US-Handelskammer kritisiert fehlende Infrastruktur in Rumänien
Die Unternehmer in Rumänien blicken mit Zuversicht auf das Jahr 2019, wie aus einer Umfrage hervorgeht. Dennoch identifizieren sie auch Störfaktoren, die der Entwicklung des Landes im Weg stehen.
Ştefan Stoica, 21.06.2019, 16:57
Die fehlende Transport-Infrastruktur ist eines der größten Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens. Darauf beziehen sich einheimische und ausländische Investoren immer wieder, wie eine neue Umfrage der amerikanischen Handelskammer in Rumänien zeigt. Daran beteiligten sich 120 von den insgesamt 430 Mitgliedern von AmCham Romania. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen auch die fehlenden Politiken und öffentlichen Investitionsprogramme als wunden Punkt. Etwa 60% sind aufgrund der makroökonomischen Stabilität besorgt.
Immerhin sei das vergangene Jahr gut und sehr gut für die meisten Unternehmen in Rumänien verlaufen. Die Mehrheit meldete einen Anstieg der Umsätze. Zu den leistungsfördernden Marktfaktoren zählten die Qualität der digitalen Infrastruktur und des Humankapitals sowie das Besteuerungsniveau. Das Unternehmertum blickt mit Zuversicht auf das Jahr 2019, ihre Einkommen und die Anzahl der Beschäftigten bewegten sich nach wie vor auf einem Aufwärtstrend. Allerdings werden die Unternehmen ihre Investitionsprogramme mit Sorgfalt planen, wie aus der Umfrage der amerikanischen Handelskammer hervorgeht. Demnach rechnen die meisten Gesellschaften in diesem Jahr mit Investitionen von bis zu einer Million Euro. Die Investitionsentscheidungen hängen stark von der politischen Stabilität, den Investitionen in die Infrastruktur und der Leistungssteigerung der öffentlichen Verwaltung ab. Für eine Erhöhung der Investitionen und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seien vor allem drei Maßnahmen notwendig. Erstens: eine qualitative Neubewertung öffentlicher Ausgaben und deren Konzentration im Investitionsbereich. Zweitens: ein besseres Abrufen europäischer Fördergelder. Drittens: Investitionen in die Infrastruktur. Zu den Vorteilen Rumäniens zählen laut den befragten Unternehmen vor allem das Wachstumspotential, die EU-Mitgliedschaft und die hochwertigen Humanressourcen.
68% der Firmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, können einen Jahresumsatz von über 5 Millionen US-Dollar vorweisen, während fast ein Drittel Umsätze unter der 5-Millionen-Marke schreibt. Die amerikanische Handelskammer in Rumänien ist seit 25 Jahren einer der repräsentativsten Verbände der Business-Gemeinde des Landes. Sie gilt als Befürworter des öffentlich-privaten Dialogs zu unternehmernahen Themen. Auch die öffentlichen Politiken mit Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit Rumäniens oder die Dynamik der Handelsbeziehungen zwischen Rumänien und den USA gehören zu den Schwerpunkten der Handelskammer.