Weitere Maßnahmen im Zuge des Notzustands in Rumänien
Roxana Vasile, 18.03.2020, 17:10
In
Rumänien gilt seit Montag der Notzustand und somit sind neue Beschränkungen in
Kraft getreten, um der Verbreitung des COVID-19- Virus entgegenzuwirken und sie
einzudämmen. Innenminister Marcel Vela kündigte am Dienstagabend an, dass auf
militärische Anordnung hin Verpflegungsdienste sowohl innerhalb als auch
außerhalb von Restaurants, Bars, Hotels oder anderen Räumlichkeiten ausgesetzt
werden. Es sind nur Drive-In-, Zimmerservice oder Kundenlieferdienste erlaubt.
Außerdem wurden alle kulturellen, wissenschaftlichen, künstlerischen,
sportlichen, religiösen und Unterhaltungsaktivitäten sowie die in Spielsälen,
Badeanstalten und persönliche Dienstleistungen in geschlossenen Räumen
ausgesetzt.
Des
Gleichen wurden alle Veranstaltungen im Freien, an denen mehr als 100 Personen
teilnehmen, verboten. Die Organisatoren von Freiluftveranstaltungen, die die
Anwesenheit von maximal 100 Personen erfordern, müssen einen
Mindestsicherheitsabstand von einem Meter zwischen den Teilnehmern
gewährleisten, sagte der Minister. Darüber hinaus wird Rumänien alle Flüge von
und nach Spanien für 14 Tage aussetzen, beginnend mit dem 18. März um 18.00
Uhr. Die Flugverbindungen von und nach Italien, die bereits bis zum 23. März
ausgesetzt wurden, bleiben ebenfalls für weitere 14 Tage ab diesem Datum
unterbunden.
In
Bezug auf den Warenverkehr erklärte Innenminister Marcel Vela: Beim
Grenzübertritt müssen alle Fahrer von Fahrzeugen, die für den Warentransport
mit einer Masse von mehr als 3,5 Tonnen bestimmt sind, im Besitz einer
persönlichen Schutzausrüstung sein, welche Desinfektionsmittel, Handschuhe,
Masken umfasst und Papiere vorlegen, die den Weg zum Zielort belegen. Die
Fahrer der oben genannten Fahrzeuge, die aus den roten oder gelben Bereichen
kommen oder diese durchfahren haben, unterliegen nicht der Quarantäne- oder
Isolationsmaßnahme, wenn sie bei ihrer Ankunft an der Grenze keine Symptome im
Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Coronavirusinfektion aufweisen, sagte der
Minister ferner.
Im
Gesundheitsbereich unterbrechen angehende Ärzte in den Bereichen
Notfallmedizin, Anästhesie, Intensivmedizin und Infektionskrankheiten die
Praktika auf den Stationen, auf denen sie turnusmäßig verteilt waren und werden
in Schichten, einschließlich Bereitschaftsdienstes, auf den Stationen ihres
Fachgebiets aufgeteilt. Medizinstudenten ab dem vierten Studienjahr sowie
solche mit Postgraduierten Status ab dem zweiten Studienjahr werden auf
Freiwilligenbasis für Bereitschaftsdienste rekrutiert, wenn die derzeitige
Kapazität der Gesundheitseinrichtungen überschritten wird.
Staatssekretär
im Innenministerium, Raed Arafat, stellte weitere Maßnahmen vor: An den
Grenzübergängen wurden 162 Sonderzelte für die Verteilung, aber auch zur Beschleunigung
des Grenzverkehrs aufgestellt. Ähnliche Zelte wurden auch vor bestimmten
Krankenhäusern aufgestellt, um die Patienten, die ohne Atemwegsbeschwerden von
den anderen zu trennen. Gleichzeitig wird das Verteidigungsministerium zusammen
mit dem Krankenhaus Ana Aslan in Bukarest Maßnahmen zur Einrichtung des ROL
2-Krankenhauses der rumänischen Armee und eines angeschlossenen Lagers für die
jeweilige Struktur einleiten. Die Räumlichkeiten des Ana Aslan Instituts
werden genutzt, um eine Einheit speziell für die Behandlung von leichten oder
mittelschweren Formen der Krankheit vorzubereiten, falls die Zahl der Fälle
steigen und dies notwendig sein wird, sagte Raed Arafat.
Unter
Bezugnahme auf die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und
Sicherheit haben die rumänischen Behörden beschlossen, dass die Ausnutzung der
gegenwärtigen Situation zur Begehung einer Straftat ein erschwerender Umstand
sein wird.