Weihnachten, die schönste Feier des Christentums
98% der Rumänen sind Christen. Weihnachten und Ostern sind die bedeutendsten religiösen Feiertage des Jahres.
Valentin Țigău, 27.12.2013, 15:13
Weihnachten ist eine Feier der Familie, die sich um den geschmückten Weihnachtsbaum sammelt und die Geschenke öffnen. Die Familienmitglieder freuen sich auf die Momente, die sie zusammen am Weihnachtstisch verbringen. Auf dem Tisch stehen traditionelle Speisen aus Schweinefleisch, der „cozonac“ genannte Teigkuchen und Obst. Jungenscharen kommen mit der Nachricht der Geburt Christi, die sie durch Weihnachtslieder verkünden.
Zahlreiche Rumänen sind während der zwei freien Tagen ins Gebirge, wo es geschneit hat, gefahren. Eine besondere Attraktion gibt es auch heuer in 2000 m Höhe am Bâlea-See, wo sich das einzige Eishotel in Rumänien befindet. In diesem Jahr wurde das Hotel im Barockstil gebaut und erinnert an Persönlichkeiten wie Voltaire, Molière, Marie-Antoinette, Samuel von Brukenthal.
Bekennende Christen nahmen am Weihnachtsgottesdienst in der Kathedrale der Rumänisch-Orthodoxen Patriarchie oder in der Kathedrale der Katholischen Metropolie in Bukarest teil. Der Patriarch der Rumänischen Orthodoxen Kirche, Seine Seligkeit Daniel, richtete einen Aufruf an alle Menschen, Barmherzigkeit und Güte zu beweisen. Der römisch-katholische Erzbischof und Metropolit der Katholiken Rumänien, Hochwürden Ioan Robu, bat die Christen, an Gott zu denken.
Am 2. Tag nach der Geburt Christi rief die Orthodoxe Kirche die Gläubigen zur dankbaren Ehrung der Heiligen Jungfrau auf, die das große Geheimnis der Menschwerdung Gottes in sich trug. Deshalb heißt dieser Tag „Synaxis (Versammlung) zu Ehren der Muttergottes“. Das Kloster Tismana im Südwestsen des Landes war für diese Feier sehr geeignet. Tismana, eines der ältesten Klöster in Rumänien, wurde im 14. Jh. gebaut, nach der Christianisierung der Bewohner dieser Gegend durch den Heiligen Apostel Andreas.
Die rund 1200 rumänischen Soldaten, die sich in internationalen Friedensmissionen in Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Kosovo oder auf dem afrikanischen Kontinent befinden, haben Weihnachten fern von ihrer Heimat gefeiert.
Die Weihnachtsfeier war auch ein Anlass für Politiker und andere Persönlichkeiten, Botschaften an das rumänische Volk zu richten. Staatspräsident Traian Băsescu hat allen Rumänen ein frohes und gesundes Fest gewünscht. Möge die geheimnisvolle Geburt des Christkindes uns eine Hilfe sein, wenn es darum geht, mehr an unsere Mitmenschen zu denken, an die Gemeinden im Ausland und insbesondere an diejenigen, die unser Mitgefühl und unsere Solidarität brauchen“, sagte der Staatschef. Băsescu brachte abschließend seinen Wunsch zum Ausdruck, dass das Weihnachtsfest bei allen Bürgern die Hoffnung und Freude aufkommen lässt, mit den Nahestehenden zusammen zu sein. Eine Botschaft an die Rumänen, auch an die, die in der historischen Provinz Bessarabien leben, richtete der Ex-König Rumäniens, Michael I. Er wünschte Frohe Weihnachten und seelischen Frieden.