Triumph von Popovici löst Debatte zur Unterfinanzierung des Sports aus
Die rumänischen Schwimmer David Popovici und Robert Glinţă sind von den Weltmeisterschaften in Budapest nach Rumänien zurückgekehrt.
Roxana Vasile, 27.06.2022, 15:37
Ein roter Teppich, viele Fans vor Ort, viele lächelnde Gesichter – dem rumänischen Team, das an den Schwimmweltmeisterschaften in Budapest teilnahm, wurde am Sonntagabend ein herzlicher Empfang bereitet. Alle Augen waren auf den 17-jährigen David Popovici gerichtet, der mit seinen Leistungen ein neues Kapitel in der Geschichte des Weltschwimmens geschrieben hat. Als Debütant bei den Senioren-Weltmeisterschaft war das rumänische Wunderkind der erste Sportler seit 1973, der das Doppel 100-200 m schaffte. Popovici stellte außerdem zwei neue Junioren-Weltrekorde auf. Robert Glinţă belegte den fünften Platz im 50-Meter-Rückenschwimmen und den achten Platz im 100-Meter-Rückenschwimmen. David Popovici bedankte sich bei seinen Fans für ihre Unterstützung und gab zu, dass er mit diesen Leistungen hofft, so viele Menschen wie möglich zum Sport zu inspirieren.
„Ich möchte allen danken, die an mich geglaubt haben, allen, die mich unterstützt haben und dies auch weiterhin tun, und ich möchte den Rumänen danken, die an ihren Bildschirmen klebten, um mein Rennen zu sehen, oder auch denen, die extra vor Ort gekommen waren, um mich zu sehen. Die Erfahrung in Budapest war großartig und ich glaube, dass es viele gibt, die gerne an meiner Stelle wären, sei es nur, um zu sehen, wie sehr sie von anderen unterstützt werden. Es ist mir eine Ehre, mein schönes Land bei internationalen Wettbewerben vertreten zu dürfen, und ehrlich gesagt freue ich mich, euch an meiner Seite zu haben“.
Für seine Leistungen wurde dem jungen Schwimmer von der rumänischen Regierung ein Umschlag mit 200.000 Euro überreicht. Staatschef Klaus Iohannis wiederum beschloss, Popovici zum Ritter des Nationalordens „Stern von Rumänien“ und seinen Trainer Adrian Radulescu zum Ritter des Nationalverdienstordens zu machen. „David ist ein Vorbild, das das ganze Land inspiriert. Wir stehen in der Verpflichtung, Schwimmbecken zu bauen und den Schwimmsport zu unterstützen, damit wir Weltmeister hervorbringen können“, sagte Sportminister Eduard Novak. „Es gibt viele Dinge, die der rumänische Sport braucht, und die Weltmeisterschaften in Budapest sollten die Regierung ermutigen, in die Sportinfrastruktur zu investieren“, sagte die Präsidentin des rumänischen Schwimm- und Fünfkampfverbands, Camelia Potec. Damit schloss sie sich der Kritik in der Öffentlichkeit in Bezug auf die Unterfinanzierung des Sports in Rumänien an.
Wem also hat der junge David Popovici seine Rekorde zu verdanken? Natürlich seinem Talent, seinen Bemühungen, seinen Eltern und seinem Trainer. „Ich hoffe, dass diese Welle des Erfolgs, die ich erreicht habe und hoffentlich noch erreichen werde, dem Sport hilft, Fortschritte zu machen, denn der Sport braucht eine Wiederbelebung“, sagte der frischgebackene Weltmeister. Sein Name wird bei den wichtigsten Schwimmwettkämpfen dieses Sommers auf dem Tableau stehen: bei der Junioren-Europameisterschaft in Rumänien, dann bei der Europameisterschaft in Rom und bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Lima, Peru.