Wie sieht die geplante Lockdown-Lockerung aus?
Alle sprechen von der Entspannung der Ausgangssperren nach der Aufhebung des Corona-Notstands – doch wie muss man sich das Leben genauer vorstellen?
Leyla Cheamil, 04.05.2020, 12:49
Mitte Mai läuft der Notstand aus, der in Rumänien am 16. März aufgrund der COVID-19 Epidemie ausgerufen wurde. Damit verbunden waren in den letzten Wochen belastende Beschränkungen der Freizügigkeit und anderer Freiheitsrechte. Schon letzte Woche hatten die Behörden gewarnt, dass eine Aufhebung der Verbote nicht bedeutet, dass die Gesellschaft zum Leben von vor der Krise zurückfindet. Raed Arafat, der die Notfalldienste aus dem Innenministerium koordiniert, hat am Sonntag näher beschrieben, was man sich unter der neuen Normalität wohl vorzustellen hat. Die wohl sichtbarste Umstellung sei die Maskenpflicht, sagte der Staatssekretär Raed Arafat: Track: “Klar, im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Bussen und Bahnen wird Mund- und Nasenschutz zwingend. Das war bisher nur eine Empfehlung und die Fahrer werden aufpassen, dass kein Fahrgast ohne Maske einsteigt”, sagte Arafat.
Der Mund- und Nasenschutz muss zur zweiten Natur werden, stellte der Staatssekretär klar. Er selbst müsse im Dienstwagen Maske tragen, wenn er nicht selbst fährt, sagte er. Allerdings müsse man da nicht ständig mit dem Strafzettel winken, dass sei nicht die Idee, meinte Raed Arafat. Um Gedränge zu vermeiden regte er an, dass mehr Busse und Bahnen verkehren und die Beschäftigten zu unterschiedlichen Uhrzeiten zur Arbeit fahren. Arafat findet zudem, dass Masken auch in Geschäften getragen werden sollten und die Bürger sich besser daran gewöhnen, dass ihnen beim Aufsuchen des Arbeitsplatzes und auch beispielsweise beim Museumsbesuch das Fieber gemessen wird. Ihm zufolge werden die Beschränkungen stufenweise gelockert und die Behörden werden fortlaufend prüfen, welche Auswirkungen die Lockerung hat.
Unterdessen berücksichtigen die Behörden sämtliche Möglichkeiten nach Ablauf des Notstandes Mitte Mai. Alles werde geprüft — auch eine Verlängerung des Notstands oder ein Alarmzustand, der mildere Maßnahmen erlaubt, sagte Ionel Dancă, der Leiter der Premierministerkanzlei. Für den Fall, dass auf die Notstandsverlängerung verzichtet wird, steht eine breite Aufklärungskampagne zur Diskussion, damit die Menschen sich höchstgradig an die Empfehlungen halten.