Treffen der rumänischen Diplomatie
Beim dreitägigen Treffen der rumänischen Diplomatie wurden die Prioritäten der Außenpolitik des Landes vorgestellt. Eine davon bleibt der Schengenbeitritt.
România Internațional, 28.08.2013, 14:32
Die Krise in Syrien und der mögliche Militäreinsatz im Konfliktland sind die Themen, die auf der Agenda des ersten Tages des Treffens der rumänischen Diplomatie standen. Der rumänische Staatschef Traian Băsescu bekräftigte diesbezüglich, Rumänien sei mit seinen Verbündeten solidarisch, sollten den Vereinten Nationen eindeutige Beweise für den Giftgasangriff der syrischen Regierung gegen das eigene Volk vorliegen.
Rumänien werde nach der Bekanntgabe durch UN-Inspektoren der Ergebnisse der Untersuchungen über den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz seine offizielle Stellungnahme abgeben, fügte Präsident Băsescu hinzu. Ferner plädiert der rumänische Staatschef für eine zurückhaltende Position der wichtigsten Akteure in der Syrien-Krise, da im Konfliktland derzeit über 10.000 rumänische Bürger leben.
Bei dem dreitägigen Treffen in der rumänischen Hauptstadt wurden zudem die Prioritäten der rumänishen Diplomatie vorgestellt. Der von Rumänien angestrebte Beitritt zum grenzkontrollfreien Schengenraum bleibe die Priorität der rumänischen Außenpolitik, sagte Präsident Băsescu. Der Schengenbeitritt Rumäniens war ursprünglich für März 2011 geplant und von einigen Mitgliedstaaten mehrmals blockiert worden. Ferner betonte der rumänische Staatschef die Bedeutung einer guten Beziehung zu den Ländern Zentralasiens.
Rumänien sollte sich ebenfalls auf die strategische Partnerschaft mit den USA konzentrieren, fügte der rumänische Präsident hinzu: 2015 soll der US-Raketenschutzschild im ostrumänischen Deveselu betriebsfähig werden und eine strategische Neupositionierung von Zentralasien nach Europa, höchstwahrscheinlich nach Rumänien erfolgen. Infolgedessen hat die strategische Partnerschaft zu den USA alle Chancen einer beschleunigten Entwicklung“, sagte Präsident Băsescu.
Rumäniens Außenminister Titus Corlăţean betonte die nachhaltige Stärkung der Position Rumäniens im Rahmen europäischer und euroatlantischer Institutionen zusammen mit der wirksamen Förderung der Interessen des Landes als Ziel der rumänischen Außenpolitik. Ferner sagte Corlăţean, es sei äußerst wichtig, dass die rumänischen Botschafter die Interessen rumänischer Unternehmen im Ausland vorantreiben und Rumänien als attraktives Investitionsland vorstellen. Trotz der schweren internationalen Wirtschaftslage gebe es gute Aussichten auf erfolgreiche Direktinvestitionen in Rumänien, fügte Außenminister Titus Corlăţean hinzu.
Ministerpräsident Victor Ponta forderte die rumänischen Diplomaten auf, in Fragen der Wirtschaftskooperation sehr aktiv zu bleiben. Diese sollten die aktuellen Probleme, mit denen das Land konfrontiert wird, nicht verbergen und die feindliche Stimmungsmache in ausländischen Medien gegenüber rumänischen Bürgern nicht akzeptieren. Angesichts der rumänischen Gemeinschaften im Ausland, betonte Ministerpräsident Ponta, soll ihre Beteiligung am Projekt O singură Românie/Ein einziges Rumänien weiterhin stimuliert werden. Das Projekt wurde voriges Jahr angestoßen und stellt einen wichtigen Schritt zur Umgestaltung der rumänischen Gesellschaft dar.