Ukraine-Krise: Keine Gefahr für einen militärischen Konflikt für Rumänien
Außenminister Bogdan Aurescu erklärte, Rumänien laufe nicht Gefahr, in einen militärischen Konflikt mit der Russischen Föderation hineingezogen zu werden.
Leyla Cheamil, 07.02.2022, 16:00
Die russisch-ukrainische Krise hat zu internationalen Spannungen geführt. Kiew und die westlichen Staaten hoffen auf eine diplomatische Lösung und koordinieren ihre Bemühungen diesbezüglich. Russland erklärte seinerseits, es habe nicht vor, in die Ukraine einzumarschieren. Der Truppenaufmarsch an den Grenzen der Ukraine bleibt. Dieser veranlasste die USA, ein neues Kontingent an die Ostflanke der NATO zu entsenden. Als Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses und östlicher Nachbar der Ukraine ist Rumänien besorgt über einen drohenden Krieg. Außenminister, Bogdan Aurescu, sagte in einer Fernsehsendung, dass Russland, im Falle einer russischen Militäraktion in der Ukraine, eine gebührende Antwort erhalten müsse. „Wir haben uns bereits auf diese Antwort vorbereitet, und sie wird in einer Form erfolgen, von der ich hoffe, dass die Russische Föderation weiß, dass sie nicht wünschenswert ist. Es handelt sich einerseits um eine Antwort der NATO durch eine verhältnismäßige, aber konsequente Verstärkung der Ostflanke, andererseits um eine Reaktion der Europäischen Union durch ein sehr robustes, sehr substanzielles Sanktionspaket“, führte Bogdan Aurescu aus. Er sagte, die Sanktionen beträfen den Finanz- und Handelsbereich. Es handelt sich um individuelle Sanktionen gegen Personen, die in Moskau an der Entscheidungskette beteiligt sind, sagte der Außenminister in Bukarest. Gleichzeitig erklärte Aurescu, dass Rumänien derzeit nicht Gefahr laufe, aufgrund möglicher Entwicklungen in der Nachbarschaft in einen militärischen Konflikt mit der Russischen Föderation hineingezogen zu werden. Er fügte hinzu, dass es jetzt „einen extrem starken Sicherheitsschirm gibt, der alle möglichen Garantien für die Sicherheit und Stabilität Rumäniens und seiner Bürgerinnen und Bürger bietet, und zwar die NATO-Mitgliedschaft und die sehr starke strategische Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten“. Bogdan Aurescu sprach auch über den Raketenschild in Deveselu (Süd), der seiner Meinung nach keine Bedrohung für Russland darstellt. Der Leiter der rumänischen Diplomatie erinnerte daran, dass die Russische Föderation im Laufe der Zeit immer wieder behauptet hat, dass der Raketenschild in Deveselu einen offensiven Charakter habe, dass sich dort Angriffsraketen des Typs Tomahawk befinden würden oder kurzfristig dort aufgestellt werden könnten. Er wiederholte, es handelt sich um ein reines Verteidigungssystem, das nichts mit der Russischen Föderation zu tun hat, da sein Standort und die Art der Abfangjäger auf mögliche Bedrohungen durch ballistische Raketen von außerhalb des eure-atlantischen Raums, aus dem Nahen Osten, ausgerichtet sind. Aurescu betonte, dass dieser Schutzschild die Stationierung von Angriffsraketen nicht zulässt und die dort platzierten Abfangjäger nicht durch andere Raketentypen ersetzt werden können.