US-Delegation besucht Stützpunkt im südrumänischen Deveselu
Bei einem Treffen zwischen dem Verteidigungsminister Mircea Duşa und einer US-Delegation hat die rumänische Seite ihrem US-Partner versichert, die Arbeiten am Einbau von Komponenten des US-Raketenschutzschildes liefen plangemäß.
Roxana Vasile, 21.08.2014, 13:13
Die Stationierung von Raketenabwehr-Elementen im südrumänischen Deveselu hat von Anfang an die Besorgnis Moskaus ausgelöst. Russland befürchtet eine wahre Gefahr für die eigene Sicherheit. Im Herbst 2013 berichteten rumänische Medien über ein Interview des russischen Radiosenders “Stimme Russlands” mit dem Vorsitzenden des russischen Instituts zur strategischen Planung und Prognose, Aleksandr Gussew. Dabei erläuterte Gussew, warum ein weiterer Nato-Stützpunkt in Rumänien eine Bedrohung für den Stützpunkt der russischen Marine im ukrainischen Sewastopol darstellen könnte.
Dieser liege nur 1.500 Km entfernt vom rumänischen Deveselu. Russland wird den Amerikanern nicht erlauben, das Schwarze Meer in einer Zone zu verwandeln, wo die Spannung schnell eskalieren kann. Wir haben in dieser Gegend ausreichend Kräfte stationiert, um der US-Armee Widerstand zu leisten“ — fügte Aleksandr Gussew hinzu. Seine Erklärungen galten damals als Vorahnung des Konfliktes in der Region. Gestartet wurde aber der Konflikt nicht von den USA, sondern von Russland selber mit der Annektierung der Halbinsel Krim.
Washington hatte bereits seit Beginn der Arbeiten am Raketenabwehrsystem auf rumänischem Territorium in jeder Hinsicht betont, der Raketenschutzschild sei nicht gegen Russland gerichtet. Das Auswärtige Amt Rumäniens bekräftigte seinerseits, seine Mission sei rein defensiv. Am Mittwoch besuchte eine Delegation des US-Kongresses die Baustelle des US-Stützpunktes im südrumänischen Deveselu. Begleitet wurde die US-Delegation vom Verteidigungsminister Mircea Duşa und dem Minister für Regionalentwicklung Liviu Dragnea.
Die beiden sicherten der Delegation den plangemäßen Verlauf der Arbeiten zu. Mircea Duşa: “Die rumänische Seite hat die Umgebungsarbeiten sowie die Umgebungsbeleuchtung fertigestellt. Bis Jahresende werden wir auch die Arbeiten am Sicherheits- und Überwachungssystem fertigstellen. Auf dem Aufstellungsort, wo unsere amerikanischen Kollegen die Arbeiten führen, läuft ebenfalls alles plangemäß.”
Vizepremierminister Liviu Dragnea erklärte seinerseits, Rumänien verfüge über die nötigen Finanzressourcen, um ebenfalls die Arbeiten am Wasserversorgungs-, Kanalisations- und Wasserreinigungssytem rechtzeitig zu beenden. Die Infrastruktur, die innerhalb Deveselu den Zugang zum Militärstützpunkt sichert, soll auch plangemäß fertig sein. Liviu Dragnea: “Wir werden Finanzierungsverträge und Vertragszusätze unterzeichnen, die uns eine Aufstockung der Finanzmittel erlauben, so dass bis Ende November das Wasserversorgungs- und Wassereinigungssystem fertig sind. Somit wird die Bukarester Exekutive seine Pflichten erfüllen”. Der US-Raketenschutzschild in Deveselu soll 2015 funktionsfähig werden.