Divizia A: Steaua erobert Tabellenspitze zurück
Das Meisterschaftsrennen der ersten rumänischen Fußballiga hat eine erneute Wendung genommen: Nach dramatischem Kampf und einem turbulenten Spieltag ist der Titelverteidiger an die Tabellenspitze zurückgekehrt. Die Entscheidung fällt jedoch am Donnerstag.
Alex Sterescu, 26.05.2015, 13:43
Als Tabellenzweiter empfing Steaua Bukarest den bereits sorgenfreien FC Botosani und hoffte zugleich auf einen Ausrutscher des Tabellenführers aus Târgu Mureş. Die Spielvereinigung gastierte zeitgleich beim Tabellenvierten Astra Giurgiu. Vor diesem 33. und vorletzten Spieltag der 1. Liga trennte ein einziger Punkt die beiden Mannschaften an der Tabellenspitze.
Bereits in der Anfangsphase warfen die Bukarester gegen Botosani alles nach vorne, bereits in den ersten 10 Minuten verpassten die Rotblauen zwei gute Möglichkeiten durch Ţucudean und Stanciu. Danach die frohe Kunde für Steaua aus dem Stadion in Giurgiu: Astra führte gegen Târgu Mureş mit 1:0. Die Schüler von Costel Gâlcă waren offenbar von der Nachricht wie beflügelt, keine drei Minuten später fiel auch der Führungstreffer von Steaua, durch den kap-verdischen Verteidiger Varela. Die Fans stimmten zu dem Zeitpunkt schon die ersten Meistergesänge an.
Alles lief nach Plan für den rumänischen Rekordmeister, zumal Botoşani in der 27. Minute den verletzten Marius Croitoru auswechseln musste. Steaua zog sich zurück und versuchte Ergebnisverwaltung zu betreiben, die Moldauer waren dennoch harmlos im Angriff. Bis vor dem Halbzeitpfiff kamen die Bukarester sogar zu weiteren Torchancen und wurden noch einmal belohnt. Nicuşor Stanciu verpasste zunächst das leere Tor per Flugkopfball in der 31. Minute, um sich 2 Minuten vor der Pause zu revanchieren und das beruhingende 2:0 zu erzielen. Allerdings hatte die Spielvereinigung Târgu Mureş inzwischen in Giurgiu ausgeglichen.
Kurz nach dem Seitenwechsel war immer noch Steaua die gefährliche Mannschaft, das sollte sich aber nach einer guten Viertelstunde ändern. Zunächst traf Prepeliţă einen Gegner ohne Ball und sah dafür sofort die rote Karte. Trainer Costel Gâlcă wollte das Ergebnis sichern und ersetzte den schwachen Rusescu durch Defensiv-Mann Borceanu. Doch genau dieser sollte die Mannschaft entscheidend destabilisieren, er sah innerhalb von nur zwei Minuten zwei Gelbe Karten und wurde des Feldes verwiesen. Von nun an mussten die Hausherren in nur 9 Spielern den Sieg über die Zeit retten.
Sehr hilfreich in diesem Unterfangen waren die Meldungen aus Giurgiu: Dort hatte Astra in der 64. Spielminute den erneuten Führungstreffer zum 2:1 geschossen. Kurz vor Schluss erhöhten sie sogar auf 3:1, die Spielvereinigung war geschlagen. Davor hatte der Schiedsrichter in der 89. Minute nach einer Massenrauferei sogar drei Mal die rote Karte gezückt. Zwei Spieler von Giurgiu und einer aus Târgu Mureş mussten den Platz verlassen.
In Bukarest stand Steaua indes mit acht Mann im eigenen Strafraum und ließ so gut wie keinen Spielraum ungedeckt. Die Gäste aus Botoşani verfingen sich immer wieder im Abwehrnetz der Bukarester und kamen bis zum Schluss nicht mehr zu Torchancen. Damit erobert der Titelverteidiger erneut die Tabellenspitze und kann bei einem Sieg beim CSMS Iasi kommenden Donnerstag die dritte Meisterschaft in Folge feiern. Die Spielvereinigung Târgu Mureş empfängt zeitgleich den bereits abgestiegenen FC Oţelul Galatz. Und die Dramatik ist ohnehin nicht zu Ende: Die Siebenbürger wollen beim Sportgericht in Lausanne das Ergebnis der Partie in Giurgiu anfechten. Nach der Massenschlägerei gegen Spielende soll mit Junior Morais auch ein dritter Spieler von Astra die rote Karte gesehen haben, der schließlich unbemerkt auf dem Platz blieb. Die Fernsehbilder scheinen dies zu bestätigen.