Wirtschaftsprognose für Rumänien
Die am Mittwoch von der Europäischen Kommission veröffentlichte Frühjahrsprognose 2021 für die Wirtschaft bringt Rumänien gute Nachrichten.
Corina Cristea, 13.05.2021, 15:39
Nach einem milderen Rückgang als erwartet im Jahr 2020 wird sich die rumänische Wirtschaft von der COVID-19-Krise erholen und noch vor Ende des Jahres wieder das Vorkrisenniveau erreichen, so die Europäische Kommission in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Frühjahrsprognose 2021. Nichtsdestotrotz bleibt die Unsicherheit angesichts der unvorhersehbaren Entwicklung der Pandemie und möglicher Unterbrechungen bei der Versorgung mit Impfstoffen hoch, heißt es in dem Bericht weiter. Rumäniens BIP wird in diesem Jahr um 5,1% steigen, der drittgrößte Anstieg in Europa nach dem von Spanien und Frankreich. Für 2022 wird ein BIP-Wachstum von 4,9% geschätzt. All dies vor dem Hintergrund einer ersten Projektion von 3,8% Wirtschaftswachstum für 2021 und 4% für 2022, sagte Finanzminister Alexandru Nazare. „Diese positiven Signale machen uns sehr glücklich, aber ich bestehe auf der Tatsache, dass wir weiterhin vorsichtig sein müssen, das Rekordniveau der öffentlichen Investitionen beibehalten und die Haushaltsausgaben unter Kontrolle halten müssen, um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu haben“, sagte der Minister auch.
Das Haushaltsdefizit soll aufgrund der beginnenden Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung und des starken BIP-Wachstums allmählich sinken. Der Kommission zufolge soll das Defizit im Jahr 2021 auf etwa 8 % des BIP sinken, und wenn sich die wirtschaftliche Erholung im Jahr 2022 fortsetzt und die krisenbedingten Maßnahmen eingestellt werden, soll das Haushaltsdefizit weiter sinken, und zwar auf 7,1 % des BIP, von 9,2 % im Jahr 2020. Die Inflation soll 2021 auf 2,9 % ansteigen und anschließend auf 2,7 % im Jahr 2022 zurückgehen.
Der Bericht zeigt eine stärker als zuvor erwartete wirtschaftliche Erholung der gesamten Union und eine Aufhellung der Aussichten für alle Länder im Vergleich zur Winterprognose. Allerdings wird die öffentliche Verschuldung im Jahr 2021 einen Höchststand erreichen, da die Unterstützung der europäischen Staaten und Institutionen für Bürger und Unternehmen weiterhin notwendig ist.
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni wies darauf hin, dass die Unterstützungsmaßnahmen nicht zu früh zurückgezogen werden dürfen. Er sagte, dass die Länder keine Fehler machen sollten, die den Aufschwung untergraben könnten, wie z.B. ein zu frühes Zurückziehen von Unterstützungsmaßnahmen. Die Qualität, Kraft und Dauer der Erholung kann weiterhin von der Pandemie beeinflusst werden, aber unser wirtschaftliches Schicksal hängt hauptsächlich von uns ab, sagte er weiter.
Die Kommission prognostiziert, dass die öffentlichen Investitionen im Verhältnis zum BIP im Jahr 2022 aufgrund der Aufbau- und und Resilienzfazilität und der nationalen Konjunkturpläne den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt erreichen werden. Dem Bericht zufolge stellt die Coronavirus-Pandemie einen Schock historischen Ausmaßes für die europäischen Volkswirtschaften dar, die 2020 um 6,1 % schrumpften.