Umweltaktivisten bringen sich in Rumänien in Stellung
Sie werden auch von Brüssel unterstützt. Die Hilfe kam von der EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu.
Corina Cristea, 02.06.2015, 17:05
Die EU-Regionalkommissarin Corina Creţu hat ihre Besorgnis hinsichtlich der Zerstörung der Berglandschaft durch den Bau einer Mülldeponie im Kreis Suceava im Nordosten Rumäniens ausgedrückt. Die ökologische Deponie soll in der Nähe der Spitze eines der schönsten Pässe Rumäniens, Mestecăniş, auf einer Fläche von 4,4 Ha errichtet werden. Der Hausmüll aus dem ganzen Kreis Suceava solle hier abgelagert werden. Die Mitteilung wurde in einem offenen Brief an die rumänische Umweltminsterin Graţiela Gavrilescu und dem Minister für Europäische Fördermittel Marius Nica gerichtet. „Die Karpatenlandschaft ist eine der bedeutendsten Schätze Rumäniens und Europas. Ich will mich vergewissern, dass die europäischen Fördermittel sie nicht gefährdet“ hob Corina Creţu hervor.
Die EU-Regionalkommissarin unterstützt die Bürger und die Medien in Rumänien, die auf den Bau einer Deponie im Kreis Suceava hingewiesen haben. Corina Creţu fordert die rumänischen Behörden auf, zu kontrollieren, ob die Gesetzgebung nicht verletzt wird. Derartige Projekte dürfen nicht gegen die Gesetzgebung für Umweltschutz verstoßen. Das bedeutet, dass in einer ersten Phase des Projektes alle Behörden, die sich auf nationaler und lokalen Ebene mit dem Umweltschutz beschäftigen, sowie die Bevölkerung ihre Meinung dazu äußern müssen. Der Zweck des Projektes ist, ein leistungsfähiges Müllmanagementsystem für den ganzen Landkreis zu entwicklen. Dadurch sollen aber die europäische Gesetzgebung sowie die Ziele Rumäniens, die im Beitrittsvertrag festgelegt wurden, nicht verletzt werden, fügte Corina Creţu hinzu.
Zig Umweltaktivisten aus mehreren Teilen des Landes und aus der Diaspora haben im Kreis Hunedoara an einer Protestaktion teilgenommen. Protestiert wurde gegen die exzessive Entwaldung und den massiven Holzexport. Die Demonstraten kämpfen gegen die Errichtung von Bauten in geschützten Gegenden, Reservaten und gegen den Bau eines Wasserkraftwerkes auf dem Râul Alb, einem Fluss, der vom Menschen bislang unberührt geblieben ist. Die Protestaktion fand eine Woche nach dem Konflikt im Geopark der Dinosaurier zwischen den Vertretern eines Bauunternehmens und Umweltaktivisten statt.