen Gleichstand gegeben. Und hier griff der dänische Trainer des CSM geschickt ein: Vestergaard, der im Frühjahr noch die deutsche Nationalmannschaft trainiert hatte, forderte ein Time-Out, währenddessen er den Spielerinnen einige klare Lösungen vorgab. Die Spielerinnen reagierten positiv und schafften erneut, auf Distanz zu gehen. Und diese Führung sollte bis zum Schluss nicht mehr abgegeben werden.
Bukarest hatte in der letzten Saison beide Viertelfinal-Begegnungen mit Rostow für sich entschieden. Viele der Experten sind der Ansicht, diese Runde der letzten Acht hätte dem Team den Aufschwung für die Glanzleistungen in der Final-Four-Runde in Budapest gegeben.
Vor der Partie am Sonntag wurde noch spekuliert, ob der neue Trainer genügend Zeit zur Integration der neuen Spielerinnen und für die Anpassung an den eigenen Stil gehabt hätte. Und die schwere Auslosung bereitete dem CSM-Umfeld nicht weniger Kopfzerbrechen. Zum Glück konnte man zum Auftakt der Champions League sehen, dass selbst Rostow sich im Wiederaufbau befindet. Die neuen Spielerinnen, darunter auch die Olympia-Siegerin Anna Wjachirewa, zeigten eher durchwachsene Leistungen.
Auf der anderen Seite hat sich gezeigt, dass Torfrau Paula Ungureanu erneut zu den Leistungsträgern zählen könnte, ihre Paraden waren mitunter entscheidend. Auch die von Buducnost gewechselte Außenspielerin Majda Mehmedović mit 5 Treffern und die Weißrussin Anastasja Lobach mit vier Toren gehörten zu den guten Spielerinnen an diesem Abend.
Genauso wie in der vergangenen Saison kommen die ersten drei Mannschaften weiter. Sollte der CSM Bukarest die Hauptgruppenphase erreichen, was jetzt wohl zur machbaren Aufgabe geworden ist, wird das Team die Punkte aus den direkten Begegnungen mit den zwei anderen Qualifikanten mitnehmen. Vom Papier her scheinen Györ und Rostow zu den Favoriten auf das Weiterkommen zu gehören. Im ersten Gruppenspiel am Samstag hatte sich Györ beim 31:19 gegen Midtylland keine Blöße gegeben. Am 22. Oktober spielt Bukarest auswärts beim dänischen Erstligisten, sechs Tage später gastiert Györ in der rumänischen Hauptstadt.