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UNESCO-Weltkulturerbe: Brâncuși-Ensemble und Römische Limes in Dakien gehören nun dazu

Zwei neue Objekte aus Rumänien - ein Monumentalensemble von Constantin Brâncuși und die „Grenzen des Römischen Reiches - Dakien“ - wurden in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Tor des Kusses (Foto: CNR-UNESCO)
Das Tor des Kusses (Foto: CNR-UNESCO)

, 29.07.2024, 13:58

Das Skulpturenensemble in Târgu Jiu, der kleinen Stadt im Südwesten Rumäniens, besteht aus vier Werken – „Der Tisch des Schweigens“, „Die Allee der Stühle“, „Das Tor des Kusses“ und „Die endlose Säule“ – und wurde von Constantin Brâncuși zwischen 1937 und 1938 entworfen und gebaut. Die vier Werke wurden als Hommage an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs realisiert. Diese Skulpturen, die auf einer 1,5 Kilometer langen Achse entlang der Heldenstraße in Târgu Jiu aufgereiht sind, gehören zu den wenigen Werken des großen Bildhauers, die in Rumänien zu finden sind. „Diese Anerkennung verpflichtet uns, das monumentale Ensemble zu schützen, um es für künftige Generationen und für die kulturelle Erinnerung der Menschheit zu bewahren“, sagte Kulturministerin Raluca Turcan.
Constantin Brâncuși wurde im kleinen Dorf Hobița im Kreis Gorj geboren, lebte aber die meiste Zeit seines Lebens in Paris. Er kam 1904 nach einer 18-monatigen Reise in der französischen Hauptstadt an und arbeitete schließlich unter dem großen Bildhauer Auguste Rodin. Doch 1907 verließ er sein Atelier mit der Begründung, dass „unter großen Bäumen nichts wächst“ und wurde zu einem der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Tod 1957 vermachte er sein Atelier und einen Teil seiner Kunst dem französischen Staat. Er wollte seine Werke Rumänien überlassen, aber die damalige kommunistische Regierung lehnte das Angebot ab. Im Jahr 2023 organisierte die Stadt Timisoara im Westen Rumäniens die erste Retrospektive des Künstlers in seinem Heimatland seit mehr als 50 Jahren. Eine weitere Brancuși-Ausstellung wurde diesen Monat im Centre Pompidou in Paris eröffnet.

Das zweite Objekt, das nun zum Weltkulturerbe gehört, ist das der römischen Befestigungslinie, der Limes entlang der Nordgrenze der Provinz Dakien, die 277 Stätten in 16 heutigen Landeskreisen umfasst. Als Teil des gesamten Verteidigungssystems des Römischen Reiches ist die dakische Limes ein außergewöhnliches Zeugnis für die maximale Ausdehnung der Macht der Römer durch die Verstärkung ihrer Nordgrenzen. Mit einer Länge von über tausend Kilometern ist sie der größte Abschnitt der Grenzen des Römischen Reiches und umfasst sowohl Land- als auch Flussabschnitte.

Die neuen Eintragungen vervollständigen Rumäniens Präsenz auf der UNESCO-Welterbeliste, die für Rumänien mit dem Donaudelta (1991) begann und mit den befestigten Kirchendörfern Siebenbürgens (1993), den Kirchen der Moldau (1993, 2010) und dem Kloster Hurezi (1993) fortgesetzt wurde. Später kamen hinzu die Dakische Festung im Orăștiei-Gebirge (1999), der historische Stadtkern von Sighișoara / Schässburg (1999), die Holzkirchen in der Maramureș (1999), die Buchenwälder in den Karpaten (2017) und zuletzt die Kulturlandschaft des Bergwerksystems von Roșia Montană/Goldbach (2021).

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