Die erste rumänische Olympiamedaille
Rumänien gehört zu den ersten Teilnehmerländern der Olympischen Bewegung. Die rumänischen Sportler nahmen bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts an den Olympischen Spielen teil.
Alex Sterescu, 14.06.2013, 11:55
Rumänien gehört zu den ersten Teilnehmerländern der Olympischen Bewegung. Die rumänischen Sportler nahmen bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts an den Olympischen Spielen teil — die erste rumänische Medaille wurde 1924 bei den Spielen in Paris errungen. Damals holte die Rugbymannschaft Bronze.
Nur einige Jahre zuvor hatten mehrere rumänische Jugendliche aus Frankreich, wo sie studierten, die ersten ovalen Bälle mitgebracht: Sie führten praktisch die Regeln der neuen Sportart nach Rumänien ein. Grigore Caracostea, die Gebrüder Iconomu, Constantin Crătunescu oder Henry Manu gehören zu den Vätern des rumänischen Rugby. Die erste urkundliche Erwähnung eines Rugbyspiels stammt aus dem Jahr 1913: Am 8. September dieses Jahres trafen die Mannschaften des Rumänischen Tennis-Clubs und die von Sporting Club aufeinander. Die erste Feuerprobe für den rumänischen Rugby waren allerdings die ersten Auswärtsspiele. 1919 traf die Nationalmannschaft im Rahmen der Interalliierten-Spiele in Paris auf die USA und Frankreich, und kassierte dabei zwei Niederlagen.
Ein Jahr später gehörte das Rugby zu den Höhepunkten der Olympischen Sommerspiele 1920 in Antwerpen. Die rumänische Mannschaft konnte allerdings ihre Reise nach Belgien nicht finanzieren und nahm demzufolge nicht daran teil. Das Olympische Rugbyturnier 1924 in Paris war auch die Geburtsstunde der ersten wertvollen Generation von rumänischen Rugbyspielern — zum ersten Mal gelang es ihnen, den starken Gegnern, trotz der Endergebnisse, die Stirn zu bieten. Zum ersten Mal mit von der Partie waren die Center Mircea Sfetescu und Nicolae Mărăscu, der berühmte Verteidiger Tudor Florian, der auch zum besten Tackler des Turniers ernannt wurde, der Gedrängehalb Ion Gârleșteanu, der Flügel Paul Vidrașu, sowie Eugen Gogu Sfetescu, der später zum großen Trainer aufsteigen sollten. Weitere Namen waren Sorin Mihălescu, Todi Marian, Silviu Nemeș, Soare Sterian, Paul Nedelcovici und Mișu Vardala. Sie spielten in der ersten rumänischen Nationalmannschaft der Geschichte, und das im modernsten Sinne des Wortes.
Bei den Olympischen Spielen in Paris verlor die Mannschaft beide Spiele: gegen Frankreich mit 3-61 und gegen die Vereinigten Staaten mit 0-37. Die Stammspieler gingen nichtsdestotrotz in die Geschichte des rumänischen Sports als Gewinner der ersten Olympischen Medaille für Rumänien ein.