Wie bereit ist der Notrettungsdienst, um in Notsituationen einzugreifen?
Ein neuer Unfall, der Menschenleben gefordert hat, fand im Südosten Rumäniens statt. Dieser wirft Zweifel auf die Tätigkeit des Inspektorats für Notsituationen.
Roxana Vasile, 17.12.2014, 17:10
Der Staat ließ seine Bürger erneut sterben“. Diese ist die Überschrift eines weiten Artikels, den ein rumänischer Fernsehsender auf seiner Webseite veröffentlicht. Das, nachdem am Montagnachmittag ein Hubschrauber des Schnellen Notrettungsdienstes SMURD in den See Siutghiol, im Süden des Landes, rund 500m vom Ufer entfernt, abgestürzt ist. An Bord der Flugmaschine befanden sich die 39-jährige Ärztin Laura Vizireanu, die 38-jährige Arztassistentin Gabriela Harton, der Pilot, Kommandeur Petre Corneliu Cătuneanu, 47 Jahre alt, und der Kopilot, Kapitän-Kommandeur Ginel Claudiu Crăcănel, 42 Jahre alt. Sie kehrten zurück von einem ärztlichen Einsatz, den sie erfolgreich beendet hatten.
Warum ist der Hubschrauber nur etwa 10 Minuten nach dem Abflug abgestürzt? Und warum mussten diese vier Menschen, die ironischerweise ausgebildet waren, ihren Mitmenschen zu helfen und sogar Menschenleben zu retten, unnötig sterben? Diese Frage kommt immer wieder auf, in dem Versuch die Art und Weise, wie man nach dem Unfall eingegriffen hat, zu ermitteln. Augenzeugen, die sich am Ufer des Sees Siutghiol befanden, diejenigen, die nach dem Absturz sofort die Notrufnummer 112 gewählt haben, sagen, dass mindestens zwei Personen noch am Leben waren und sie ihre Hilferufe gehört haben. Sie nahmen mit ihren Handys erschütternde Bilder auf, die jetzt bei allen Fersehsendern und in allen Sozialnetzen zu sehen sind!
Die Flugmaschine von SMURD hob um 16:06 rumänische Zeit ab und soll um 16:16 abgestürzt sein. Die ersten Rettungsteams sollen 3 Minuten nach Eingang des Notrufs gestartet sein. Die zuerst angekommenen Rettungswagen konnten nicht eingreifen, denn der Unfall war auf dem Wasser. Die Feuerwehr startete ihrerseits aus drei verschiedenen Punkten, der weit entfernteste davon, in einem Abstand von 16 km. Von diesem letzteren Ort starteten diejenigen, die auch ein Boot hatten. Wie erwartet, sind sie als letzte angekommen. Sobald sie da waren, stellten sie fest, dass sie keinen Motorschlüssel haben und fingen an in Richtung des Unfallorts zu paddeln. Erst nach vier Stunden wurden alle Opfer aus dem 2 Grad kalten Wasser geborgen.
Laut einem offiziellen Bericht hätten die befugten Institutionen ensprechend den rechtlichen Normen eingegriffen. Die Reaktionszeit war aufgrund technischer Probleme verspätet. Folglich hat Innenminister Gabriel Oprea die Entlassung des Leiters des örtlichen Ispektorats für Notsituationen angeordnet und die Ersetzung des Landkreispräfekten vorgeschlagen. Gleichzeitig gehen die Untersuchungen weiter, um die Unfallursachen festzulegen. Die Fachleute analysieren jedes Bruchstück des Hubschraubers, der nur 180 Flugstunden hatte. Auch die Staatsanwälte haben eine Ermittlung eingeleitet.
Genauso wie bei einem anderen Flugzeugunglück, das sich am 20. Januar, in den Westkarpaten ereignet hatte, hat es wieder eine Reihe von Pannen der Behörden gegeben, die es nicht geschafft haben, Menschenleben zu retten. Damals wurden das harte Gelände und das schlechte Wetter als Gründe genannt. Welche Gründe gibt es nun?