Zwei rumänische Politiker im EU-Parlamentsvorstand vertreten
Zwei der 14 Vizepräsidenten des neuen Europäischen Parlaments sind Rumänen - Victor Negrescu und Nicolae Ștefănuță. Sie wurden im ersten Wahlgang am Dienstag in der ersten Sitzung der Legislaturperiode von ihren Kollegen gewählt.
Corina Cristea, 17.07.2024, 13:29
Victor Negrescu kandidierte als Sozialdemokrat und Nicolae Ștefănuță für die Grünen, aber beide hatten sich die Unterstützung der parlamentarischen Mehrheit aus Europäischer Volkspartei, Sozialdemokraten und Renew gesichert. Der 38-jährige Victor Negrescu sitzt für die rumänische PSD schon seit 2014 im Europäischen Parlament und hatte auch andere administrative Funktionen in der europäischen Legislative inne. Er war Quästor und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur. Zuletzt wurde Victor Negrescu zum Chefunterhändler des Europäischen Parlaments für den EU-Haushalt 2025 ernannt. „Ich werde mich bemühen, mehr als nur ein Vizepräsident der europäischen Legislative zu sein. Ich werde weiterhin eine starke Stimme für die Rumänen auf der Ebene der europäischen Institutionen sein, denn heute müssen wir mehr denn je zeigen, dass wir zählen und unsere Standpunkte professionell durchsetzen können“, sagte der neue Vizepräsident Victor Negrescu und fügte hinzu, dass er sich den Europaabgeordneten mit drei klaren Prioritäten vorstellte: Demokratisierung und Öffnung des Europäischen Parlaments für die Bürger, Respekt für alle Abgeordneten aus allen Mitgliedstaaten und Stärkung der Rolle der Legislative im europäischen Entscheidungsprozess.
Victor Negrescu:
„Ich möchte den Haushalt dieser Institution und den Entscheidungsprozess in mehreren Ausschüssen des Europäischen Parlaments mitbeeinflussen, damit die Agenda der europäischen Legislative mehr mit der Agenda der Bürger übereinstimmt“.
Der andere Parlamentsvizepräsident aus Rumänien, Nicolae Ștefănuță, MdEP seit 2019, hat sein derzeitiges Mandat als Unabhängiger erlangt, aber im Europäischen Parlament gehört er der Fraktion der Grünen an, der viertgrößten in der europäischen Legislative. Obwohl sie nicht offiziell an der Mehrheitsbildung teilnimmt, steht auch diese Fraktion hinter der Idee der Isolierung der Extremen:
Nicolae Ștefănuță:
„Die Grünen beteiligen sich am Cordon sanitaire, an dieser Initiative eines Sperrgürtels zum Erhalt der pro-europäischen Mitte, und wir wollen zeigen, dass wir seriöse Partner sind. Ich hoffe, dass auch die anderen Fraktionen das sein werden, um diesen Kontinent zu regieren.“
Der 42-jährige Nicolae Ștefănuță erklärte sich geehrt, stellvertretender Präsident des Europäischen Parlaments zu werden, nimmt aber auch eine große Verantwortung wahr. Er möchte das Parlament näher an die Menschen bringen, insbesondere an die jungen Menschen. Die soziale Krise, die Ungleichheit, die Diskriminierung machen den jungen Menschen Sorgen um die Zukunft. „Der gesamte Vorstand des Parlaments hat die Pflicht, ihnen zu zeigen, dass die europäische Demokratie funktioniert, dass ihre Rechte geachtet werden und dass man auf ihre Stimme hört“, so Nicolae Ștefănuță.