Unwetter: Rumänien unter Stürmen, sintflutartigen Regenfällen und Hagel
Mehr als die Hälfte Rumäniens stand in den vergangenen Tagen unter Unwetterwarnung.
România Internațional, 08.05.2019, 16:15
In diesem Mai, laut Kalender ein Frühlingsmonat, wurde Rumänien von Stürmen, sintflutartigen Regenfällen, Hagel und in den Bergen sogar vom Blizzard überrollt. Mehr als die Hälfte des Landes stand unter Schlecht-Wetter-Warnung. Die Meteorologen sprachen von atmosphärischer Instabilität und Schneefällen in den Bergen. Auch die Hydrologen warnten, und zwar vor Überflutungen in der Landesmitte und im Westen und vor Überschwemmungen im Nordwesten und Osten.
Darüber hinaus war es zu dieser Zeit ausgesprochen kalt, die Höchsttemperaturen kletterten lediglich bis auf 16°C. Die Behörden haben angefangen, die durch Unwetter verursachten Schäden zu begutachten. Leider sind bei den Unwettern auch Menschen ums Leben gekommen. Laut dem jüngsten Bericht der Generalinspektion für Notfallsituationen (IGSU) wurden Hunderte von Haushalten überschwemmt, mehrere tausend Hektar Ackerland, Obstplantagen und Gemüsegärten durch Hagel zerstört, Landstraßen wurden mit Wasser überflutet oder mit Schlamm bedeckt, in einigen Orten wurden die Stromversorgung unterbrochen. Am stärksten betroffen waren einige Orte in südrumänischen Landkreis Calarasi, das für mehrere Stunden von Sturm, Hagel und sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wurde.
Im selben Landkreis hat letzte Woche ein mittelgroßer Tornado – ein in Rumänien eher seltenes Phänomen – Bäume entwurzelt und Dutzende Häuser abgedeckt. Ein Bus wurde umgeworfen und von der Straße auf ein nahe gelegenes Feld projiziert. 39 Menschen waren in Lebensgefahr. Gott sei Dank gab es keinen Toten. 12 Menschen wurden jedoch verletzt.
Für eine neue Schlecht-Wetter-Front hat das Innenministerium 15.000 Feuerwehrleute, Polizisten und Gendarmen in Bereitschaft gestellt. Mehrere Menschen wurden vorsorglich aus Gebieten evakuiert, in denen eine Hochwassergefahr besteht. Die Feuerwehrleute sind zur Unterstützung der Menschen und der lokalen Behörden berordert worden — um Wasser aus den Kellern öffentlicher Einrichtungen und Haushalten zu pumpen sowie umgefallene Bäume und Mäste zu entfernen.
In den Gebirgsgegenden im Norden und Nordosten des Landes, wo Schneeregen und Schnee gemeldet worden waren, haben Arbeiter erneut Salz auf die Straßen gestreut, um Unfälle zu vermeiden.
Meteorologen kommen heute endlich mit besseren Nachrichten. Am Mittwoch verbessert sich das Wetter in Rumänien. Es wird wärmer, es gibt also Entwarnung für die Bevölkerung. Auf der anderen Seite hat der Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Petre Daea, angekündigt, dass im nächsten Jahr ein Investitionsprogramm für den Ausbau des Hagelschutzsystems im Süden des Landes gestartet werden soll.