Zum 100. Jubiläumsjahr der Großen Vereinigung: Rumänien gedenkt seiner Helden
An Christi Himmelfahrt wird in Rumänien auch der Heldentag gefeiert. Bei Feierlichkeiten landesweit kamen Vertreter des Präsidialamtes, der Regierung und der Botschaften zusammen.
Bogdan Matei, 18.05.2018, 16:57
Seit 100 Jahren wird der Heldentag in Rumänien an Christi Himmelfahrt gefeiert. Die letztere bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag der Osterzeit gefeiert. Der Heldentag wird seit 1920, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begangen und erinnert an die Vereinigung der mehrheitlich von Rumänen bewohnten Provinzen Siebebürgen, Bessarabien und Bukowina unter der Autorität Bukarests. Hunderte Soldaten haben damals ihr Leben für die Vereinigung aller rumänischen Territorien geopfert. An Christi Himmelfahrt gedenkt Rumänien nicht nur seiner Helden. Rumänien ist das erste Land, dass auch der auf seinem Territorium gefallenen ausländischen Soldaten gedenkt. In den rumänischen Kirchen weltweit wurden am Donnerstag sowohl im orthodoxen als auch im katholischen Gottesdienst die Namen aller rumänischen Helden erwähnt, die auf allen Schlachtfeldern gefallen sind. Beim Mausoleum im mittelrumänischen Topliţa haben hunderte Menschen den Helden des Ersten Weltkriegs ihre Ehre erwiesen.
Der orthodoxe Erzbischof von Covasna und Harghita, Andrei Moldovan sagte dabei: Die Gebeine der tapferen Helden des rumänischen Volkes, die auf allen Schlachtfeldern für Siebenbürgen gefallen sind, liegen jetzt aus Initiative des Patriarchen Miron Cristea beim Mausoleum Topliţa. Für uns sind unsere Helden der Grundstein des rumänischen Volkes. Eine Schülerin sagte ihrerseits bei den Feierlichkeiten in Topliţa: Es ist für mich sehr berührend weil hier meine Urgroßeltern ruhen, die ihr Leben für uns und für unsere Freiheit geopfert haben.” Im südostrumänischen Buzău fand die feierliche Wiedereröffnung des Militärfriedhofs. Dort ruhen 10.000 Soldaten aus verschiedenen Ländern. Die Veranstaltung war Teil der Feierlichkeiten zum 100. Jubiläumsjahr der Großen Vereinigung und brachte Vertreter rumänischer Behörden, Botschafter und Militärattaches aus den Partnerländern Rumäniens zusammen. Bei einem der jüdischen Friedhöfe in Bukarest wurden in Gedenken an die verstorbenen Soldaten jüdischer Herkunft Blumenkränze niedergelegt.
Auch in der benachbarten Republik Moldau fand die feierliche Eröffnung des Ehrenfriedhofs rumänischer Soldaten im Dorf Tabăra bei Orhei statt. Das Präsidialamt, die Regierung und das Verteidigungsministerium haben gleichzeitig ihren Respekt für die verstorbenen Soldaten zum Ausdruck gebracht, die die Freiheit, die Würde und die Integrität des rumänischen Volkes verteidigt haben. 100 Jahre seit der Großen Vereinigung aller Rumänen müssen wir uns mehr als je zuvor an die Heldentaten unserer Vorfahren erinnern und respektvoll alle Etappen der rumänischen Geschichte sowie die Fortschritte noch einmal in Erinnerung rufen, die sie erzielt haben, sagte Präsident Klaus Iohannis.