Umweltverschmutzung, ein großes Problem in Bukarest
Das Bukarester Bürgermeisteramt antwortete auf die Äußerungen des Umweltministers zur Umweltverschmutzung in der Hauptstadt.
Roxana Vasile, 07.01.2020, 16:49
Vor zwei Jahren fiel die Luftqualität in Bukarest unter die akzeptierten Normen. Während es nach den EU-weit durchgeführten Maßnahmen nicht mehr als 35 Tage im Jahr mit Verschmutzungswerten über den normalen Grenzwerten geben darf, gab es in Bukarest 70 Tage, an denen die Werte über 30 % über dem Grenzwert lagen.
Nachdem die Informationen über die Luftqualität in Bukarest in den Medien stark verbreitet wurden, besuchte der Minister für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft Costel Alexe am Montag die Einheit zur Überwachung der Luftqualität im Zentrum von Bukarest und nutzte die Gelegenheit, um die Bukarester Bürgermeisterin Gabriela Firea für die Nichtumsetzung der diesbezüglich vorgeschlagenen Maßnahmen anzuprangern.
Die Antwort der Stadtverwaltung ließ nicht lange auf sich warten. In einer Pressemitteilung sagt Gabriela Firea, dass das, was seit Jahrzehnten nicht getan wurde, nicht in 36 Monaten nachgeholt werden kann. Die unabhängigen Netze zur Messung der Luftqualität, die vom Umweltministerium verwaltet werden, sind nach ihren Worten nicht zugelassen oder zertifiziert. Die vom Ministerium genannten Qualitätsindizes sind temporäre Werte, die in den Überwachungseinheiten mit anderen Methoden als der gravimetrischen Analyse erfasst werden und als solche nicht validiert sind.
Die Liste der bereits getroffenen Maßnahmen der Bürgermeisterin umfasst den Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems in Bukarest in den letzten 3 Jahren. Die Stadtverwaltung hat 474 Millionen Euro aus dem lokalen Haushalt und nicht rückzahlbare EU-Mittel für die Anschaffung von 830 neuen Bussen und anderen Verkehrsmitteln vorgesehen. In Bukarest sind bereits 400 neue Busse im Einsatz, weitere 130 Mercedes Benz Hybridbusse werden im Frühjahr dieses Jahres in die Stadt kommen, und geplant ist auch die Beschaffung von weiteren 100 Trolleybussen, 100 Elektrobussen und 100 Straßenbahnen.
Die Bürgermeisterin Gabriela Firea erwähnte auch, dass die Linien von 5 stark befahrenen Straßenbahnlinien vom restlichen Verkehr getrennt wurden, dass zwischen 2017 und 2019 fast 30.000 Gutscheine für den Kauf von Fahrrädern verteilt wurden und dass 2018 ein Projekt gestartet wurde, das den Bau von 4 Fahrradspuren mit einer Gesamtlänge von über 48 km vorsieht. Ein Öko-Gutschein-System wurde initiiert, um stark umweltbelastende Fahrzeuge zu eliminieren, und ein Pilotprojekt für Schulbusse wurde gestartet. Nicht zuletzt wurde in Bukarest seit diesem Monat das Vignettenprogramm OXIGEN eingeführt, das auf die Einführung von Straßensteuern abzielt, die zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens im Stadtzentrum und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität führen sollen. Die im Rahmen dieses Programms gesammelten Gelder werden ausschließlich für Umweltschutzmaßnahmen verwendet.