Versicherungen: ASTRA wegen Knappheit der Pflichtreserven unter Sonderverwaltung gestellt
Astra Asigurări, die bedeutendste Versicherungsgesellschaft in Rumänien, ist am Montag unter Sonderverwaltung gestellt worden. Die Aktieninhaber und der Vorstand des Unternehmens sind suspendiert worden.
Roxana Vasile, 19.02.2014, 14:31
ASTRA, die bedeutendste Versicherungsgsellschaft in Rumänien, ist am Montag unter Sonderverwaltung gestellt worden. Die Maßnahme wurde von der Finanzaufsichtsbehörde getroffen, nachdem bei einer Kontrolle verschiedene Gesetzesverletzungen gefunden wurden. In einem Land mit einem hohen Erdbebenrisiko könnten die Personen, die ihr Haus oder ihre Wohnung bei Astra versichert haben, keine Entschädigungen erhalten, weil die Gesellschaft die zur Deckung der Schäden notwendigen Summen unterschätzt hat. Die Gesellschaft hat Pflichtreserven, die um 40% kleiner als notwendig sind, gesichert. ASTRA hat 3 Millionen Kunden. Darunter haben 2 Millionen Wohnungsversicherungen abgeschlossen.
Die Versicherungsgesellschaft muss nun finanziell unterstützt werden. Sie braucht einen Kapitalzuschuss. ASTRA darf in der Geltungszeit der Sondermaßnahmen nicht mehr in Immobilien und Mobilien investieren. Die Prozedur der Rückgewinnung der im Inneren der Gruppe gewährten Kredite soll beschleunigt werden. Diese beziffern sich auf 110 Millionen Lei (circa 2,5 Millionen Euro). Die Gewährung von neuen Krediten ist ebenfalls verboten. Dan Radu Ruşanu, Vorsitzender der Finanzaufsichtsbehörde, hat den Kunden erklärt, dass sie darunter nicht zu leiden haben:
„Alle Versicherungsppolicen, die die Astra-Versicherungsgesellschaft herausgegeben hat, sind bis zu ihrem Ablauf gültig. Astra wird verpflichtet sein, aus eigenen finanziellen Ressaurcen zu zahlen.“
Dan Adamescu, ein Geschäftsmann, der Astra kontrolliert, meinte, man könne die Maßnahme der Finanzaufsichtsbehörde mit Mafiamethoden vergleichen. Er glaube nicht, dass je in der Geschichte der Versicherungen so etwas passiert sei. Dan Adamescu hob hervor, er werde an die Justiz appellieren und die Annulierung der Maßnahme fordern.
Einige Stimmen behaupten, dass dadurch der Skandal der riesigen Löhne der Angestellten der Finanzaufsichtsbehörde in den Hintergrund gedrängt werden soll. Dan Radu Ruşanu, Vorsitzender der Finanzaufsichtsbehörde, erklärte, er werde die Halbierung der Löhne vorschlagen. Wenn der Vorsitzende im Jahr 2012 einen monatlichen Lohn von 14.000 Euro hatte, so soll er im Jahr 2014 nur noch 7.000 Euro bekommen. Der Verband der Nutznießer von Finanzdienstleistungen verlangte dem Parlament eine Kontrolle hinsichtlich der Angestellten der Finanzaufsichtsbehörde. Medien zufolge sei eine bedeutende Anzahl der Angestellten mit hochrangigen rumänischen Politikern verwandt.