AO-Finale: Halep unterliegt Wozniacki
Es hat auch beim dritten Anlauf nicht geklappt: Tennis-Profi Simona Halep verlor am Samstag zum dritten Mal ein Grand-Slam-Finale. Diesmal das Finale gegen die Dänin Caroline Wozniacki bei den Australian Open.
Roxana Vasile, 28.01.2018, 12:23
Ich habe geweint, aber jetzt kann ich lächeln! – So fasste die Tennisspielerin Simona Halep ihre Emotionen bei der Pressekonferenz nach dem Spiel in Melbourne zusammen. Im Finale der Australian Open 2018 angekommen, unterlag die Rumänin Caroline Wozniacki mit 6:7, 6:3 und 4:6. Damit verpasst die 26-Jährige zum bereits dritten Mal die Chance auf ihren ersten Grand-Slam-Titel. Zuvor war sie zweimal bei den French Open gescheitert, 2014 gegen Maria Scharapowa und 2017 gegen Jelena Ostapenko.
Doch auch für ihre Gegnerin war enorm viel auf dem Spiel: Caroline ist seit Samstag nach zwei ihrerseits verlorenen Endspielen im Besitz der ersten Grand-Slam-Trophäe. Darüber hinaus löst die Dänin ab Montag Halep an der Weltranglistenspitze ab. Die Spielerin aus Constanța hatte 16 Wochen lang die Rankings angeführt – ein Rekord für Rumäniens Tennisspielerinnen.
Unterdessen scheinen sich Tennis-Experten weltweit einig zu sein: Wozniacki ist zwar nach sechs Jahren wieder zurück auf die Weltranglisten-Position Nummer 1. geklettert, doch Halep wird ihr dies nur vorübergehend genehmigt haben. Trotz der Finalniederlage in Melbourne sei die Kämpferin in jeder Hinsicht bereit, wieder an die Spitze zurückzukehren. Denn nach dem dramatischen Dreisatz-Match gleiche Halep zum ersten Mal nicht einer bezwungenen Spielerin: Sie ist physisch und psychisch besser vorbereitet als je zuvor, schreiben Tennis-Journalisten.
In diesem Fall hätten sich die langen Matches vor dem Endspiel auf die Physis der im Vergleich kleinen Spielerin ausgewirkt. Halep verletzte sich bereits während ihrer Erstrunden-Partie am Knöchel und musste die nächsten Runden mit Schmerzen überstehen. Sie selbst sagte nach dem verlorenen Finale, dass ihre Beine nicht frisch genug gewesen und dass die Muskeln müde gewesen seien. Heute hat mein Körper Nein! gesagt. Ich konnte mich nicht so bewegen, wie ich es gern gemacht hätte, es waren zu viele harte Matches- erklärte eine sichtlich enttäuschte Simona.
Zusätzlich musste die Rumänin nach dem Endspiel wegen Dehydratations-Symptomen kurz ins Krankenhauseingeliefert werden. Dort erhielt sie eine Infusionslösung mit Magnesium, um sich von den Folgen des intensiven Schlagabtausches bei 38 Grad Celsius zu befreien. Die Bilder mit der Tennisspielerin im Krankenbett nach dem Finale gingen rund um die Welt.
Zahlreiche Landsleute hatten Halep zuvor in der Rod Laver-Arena angefeuert, auch vor den Bildschirmen zu Hause wurden heftig die Daumen gedrückt. Und, auch wenn die Fans am Ende der Partie nicht ausgelassen feiern konnten, war die Stimmung in den sozialen Netzwerken am Ende positiv. Simona hat einen unglaublichen Kampf geliefert und hat sich unseren ganzen Respekt verdient; Bravo, Simona! Ich glaube, dass der Moment des Grand Slam-Erfolgs für dich kommen wird – lautete der allgemeine Tenor bei den Anhängern der Spielerin.
Auf der offiziellen Homepage des Turniers, ausopen.com, war zu lesen, dass das Finale zwischen Simona Halep und Caroline Wozniacki eines der besten der Geschichte war – voller Spannung, Talent, Sportlichkeit und Beharrlichkeit. Was für ein Finale! 2 Stunden, 50 Minuten… Episch. – jubelte auch die BBC.com. Und die spanische Mundo Deportivo betonte, dass das Endspiel von Melbourne Tennis auf höchstem Niveau geboten habe, aber auch gleichzeitig spannungsgeladen war und Agonie-Phasen enthielt. Es habe all die Zutaten eines großen Tennis-Spiels gehabt.