Fedcup: Rumänien unterliegt in Runde eins Titelverteidiger Tschechien
Es hat nicht sollen sein: Rumäniens Tennis-Damen sind in der ersten Runde des Fedcups gegen den Titelverteidiger Tschechien ausgeschieden. Dennoch zeigten sie dabei eine mehr als zufriedenstellende Leistung.
Alex Sterescu, 08.02.2016, 18:54
Zum ersten Mal hatten sich Rumäniens Tennisspielerinnen im Fedcup für die erste Runde der Weltgruppe qualifiziert. Zu der Elite des Mannschaftsturniers, das mit dem Davis-Cup der Herren zu vergleichen ist, gehören die ersten acht Tennisnationen der Welt. Der Gegner am Wochenende war Tschechien, kein anderer als der Titelverteidiger des Wettbewerbs. Dementsprechend voll war die Klausenburger Sala Polivalenta an diesem Wochenende. Mit den 7400 zahlenden Zuschauern am Samstag wurde ein neuer Rekord aufgestellt.
Rumäniens Mannschaft musste verletzungsbedingt auf zwei ihrer besten Spielerinnen verzichten: auf die Nummer 34. der Welt, Irina Begu, und auf Alexandra Dulgheru, derzeit auf Rang 54 zu finden. Dafür nahm die Weltranglistendritte Simona Halep ihre Entscheidung betreffend eine Auszeit zurück und reiste ebenfalls nach Klausenburg.
Und sie war es, die am ersten Tag der Begegnung mit Tschechien, den ersten Punktgewinn für Rumänien bringen sollte. Gegen ihre Gegnerin, Karolína Plíšková, hatte sie in den drei Direktbegegnungen bislang noch nie verloren. Doch genau an diesem Tag kam es anders. Die Weltranglisten-13. stieg vor allem nach dem Verlust des ersten Satzes an Halep im Tiebreak zu ihrer Topform auf und dominierte die Partie von der Grundlinie. Sie gewann die Sätze zwei und drei mit 6:4 und 6:2 – der Titelverteidiger führte mit 1:0.
Allerdings nahm auch die zweite Partie des Tages eine überraschende Wendung. Die Weltranglisten 37., Monica Niculescu, brachte mit ihrem ungewöhnlichen Vorhand-Slice die Weltranglistenneunte Petra Kvitova zur Verzweiflung. Die zweifache Wimbledon-Siegerin kannte an diesem Tag und auf der laut eigenen Angaben langsamen Spielfläche keine Lösung und verlor fast deutlich mit 3:6 und 4:6. Rumänien hatte sensationell ausgeglichen.
Am Sonntag sollte der Newcomer in der Weltgruppe sogar die Führung übernehmen. Simona Halep revanchierte sich für die schmerzhafte Niederlage am Vortag und kämpfte verbissen gegen Petra Kvitova. Die Partie fand auf einem sehr hohen Niveau statt, am Ende hatte die Rumänin zu lachen, 6:4, 3:6 und 6:3 das Endergebnis aus ihrer Sicht.
Jetzt hatte Monica Niculescu auf einmal alles in ihrer Hand. Ein Sieg gegen die Nummer zwei der Tschechen, Karolína Plíšková, hätte den Gesamtsieg für Rumänien bedeutet. Dementsprechent motiviert und kampfbereit ging sie die Partie an. Es sollte aber am Ende nicht reichen, zu gut spielte und zu wenig Fehler leistete sich Plíšková an diesem Tag. Nach dem Verlust des ersten Satzes und einem 2:4 Rückstand im zweiten Satz stand Niculescu fast vor der Niederlage, doch sie kämpfte sich noch einmal sensationell zurück in die Partie, gewann vier Spiele in Folge und damit den zweiten Satz. Das hatte aber offensichtlich an ihren Kräften gezehrt, den entscheidenden Durchgang holte sich Pliskova fast problemlos.
Bitter für Rumänien: die alles entscheidende Doppel-Begegnung im Anschluss war eine zu deutliche Angelegenheit. Nationaltrainerin Alina Tecsor musste mit Andreea Mitu und Raluca Olaru ein uneingespieltes und unerfahrenes Team einsetzen. Wenig Mühe hatten in dieser Partie die starken Tsschechinnen Karolina Pliskova und Barbara Strychova, die sich am Ende mit 6:2 und 6:3 durchsetzten. Tschechien stand im Halbfinale, Rumänien muss jetzt in die Relegation. Nichtsdestrotz war man sich nach dem Wochenende einig im Umfeld der Fedcup-Mannschaft: Trotz der Enttäuschung könne man mit der Leistung des Teams zufrieden sein.