Transnistrische Behörden schikanieren Leiter des rumänischen Lyzeums
Die prorussischen Separatisten in Transnistrien schikanieren nach wie vor die rumänischen Schulen in der abtrünnigen Region im Osten der Moldaurepublik, die wirtschaftlich und ideologisch von Moskau unterstützt wird.
Valentin Țigău, 06.02.2014, 15:05
Am Mittwoch wurde der Leiter des rumänischen Lyzeums Lucian Blaga“ in der separatistischen Region Transnistrien zusammen mit der Buchhalterin und dem Fahrer des Lyzeums festgenommen. Rumänien hat gleich reagiert. Der Leiter Ion Ioncev kam gerade aus der moldauischen Hauptstadt Kischinew zurück. Er hatte die rückständigen Löhne der Angestellten seines Lyzeums bekommen. Das Geld wurde an der Grenze zwischen der Moldaurepublik und der separatistischen Region Transnistrien beschlagnahmt. Die drei wurden dann des Schmuggels beschuldigt.
In einem Komuniquee, erklärte Rumäniens Staatschef Traian Basescu er habe das Ereignis tief besorgt zur Kenntnis genommen. Dieses Benehmen gegenüber den rumänischen Schulen in Transnistrien –die Einfrierung von Konten und die Beschlagnahme von Geldern sei nicht zulässig. Man wolle damit die Schulen in die Pleite führen. Traian Basescu meinte weiter, die Festnahme der Vertreter des Lyzeums Lucian Blaga sei eine Provokation, die als Ziel habe die Lage in der Region zu belasten. Er forderte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa auf, sich einzuschalten.
Die Regierung in Kischinew hat die Festnahme der drei Personen verurteilt und meinte sie sei völlig unbegründet gewesen. Auch wenn die drei Personen auf Druck der Moldaurepublik freigelassen wurden, bleibt die Lage angespannt. Diese Attacke der prorussischen Separatisten auf rumänische Schulen in Transnistrien ist nicht die erste. Nach 1991, als Transnistrien einseitig ihre Unabhängigkeit von der Moldaurepublik erklärte, haben sich solche Attacken mehrmals wiederholt. Diese letze Episode von dieser Woche kann in Verbindung mit der Annäherung Kischinews an die EU gebracht werden.
Die Angst Moskaus den Einfluss in der ex-sowjetischen Republik zu verlieren, wiederspiegelt sich in Tiraspol in den transparenten Einschüchterungs-Gesten gegenüber Rumänen. Diese stellen die grösste Volksgruppe in der selbsternannten Republik dar. Der Leiter des rumänischen Lyzeums Ion Iovcev ist davon überzeugt, dass die Behörden in Transnistrien weiter Druck ausüben werden. Dieser Druck führte zu einer Senkung der Zahl der Schüler die Rumänisch in lateinischer Schrift lernen. In 2004 waren es 6000, jetzt sind es nur noch etwa 1800. Der Botschafter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Radojko Bogojević erklärte im Rahmen eines Besuchs in der Moldaurepubluik, die Lage in Transnistrien werde ein prioritäres Thema auf der Tagesordnung des Vorsitzes in diesem und im nächsten Jahr darstellen. 2014 hat die Schweiz den Vorsitz, in 2015 Serbien.