Zeit für Corona-Entwarnung?
Das SARS-Cov2-Virus scheint seine Kraftreserven zumindest in Rumänien deutlich veausgabt zu haben.
Ştefan Stoica, 27.12.2022, 11:35
Aus den am Montag vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Zahlen geht hervor, dass die Zahl der Fälle in der vergangenen Woche im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum nur ganz leicht gestiegen ist. Innerhalb von sieben Tagen wurden etwa 3 400 Personen diagnostiziert, von denen sich fast 950 erneut angesteckt haben. Gesundheitsminister Alexandru Rafila erklärte gegenüber dem öffentlichen Fernsehen, er rechne nicht mit einer neuen Welle von Coronavirus-Infektionen, die zu einer großen Zahl von schweren Fällen in Rumänien führen könnte. Die Erkältungssaison bleibt jedoch kompliziert, da es eine hohe Zahl von Atemwegserkrankungen gab, etwa 100.000, die insbesondere bei Kindern festgestellt wueden. Gegen zwei der Viren, Influenza und SARS-CoV-2, stehen Impfstoffe zur Verfügung, und die Fachleute empfehlen eine Immunisierung auf diesem Weg, insbesondere für Menschen in gefährdeten Gruppen. Die hohe Zahl von Menschen mit Atemwegssymptomen und von Kindern, die mit Fieber und Atemwegsproblemen in die Arztpraxen kommen, hat den Gesundheitsminister dazu veranlasst, die Eltern daran zu erinnern, dass es eine Liste von pädiatrischen Bewertungszentren gibt, wo sie sich mit ihren Kindern melden können, um eine Überbelegung der Notaufnahmen und Krankenhäuser zu vermeiden. „Das RSV, das derzeit in Rumänien und anderen europäischen Ländern und sogar in den Vereinigten Staaten eine Epidemie von Atemwegsinfektionen auslöst, trifft Kinder und löst eine Viruserkrankung aus, die bestimmte Komplikationen verursachen kann, in der Regel Bronchiolitis, und der Verlauf ist bei einigen Kindern schwieriger. Kinder mit leichten oder mittelschweren Formen brauchen nicht ins Krankenhaus zu gehen, es ist besser, einen stundenlangen Aufenthalt z. B. in überfüllten Notaufnahmen zu vermeiden. Wir haben auch einen Leitfaden für bewährte Praktiken erstellt, in dem beschrieben wird, wie Eltern eine fundierte Entscheidung über ihr Kind treffen sollten, wenn es an einer Atemwegserkrankung leidet,” sagt der Minister. Inzwischen schließen die Behörden in Bukarest die Möglichkeit nicht aus, Ärzte aus Ländern außerhalb der EU heranzuziehen, um den Personalmangel im Gesundheitssystem zu beheben. Minister Rafila kündigte an, dass Rumänien im März nächsten Jahres ein regionales Gipfeltreffen zum Thema „Humanressourcen im Gesundheitswesen“ abhalten wird. Es werden Vertreter der 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO und der Europäischen Kommission teilnehmen. Ziel sei es, so Alxandru Rafila, rechtliche Lösungen für Ärzte zu finden, die von außerhalb der EU angeworben werden, da die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der EU streng geregelt ist.